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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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von irgendwoher hörte er eine bekannte Stimme – oder war es ein telepathischer Kontakt?
    Dummkopf, das ist nichts für ein kleines Mädchen! Ich habe die Kraft, und ich bin nicht zimperlich … ich bin keiner von euren Turm-Eunuchen, gib mir den Platz statt einem, dem du niemals trauen dürftest … Und dann fast ein Gelächter, ein tonloses, spöttisches Gelächter: Nein, sie ist nicht tot, sie ist außerhalb deiner Reichweite, das ist alles … vergreif dich an jemandem deiner Größe, Beltran!
    »Herr des Lichts!«, keuchte Regis auf, als er erkannte, was geschehen war. Dyan hatte Sharra erwählt , trotz aller Warnungen war er aus eigenem freien Willen in das Grausen eingetreten, das Lew seine Hand und seine geistige Gesundheit gekostet hatte, das gerade jetzt Regis mit Furcht und Entsetzen erfüllte …
    Bedeutet das, dass Lew frei ist? Nein, das wird er nie, nie sein, er ist immer noch an Sharra gebunden …
    »Lord Hastur! Lord Regis …!« Ein keuchender Diener, der auf der Suche nach ihm gewesen war, erstarrte und blickte auf die Leiche des alten Coridom nieder. »Gute Götter, Sir, was ist passiert?«
    Regis klammerte sich an normale, verständliche Dinge. »Dieser Mann starb bei der Verteidigung des Besitzes und des Kindes seines Herrn – seines Pflegesohns. Er soll ein Begräbnis bekommen, wie es einem Helden zusteht. Sucht jemanden, der die Vorbereitungen treffen kann.« Sein Blick wanderte von dem Toten zu den Dienern, die sich im Eingang der Alton-Suite drängten. Dann bemerkte er den Mann, der ihm hatte etwas ausrichten wollen.
    »Sir, Lord Hastur – Euer Großvater, Sir – hat befohlen …« – verwirrt trat der Mann von einem Fuß auf den anderen – »… lässt fragen, ob Ihr zu ihm kommen wollt …«
    Regis seufzte. Das hatte er erwartet. Mit welchen Forderungen wollte sein Großvater ihn jetzt in neue Konflikte stürzen? Er sah Dio an. Sie würde es nicht ertragen, ausgeschlossen zu werden. Nun, ihr stand das Recht zu, an dem, was jetzt kam, teilzunehmen.
    »Komm mit«, forderte er sie auf. »Lew und ich waren einmal Bredin , und auch auf mich hast du einen Anspruch.«
    Er fand seinen Großvater im Audienzraum der Hastur-Suite. Danvan Hastur erklärte: »Aldones sei Dank, da bist du! Der terranische Legat hat eine Botschaft an dich persönlich geschickt, Regis – etwas über einen Captain Scott und die Genehmigung, terranische Waffen einzusetzen …« Er sah seinen Enkel an und versuchte, mit der alten Autorität zu sprechen, doch ihm gelang nur eine klägliche Imitation. »Ich weiß nicht, wie du dich in die Lage hast bringen können, dass Terraner dich kommen und gehen heißen, aber ich nehme an, du wirst dich um die Sache kümmern müssen …«
    Er ist alt. Jetzt verkörpere ich die Macht Hasturs, und wir wissen es beide, wenn er es auch nie zugeben wird , dachte Regis und antwortete auf den ungesprochenen Teil der Nachricht seines Großvaters, ohne auf die tatsächlich gefallenen Worte einzugehen.
    »Macht Euch keine Sorgen, Sir, ich werde das erledigen.« Plötzlich empfand er tiefes Mitgefühl für den alten Mann, der so viele Jahre die Herrschaft über die Comyn in Händen gehalten hatte, und das ohne die Stütze von Laran.
    Er hat alle Bürden eines Hastur getragen, aber keinen der Vorteile gehabt , dachte er und erschrak über sich selbst. Vorteile? Dies monströse Laran , das er nicht gewollt hatte, das ihn zu zerreißen drohte, diese Gewalt, deren Ausmaße er sich nicht einmal vorzustellen vermochte?
    Die Hastur-Gabe? Eher war es der Hastur-Fluch! Ihm war, als seien seine Arme und Beine zu groß für ihn, als wandere er halbwegs zwischen Himmel und Erde dahin, den Boden kaum berührend, und das alles, ohne zu wissen, warum. Er wünschte sich verzweifelt, Danilo sei an seiner Seite. Aber es war nicht einmal Zeit, seinem Friedensmann eine Nachricht zu schicken, und außerdem, wenn Dyan sich tollkühn in die Gefahren Sharras gestürzt hatte, war Danilo jetzt Lord Ardais, denn Dyan war so gut wie tot. Das waren sie alle. Sollte Danilo frei davon bleiben, wenn es möglich war. Regis erklärte dem Raumsoldaten, der die Botschaft überbracht hatte, kurz: »Ich komme sofort.« Dio wollte ihm folgen, doch er sagte: »Nein. Bleib hier.« Er konnte sich jetzt nicht mit einer Frau belasten, wo Danilo das Privileg, ihn zu begleiten, verwehrt blieb.
    »Ich will mitkommen«, stieß Dio heftig hervor. »Ich bin terranische Bürgerin; du kannst mich nicht daran hindern!«
    Es war einen Streit

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