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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wahr?«
Regis starrte ihn ebenso verblüfft wie zornig an. »Zandrus Höllen! Wagst du anzudeuten, ich hätte irgendetwas mit Marius’ Tod zu tun?«
»Nicht du persönlich«, meinte Lerrys, »aber ich glaube nicht, dass wir nach dem Mörder in weiter Ferne zu suchen brauchen. Marius starb dieser Gruppe machtgieriger alter Trottel im Rat nur zu gelegen.« Regis erschauerte. Er versuchte, Lerrys von seiner Bestürzung nichts merken zu lassen. »Du musst verrückt sein«, sagte er schließlich. »Wenn mein Großvater - und ich vermute, deine Anschuldigung zielt auf Lord Hastur - die Absicht gehabt hätte, Meuchelmörder zu Marius zu schicken, warum hätte er dann so lange warten sollen? Er traf Abmachungen mit den Terranern, dass Marius bei ihnen die bestmögliche Ausbildung erhielt, er wusste immer, wo Marius sich befand - warum, bei allen Höllen, sollte er ihn gerade jetzt ermorden lassen?«
»Du willst mir doch nicht weismachen, ein Junge in Marius’ Alter habe persönliche Feinde gehabt?«, fragte Lerrys.
Nicht unter den Comyn - ebenso wenig, wie er hier persönliche Freunde gehabt hat, dachte Regis. Steif erklärte er: »Das verletzt die Ehre von Hastur, Lerrys. Ich warne dich davor, diese ungeheuerliche Beschimpfung außerhalb dieses Raums zu wiederholen, denn dann werde ich …«
»Was? Dein kleines Schwert ziehen und mich damit in Stücke hacken? Regis, du benimmst dich wie ein Junge von zwölf! Glaubst du tatsächlich an diesen ganzen Mist über die Ehre von Hastur?« Etwas in Lerry’ Stimme durchdrang Regis’ Zorn. Ohne sich dessen ganz bewusst zu sein, hatte er nach seinem Dolch gegriffen. Jetzt ließ er das Heft los und sagte: »Verhöhne diese Ehre nicht, Lerrys, nur weil du nichts darüber weißt.«
»Glaub mir, Regis …« - jetzt war Lerrys’ Stimme tödlich ernst - »… ich will nicht andeuten, dass du persönlich etwas anderes als ein Muster an Rechtschaffenheit bist. Aber es wäre nicht zum ersten Mal, dass ein Hastur in Ruhe zugesehen hat, wie jemand ermordet wurde, nur weil diese Person nicht in die Pläne der Comyn passte. Frag Jeff bei Gelegenheit, wer seine Mutter ermordet hat, weil sie zu behaupten wagte, eine Comyn-Bewahrerin sei keine sakrosankte Jungfrau, die in einem Turm eingeschlossen leben und verehrt werden müsse. Er selbst ist zwei- oder dreimal einem Mordanschlag nur knapp entgangen, weil er die langfristigen Pläne der Comyn störte. Wir können dafür nicht einmal die Terraner verantwortlich machen - der Meuchelmord ist hier auf Darkover seit dem Zeitalter des Chaos eine besonders beliebte Methode gewesen. Weißt du, was die Terraner von uns denken?«
»Kommt es darauf an, was die Terraner von uns denken?«, wich Regis aus.
»Und ob, verdammt noch mal! Ob es dir passt oder nicht …«
Er brach ab. »Ach, warum soll ich das an dich verschwenden! Du bist nicht besser als dein Großvater, und die Rede, die ich halten werde, falls man mir nicht den Mund verbietet, brauchst du nicht vorweg zu hören.« Er wollte sich an Regis vorbeischieben, doch dieser fasste ihn am Arm und hielt ihn zurück.
»Mein Großvater mag um Marius nicht sehr getrauert haben«, erklärte er, »aber ich schwöre dir mit meiner Hand im Feuer von Hali, dass er mit seiner Ermordung nichts zu tun hatte! Ich war dabei, als das Stadthaus der Altons niederbrannte. Marius wurde von Männern getötet, die die Sharra-Matrix rauben wollten - und wie du weißt, gelang es ihnen. Du wirst doch nicht annehmen, dass mein Großvater damit etwas zu tun haben könnte?«
Lerrys betrachtete ihn für einen Augenblick. Dann sagte er verächtlich: »Du bist schlimmer als Lew - oder du hast mit ihm geredet. Er sieht Sharra als Schreckgespenst unter jedem Bett! Verdammt praktisch für ihn, nicht wahr?« Er ließ Regis stehen und betrat die Kristallkammer.
Nachdenklich folgte Regis ihm. Die meisten Ratsmitglieder befanden sich in ihren von Schranken umgebenen Abteilungen, und sein Großvater hatte sich bereits erhoben, um die Domänen aufzurufen. Er warf Regis einen finsteren Blick zu, als er ihn beinahe gleichzeitig mit Lerrys Ridenow eintreten sah, aber dann trennten die beiden sich, und jeder suchte seinen Platz auf.
Marius musste mehr oder minder zufällig getötet worden sein, als er seines Vaters Haus gegen Eindringlinge verteidigte, die etwas suchten, wovon er nicht einmal wusste!, redete Regis sich zu. Bestimmt wusste Marius von der Sharra-Matrix weiter nichts, als dass sie gefährlich war - Regis dachte an die Nacht, als

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