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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Krücken und schaute mit dem Botschafter gen Osten. »Die Schiffe!« Henry Wellesley begrüßte Sharpe und Lord Pumphrey.
    Eine ganze Flotte kleiner Schiffe glitt durch die weiß schäumenden Wellen und in den riesigen Hafen der Bucht von Cadiz. Für Sharpe sahen sie seltsam aus. Es waren Einmaster mit einem einzigen, riesigen Segel. Die Segel waren dreieckig, vorne spitz und hinten breit. »Feluken«, sagte der Botschafter.
    »Feluken, um vor Ausbruch des Sturms hier zu sein«, bemerkte der Brigadier und verdiente sich damit ein Lächeln von Henry Wellesley.
    Die französischen Mörser versuchten, die Feluken zu versenken, doch ohne Erfolg. Der Lärm der Geschütze wurde von Wind und Regen gedämpft. Jedes Mal, wenn ein Mörser feuerte, sah Sharpe die Rauchwolken in Fort Matagorda und Fort San José, aber er sah nicht, wo die Geschosse einschlugen, denn die See war schon zu aufgewühlt. Die Feluken rasten weiter vorwärts und hielten auf das Südende der Bucht zu, wo der Rest der Schiffe außer Mörserreichweite ankerte. Dunkle Sturmwolken folgten ihnen. Ein Blitz zuckte weit entfernt über der Nordküste. »Dann haben die Spanier also Wort gehalten!«, rief Henry Wellesley freudig erregt. »Die Schiffe sind den ganzen Weg von den Balearen hierhergefahren! Es wird noch ein paar Tage dauern, sie auszurüsten, dann kann die Armee aufbrechen.« Henry Wellesley sah aus, als hätten sich plötzlich all seine Probleme in Luft aufgelöst. Wenn es den vereinten britischen und spanischen Armeen gelang, den französischen Belagerungsring zu durchbrechen und Victors Streitkräfte zu vertreiben, dann waren auch seine politischen Feinde neutralisiert. Die Cortes und die spanische Hauptstadt würden sogar vielleicht wieder nach Sevilla ziehen, und dort würde dann schon der Sieg in der Luft liegen. »Der Plan lautet wie folgt«, sagte Henry Wellesley zu Sharpe. »Lapena und Sir Thomas sollen sich mit Truppen aus Gibraltar vereinen, nach Norden marschieren und Victor in den Rücken fallen. Sie sollen mit aller Macht auf ihn eindreschen und ihn aus Andalusien vertreiben.«
    »Das ist geheim«, knurrte der Brigadier.
    »Tolles Geheimnis«, bemerkte Lord Pumphrey säuerlich. »Gerade hat mir ein Priester alles darüber erzählt.«
    Der Botschafter schaute ihn besorgt an. »Ein Priester?«
    »Der Mann schien sich ziemlich sicher gewesen zu sein, dass Maréchal Victor unseren Plan kennt.«
    »Natürlich kennt er ihn, verdammt«, sagte der Brigadier. »Victor hat seine Karriere ja vielleicht als Hornist begonnen, aber der Mann kann Schiffe zählen, oder? Warum sonst sollten wir hier wohl eine Flotte zusammenziehen?« Er drehte sich wieder um, um die Feluken weiter zu beobachten, die inzwischen außerhalb der Mörserreichweite waren.
    »Exzellenz«, sagte Lord Pumphrey, »ich denke, dass wir uns besprechen sollten. Ich habe einen Vorschlag für Sie.«
    Der Botschafter schaute zu dem Brigadier, der weiter die Schiffe beobachtete. »Einen vernünftigen Vorschlag?«
    »Einen äußerst ermutigenden, Exzellenz.«
    »Natürlich«, sagte Henry Wellesley und ging zur Treppe.
    »Kommen Sie, Sharpe«, sagte Lord Pumphrey in herrischem Ton, doch als Sharpe seiner Lordschaft folgte, schnippte der Brigadier mit den Fingern.
    »Bleiben Sie hier, Sharpe«, befahl Moon.
    »Ich komme gleich nach«, sagte Sharpe zu Pumphrey. »Sir?«, fragte er den Brigadier, nachdem Wellesley und Pumphrey gegangen waren.
    »Was zum Teufel machen Sie hier?«
    »Ich helfe dem Botschafter, Sir.«
    »Ich helfe dem Botschafter, Sir«, äffte Moon Sharpe nach. »Sind Sie deshalb geblieben? Sie sollten sich doch nach Lissabon einschiffen.«
    »Sollten Sie das nicht auch, Sir?«, erwiderte Sharpe.
    »Gebrochene Knochen heilen besser an Land«, sagte der Brigadier. »Jedenfalls hat mir das der Arzt gesagt. Das hört sich sogar vernünftig an. All die Schaukelei auf einem Schiff, das kann doch nicht gesund für einen Knochen sein, oder?« Er grunzte, als er sich auf den Stuhl niederließ. »Mir gefällt es hier oben. Hier sieht man vieles.« Er klopfte auf das Teleskop.
    »Frauen, Sir?«, fragte Sharpe. Ein anderer Grund fiel ihm nicht ein, warum sich ein Mann mit einem gebrochenen Bein einen Turm hinaufquälen sollte, von dem aus man hervorragende Sicht in Dutzende von Fenstern hatte.
    »Hüten Sie Ihre Zunge, Sharpe«, sagte Moon. »Sagen Sie mir lieber, warum Sie noch immer hier sind.«
    »Weil der Botschafter mich gebeten hat zu bleiben, Sir, um ihm zu helfen.«
    »Haben Sie

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