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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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der Alton-Domäne werden sollte, nachdem sowohl mein Vater als auch ich freiwillig ins Exil gegangen waren. Mein Bruder Marius war vom Rat nicht anerkannt worden. Aber wenn wirklich kein anderer AltonErbe da war, würden sie vielleicht das Beste aus einer verfahrenen Angelegenheit machen und ihn nehmen. Andernfalls fiel die Domäne wahrscheinlich meinem Cousin Gabriel Lanart zu. Er hatte schließlich eine Hastur geheiratet und von ihr drei Söhne und zwei Töchter. Von Anfang an hatte der Rat die Domäne wie auch den Befehl über die Garde Gabriel geben wollen, und viele Schwierigkeiten wären gar nicht erst aufgetreten, hätte mein Vater es erlaubt.
Doch am Ende würde es auf das Gleiche hinauslaufen, denn ich war entschlossen, niemals mehr nach Darkover zurückzukehren.
Die Zeit wich aus ihrer Bahn. Ich kniete in einem Raum in einem hohen Turm, und draußen verschwand das letzte Karmesin der roten Sonne jenseits der hohen Gipfel der Venza-Berge hinter Thendara. Ich kniete am Bett eines kleinen Mädchens, fünf oder sechs Jahre alt, mit hellem Haar und goldenen Augen … Marjories Augen … Ebenso hatte ich an Marjories Seite gekniet … und wir hatten es zusammen gesehen, unser Kind, das Kind … Aber es war nie gewesen, würde niemals sein, denn Marjorie war tot … tot … Ein großes Feuer loderte auf, raste durch mein Gehirn … und Dio war neben mir, ihre Hand auf dem Heft eines großen Schwerts …
Erschüttert kehrte ich in die Wirklichkeit zurück. Dio sah mich erschrocken an.
»Unser Kind, Lew …? Und auf Darkover …«
Ich fasste eine Stuhllehne, denn ich schwankte. Nach einer Weile sagte ich mit zitternder Stimme: »Ich habe von einem Laran gehört - ich dachte, das habe es allein im Zeitalter des Chaos gegeben -, das nicht nur die Zukunft, sondern viele Möglichkeiten der Zukunft sehen konnte, von denen manche niemals Realität werden, alle Dinge, die geschehen könnten. Vielleicht … vielleicht liegt irgendwo in meinem Alton- oder Aldaran-Erbe eine Spur von diesem Laran, so dass ich Dinge sehe, die niemals sein mögen. Denn ich habe das Kind schon einmal erblickt - mit Marjorie -, und ich glaubte, es sei ihr Kind.« Mir war vage bewusst, dass ich zum ersten Mal seit ihrem Tod Marjories Namen ausgesprochen hatte. Niemals würde ich ihre Liebe vergessen, aber sie war sehr weit zurückgewichen, und auch davon war ich genesen. »Marjorie«, wiederholte ich. »Ich glaubte, es sei unser Kind, unsere Tochter; sie hatte Marjories Augen. Aber Marjorie starb, bevor sie mein Kind gebären konnte, und deshalb wurde meine Zukunftsvision nicht Wirklichkeit. Trotzdem sehe ich das Kind jetzt von neuem. Was hat das zu bedeuten, Dio?«
Sie antwortete mit zitterigem Lächeln: »Jetzt wünschte ich, mein Laran sei besser ausgebildet worden. Ich weiß es nicht, Lew. Ich weiß nicht, was es bedeutet.«
Ich wusste es auch nicht; es schuf mir ein heftiges Unbehagen. Wir sprachen nicht länger darüber, aber ich glaube, es arbeitete in mir weiter und hatte Einfluss auf meine Stimmung. Später an diesem Tag sagte Dio, sie sei bei einem der Ärzte im Hospital des Terranischen Imperiums angemeldet. Sie hätte jede Art von Hebamme oder Geburtshelferin auf Vainwal, das ein Dutzend Kulturen beherbergt finden können, aber die kühle Unpersönlichkeit des terranischen Hospitals war ihr am liebsten.
Ich ging mit ihr. Wenn ich jetzt zurückdenke, meine ich, sie sei sehr still gewesen, vielleicht überschattet von einem Vorwissen. Sie kam mit besorgtem Gesicht heraus, und der Arzt, ein schmächtiger, geistesabwesender junger Mann, winkte mir, ich solle zu einem Gespräch mit ihm eintreten.
»Regen Sie sich nicht auf«, sagte er sofort. »Ihrer Frau geht es gut, und der Herzschlag des Kindes ist kräftig und gesund. Aber es gibt da einiges, das ich nicht verstehe. Mr. Montray-Lanart …« - mein Vater und ich benutzten diesen Namen auf Terra, denn Alton ist eher eine Domäne, ein Titel als ein Personenname, und Lord Armida bedeutete hier gar nichts - »… mir fällt auf, dass Ihnen eine Hand fehlt. Ist das ein Geburtsfehler? Verzeihen Sie, wenn ich frage …«
»Nein«, antwortete ich kurz. »Es ist die Folge eines schweren Unfalls.«
»Und Sie haben die Hand nicht regenerieren oder nachwachsen lassen?«
»Nein.« Das war hart und endgültig, und diesmal begriff er, dass ich nicht darüber sprechen wollte. Wie ich weiß, gibt es Kulturen, in denen ein religiöses Tabu derlei verbietet und mir war es nur recht, wenn er mich für einen

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