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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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es ändern. Aber wenn Sie auf irgendjemanden im Rat Einfluss haben, sollten Sie ihm das erzählen. Ich lasse jetzt jemanden kommen, der Ihnen den Weg zu Captain Scotts Quartier zeigt.«
Regis klopfte, und Rafes Stimme forderte ihn gleichgültig zum Eintreten auf. Doch dann fuhr Rafe von seinem Sessel hoch. »Regis!« Er unterbrach sich. »Verzeiht mir. Lord Hastur …«
»Regis genügt, Rafe«, sagte Regis. Schließlich waren sie zusammen Jungen gewesen. »Und vergiss die offizielle kleine Ansprache darüber, dass ich dein Haus ehre.« Über Rafes Gesicht flackerte ein Grinsen. Er deutete auf einen Sessel.
»Darf ich dir eine Erfrischung anbieten, Regis? Wein? Ein Fruchtgetränk?«
»Für Wein ist es zu früh«, antwortete Regis, stellte jedoch fest, dass er vom langen Reden mit dem Legaten durstig war. Rafe ging an eine Konsole und berührte Kontrollen. Ein Becher aus einem weißen, glatten, künstlichen Stoff materialisierte sich, und eine blassgoldene Flüssigkeit rann hinein. Rafe reichte Regis den Becher und materialisierte und füllte einen zweiten für sich selbst. Er kam zurück und setzte sich wieder.
Regis nippte an der kühlen, herben Flüssigkeit. »Ich habe gesehen, was mit deiner Matrix los ist. Ich …« Plötzlich wusste er überhaupt nicht mehr, wie er es sagen sollte.
»Ich habe entdeckt … sozusagen durch Zufall …«, stotterte er, »dass ich eine … eine merkwürdige Macht über … nicht über Sharra, nur über … Matrices habe, die von Sharra … befleckt worden sind. Wirst du mir erlauben, mit deiner einen Versuch anzustellen?«
Rafe verzog das Gesicht. »Ich bin hergekommen, um das alles zu vergessen. Es ist irgendwie komisch, hier von Matrices sprechen zu hören.« Er zeigte auf den kahlen Plastik-Raum.
»Du magst nicht so sicher sein, wie du glaubst«, warnte Regis ihn ernst. »Kadarin ist in der Terranischen Zone gesehen worden.«
»Wo?«, fragte Rafe. Als Regis es ihm erzählt hatte, sank er in seinem Sessel zurück, bleich wie der Tod. »Ich weiß, was er wollte. Ich muss Lew sprechen …« Dann verstummte er. Er tastete nach der Matrix um seinen Hals, wickelte sie aus und streckte sie Regis auf der Handfläche schweigend entgegen. Regis konzentrierte seinen Blick darauf, und schon begann sie zu glühen und aufzulodern, zeigte das Feuerbild, das beide in ihren Gedanken trugen, den Qualm und das Einsetzen einer brennenden Stadt …
Regis versuchte, sich ins Gedächtnis zurückzurufen, was er mit Javannes Matrix getan hatte, und nach kurzem Kampf drängte er das Feuerbild zusammen. Es wurde ein Fleck, ein Punkt, ein Nichts …
Die Matrix leuchtete ihnen blau und unschuldig entgegen. Rafe holte geräuschvoll Atem. Langsam kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück.
»Wie hast du das gemacht?«, wollte er wissen.
Das war, dachte Regis wie unbeteiligt, eine ausgezeichnete Frage. Ein Jammer, dass er keine ebenso ausgezeichnete Antwort darauf zu geben vermochte. »Ich weiß es nicht. Vielleicht hat es etwas mit der Hastur-Gabe zu tun - was das auch sein mag. Ich schlage vor, du versuchst, die Matrix zu benutzen.«
Rafe blickte ängstlich drein. »Das habe ich nicht mehr fertig gebracht, seit …« Aber er nahm den Kristall in beide Hände. Nach einem Augenblick erschien darüber eine kalte Lichtkugel, schwebte langsam durch das Zimmer, verschwand. Rafe seufzte. »Meine Matrix scheint - frei zu sein …«
Und ich kann jetzt - vielleicht - zu Lew gehen und es nochmals tun …
Rafe sah Regis an, und seine Augen wurden groß. Er flüsterte: »Sohn Hasturs …« und verbeugte sich in einer archaischen Geste beinahe bis zum Boden.
»Lass das!«, sagte Regis ungeduldig. »Was weißt du über Kadarin?«
»Ich kann es Euch jetzt nicht erzählen.« Offenbar schwankte Rafe zwischen dieser archaischen Ehrerbietung und einer vollkommen normalen Aufregung. »Ich schwöre Euch, ich kann es nicht; es ist etwas, das ich Lew zuerst mitteilen muss. Es wäre …« Er zögerte. »Es wäre nicht ehrenhaft, nicht richtig. Befehlt Ihr mir, es Euch zu sagen, Lord Hastur?«
»Natürlich nicht«, erklärte Regis finsteren Gesichts. »Aber mir wäre schon lieb, wenn du mir verraten wolltest, von was du redest.«
»Ich kann nicht. Ich muss zu …« Er brach ab und seufzte. Dann sagte er: »Beltran ist in der Stadt. Ich habe keine Lust, ihm zu begegnen. Darf ich in die Comyn-Burg kommen? Ich verspreche, dass ich dann alles erklären werde. Es ist eine …« - wieder dies Zögern - »… eine Familienangelegenheit. Willst

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