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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hatte. Das kam einer Entschuldigung so nahe, wie er sie von dem alten Mann überhaupt erwarten konnte. Da waren Kaffee aus der Terranischen Zone, an sich schon ein großer Luxus, und verschiedene Honigkuchen und Früchte neben dem traditionellen Haferbrei und Nussbrot. Regis bediente sich, und Danvan Hastur sagte: »Ich habe Javanne in deinem Namen einen Korb mit Obst und Süßigkeiten schicken lassen.«
»Ihr hättet mir vertrauen können, dass ich es nicht vergesse«, lächelte Regis, »aber bei dieser Horde von Kindern werden die Süßigkeiten nicht umkommen.«
Doch der Gedanke an Javanne erinnerte ihn von neuem an die unheimliche Macht, die er irgendwie über Javannes Matrix erlangt hatte, als sie von Sharra besessen gewesen war … Er verstand es nicht, und es gab niemanden, den er hätte fragen können. Sollte er um die Audienz mit Ashara bitten, die Callina ihm abgeschlagen hatte?
Lews Matrix ist von Sharra überschattet, vielleicht habe ich Macht auch über sie …
Aber er fürchtete sich zu versagen. Und dann fiel ihm ein, dass es noch eine andere von Sharra überschattete Matrix gab. Und sie befand sich in seiner Reichweite, wenn auch weiter entfernt als die Lews. Lew hatte im Mittelpunkt von Sharras Flammen gestanden … Rafe Scott versteckte sich in der Terranischen Zone, und Regis machte ihm keinen Vorwurf daraus. Aber wusste Rafe überhaupt, dass Beltran hier war und sie alle bedrohte? Ja, er würde Rafe heute Vormittag einen Besuch abstatten.
Regis lehnte eine weitere Tasse Kaffee ab … obwohl er seinem Großvater für die Geste dankbar war, schmeckte ihm dies Getränk im Grunde nicht. Schon schob er seinen Stuhl zurück, als der Diener verkündete:
»Lord Danilo, Herr von Ardais.«
Hastur begrüßte Danilo liebenswürdig und lud ihn ein, sich mit ihnen zu Tisch zu setzen. Damit gab er Regis stillschweigend in einem weiteren Punkt Recht. Danilo jedoch verbeugte sich vor beiden Herren und erklärte: »Ich bin hier mit einer Botschaft von Lord Ardais, Sir. Beltran von Aldaran ist mit seiner Ehrenwache innerhalb der Stadtmauern und lädt Euch ein, Zeuge zu werden, wie er seine terranischen Waffen seiner versprochenen Frau Lady Aillard übergibt.«
»Schickt einen Boten zu ihm, dass ich in Kürze da sein werde.« Hastur stand auf. »Regis, willst du mit mir kommen?«
»Bitte, entschuldige mich, Großvater, ich habe anderswo zu tun«, antwortete Regis. Sein Großvater blickte nicht erfreut drein, aber er stellte keine Fragen.
»Dann lasse ich euch beide allein«, meinte er und zog sich zurück. Regis stellte fest, dass er von neuem Appetit bekommen hatte. Er goss sich den vorhin verschmähten Kaffee ein und auch eine Tasse für Danilo. Danilo nahm sich einen der ihm angebotenen Honigkuchen, trank neugierig einen Schluck Kaffee und fragte: »Das ist ein terranischer Luxusartikel, nicht wahr? Wenn Lord Dyan seinen Willen durchsetzt, wird es so etwas nicht mehr geben …«
»Ich komme ohne das aus«, sagte Regis. Er ergriff eine Hand voll kandierter Schwarzbeeren und bot sie Danilo stumm an. Danilo nahm sie, lächelte ihm zu und meinte: »Ja, auch ich habe kein Festgeschenk für dich … Ich bin nicht Dyan, der seinen Favoriten Blumen schickt, wie ich es bei meiner Schwester täte, wenn ich eine hätte.«
Wir haben es nicht nötig, uns gegenseitig zu beschenken …
Trotzdem, es ist ein Zeichen, und ich wünschte, ich dürfte es dir geben …
Laut sagte Regis, und er beendete damit einen Augenblick der Intimität, die intensiver war als eine körperliche Liebkosung: »Ich will in die Terranische Zone, Dani. Ich muss in Erfahrung bringen, ob Captain Scott weiß, was hier vorgeht …«
»Wenn es dir recht ist, komme ich mit«, bot Danilo ihm an.
»Ich danke dir«, antwortete Regis, »aber wenn du gegen den Willen deines Pflegevaters in die Terranische Zone gehst, wird er glauben, du tätest es ihm zum Trotz, und das wollen wir vermeiden. Halte Frieden, Dani - es gibt genug Streitereien unter den Comyn, wir brauchen keine neuen.« Regis legte seinen Honigkuchen beiseite. Plötzlich hatte er von neuem den Appetit verloren. »Großvater wird schon zornig sein, dass ich nicht zusehe, wie die Aldaran-Männer ihre terranischen Waffen abgeben. Aber Beltran wird mich niemals lieben, ganz gleich, was ich tue, und ich möchte lieber nicht zusehen bei dieser …« Er suchte nach einem anderen Wort als »Farce«, dann zuckte er die Schultern.
»Dyan mag Beltran vertrauen - ich tue es nicht.« Damit ging er.
Einige Zeit

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