Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Tasse jaco ein und trank sie langsam aus, ohne den Geschmack nach bitterer Schokolade richtig wahrzunehmen. Sei nicht so abergläubisch!, schalt er sich selbst. Die Sharra-Matrix war eine Matrix, ein mechanisches Mittel, um psychische Kräfte zu verstärken. Menschliche Köpfe und Hände hatten sie hergestellt, und von anderen menschlichen Köpfen und Händen konnte sie entschärft und harmlos gemacht werden. In Beltrans - und Kadarins - Händen würde sie eine fürchterliche Waffe sein, aber es gab wiederum keinen Grund, Beltran zu gestatten, dass er sie benutzte. Und Kadarin war menschlich, und sowohl die Comyn als auch die Terraner hatten einen Preis auf seinen Kopf gesetzt. Sicher war es nicht so schlimm, wie er befürchtete.
Er sagte ruhig zu Dyan: »Auf das Wort eines Hastur, Verwandter, ich werde niemals mit den Händen im Schoß zusehen, wie unsere Welt den Terranern überantwortet wird. Wir mögen uns über die Methoden, wie dies zu vermeiden ist, nicht einig sein, aber ansonsten sind wir eines Sinnes.«
Und während er sprach, merkte er, dass er versuchte, es Dyan recht zu machen, als sei er noch ein Junge und Dyan sein Kadettenmeister.
Dyan und Danvan Hastur standen auf der gleichen Seite, verfolgten das gleiche Ziel. Er aber hatte mit seinem Großvater gestritten, und bei Dyan bemühte er sich um eine Verständigung. Warum?, fragte er sich. Liegt es nur daran, dass Dyan mich versteht und akzeptiert, wie ich bin?
Abrupt sagte er: »Ich danke dir für das gute Frühstück, Cousin, doch jetzt muss ich gehen, mich in diese verdammten Zeremoniengewänder werfen und meinen Großvater zu überzeugen versuchen, dass Mikhail noch zu jung ist, um während einer ganzen Ratssitzung anwesend zu sein. Auch wenn er Erbe von Hastur ist, der Junge ist erst elf! Dani, wir sehen uns in der Kristallkammer.« Damit verließ er das Zimmer.
Aber es war Lerrys, der ihn auf der Schwelle der Kristallkammer einholte. Lerrys trug die Farben seiner Domäne, wenn auch nicht das Zeremoniengewand, und er sah Regis spöttisch an. »Voll kostümiert, wie ich sehe. Ich hoffe, Lew Alton hat Verstand genug, heute Morgen in so etwas wie terranischer Kleidung aufzukreuzen.«
»Das würde ich nicht gerade verständig nennen«, erwiderte Regis. »Terranische Kleidung entspricht unserm Klima nicht, und er würde die Leute damit nur sinnlos vor den Kopfstoßen. Wieso soll es darauf ankommen, was wir im Rat tragen?«
»Es kommt nicht darauf an. Das ist es ja gerade. Darum werde ich so verdammt wütend, wenn ich ein Dutzend oder mehr erwachsene Männer und Frauen sehe, die sich benehmen, als habe es etwas zu bedeuten, ob wir dies oder jenes anhaben!«
Regis hatte selbst ähnliche Gedanken gehabt, als er die unbequeme, archaische Robe anlegte, aber aus irgendeinem Grund ärgerte es ihn, dass Lerrys es aussprach. Er sagte: »Wenn es so ist, warum trägst du dann eure Clan-Farben?«
»Ich bin ein jüngerer Sohn, wie du dich erinnern wirst«, erklärte Lerrys, »und weder Oberhaupt noch Erbe von Serrais. Wenn ich den alten Brauch bräche, würde man mich einfach wegschicken, als sei ich ein kleiner Junge, der sich spaßeshalber verkleidet hat. Aber bei dir, dem Erben von Hastur, oder Lew, der das Oberhaupt von Armida darstellt, weil sonst keiner da ist, wäre es etwas anderes. Ihr könntet dafür sorgen, dass sich manches ändert, was sich niemals ändern wird, solange du oder jemand in ähnlicher Stellung nicht Verstand und Mumm genug hat, etwas zu unternehmen. Wie ich hörte, ist Lord Damon - wie wird er gleich genannt? Jeff? – nach Arilinn zurückgekehrt, und ich wollte, er wäre von Anfang an dort geblieben. Er ist auf Terra aufgewachsen, und doch war er als Telepath gut genug, um Techniker in Arilinn zu werden. Das wird etwas frische Luft in Arilinn eingelassen haben, und ich finde, es ist an der Zeit, dass auch in der Kristallkammer ein paar Fenster eingeschlagen werden!«
Regis ignorierte den Rest von Lerrys’ langer Rede und stellte nüchtern fest: »Ich wollte, ich wäre ebenso sicher wie du, dass man Lew anerkennen wird, weil sonst keiner da ist. Hast du von dem Gerücht gehört, dass man ein Kind von einem der Altons gefunden hat und es wie eine Galionsfigur an Lews Stelle setzen will?«
»Ich weiß, dass vermutet wird, es gebe solch ein Kind«, sagte Lerrys. »Die Einzelheiten kenne ich nicht alle. Marius kannte sie, aber er wird wohl keine Gelegenheit mehr gefunden haben, Lew davon zu erzählen. Ihr habt ihn zuerst erwischt, nicht

Weitere Kostenlose Bücher