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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Lew nicht in der Verfassung war, die Herrschaft über die Alton-Domäne selbst zu übernehmen, auch wenn der Rat dazu gebracht werden konnte, ihn zu akzeptieren.
    Es hat einmal ein Laran gegeben, das die Zukunft voraussehen konnte , dachte Regis, und es trat unter den Hasturs auf. Ich wollte, ich hätte ein wenig von dieser Gabe!
    Ihm war entgangen, was Marius gesagt hatte, aber sein Großvater blickte besorgt drein. Dann erklärte er: »Ein Bündnis mit den Aldarans kommt nicht in Frage, bevor wir mehr über …« – er zögerte, und Regis sah, dass sich die Lippen des alten Mannes angeekelt verzogen – »… über dies Wiedererscheinen Sharras wissen.«
    »Aber das will ich Euch ja gerade klarmachen!«, rief Derik aufgeregt. »Wir haben Beltran die Nachricht gesandt, und er wird am Festabend hier sein!« Als er den Zorn und den Kummer im Gesicht des alten Hastur sah, setzte Derik trotzig und schmollend wie ein kleiner Junge, der bei einer Unart ertappt worden ist, hinzu: »Schließlich bin ich Lord von Elhalyn! Es war mein Recht – oder nicht?«
     
    Danvan Hastur nahm die Tasse warmen Gewürzweins, die sein Leibdiener ihm reichte, und stellte die Füße auf einen geschnitzten Schemel. Um ihn zündeten die Diener mit lautlosen Bewegungen die Lampen an. Die Nacht war angebrochen, die Nacht nach dem Abend, an dem ihm keine andere Wahl geblieben war, als den Rat zu entlassen.
    »Ich sollte mich durch einen Boten erkundigen, wie es Lew geht«, sagte Regis, »oder ihn selbst aufsuchen. Kennard war mein Freund und Pflegevater; Lew und ich waren Bredin .«
    Hastur erwiderte schroff: »Du könntest hier und heute bestimmt einen weniger gefährlichen Freund finden. Diese Beziehung wird dir nichts Gutes bringen.«
    Regis wurde ärgerlich. »Ich wähle mir meine Freunde nicht nach dem politischen Nutzen aus, Sir!«
    Das tat Hastur mit einem Schulterzucken ab. »Du bist noch jung genug, dass du dir den Luxus von Freundschaften erlauben kannst. Ich war immer überzeugt, dass Kennard ein guter Freund war – vielleicht zu lange.« Regis wollte gehen. »Nein, warte. Ich brauche dich hier. Ich habe nach Gabriel und Javanne geschickt. Uns stellt sich jetzt die Frage: Was sollen wir mit Derik anfangen?« Als Regis ihn verständnislos ansah, setzte er ungeduldig hinzu: »Du glaubst doch sicher jetzt nicht mehr, dass wir ihn krönen dürfen! Der Junge ist nicht viel mehr als ein Schwachsinniger!«
    »Du hast kaum eine andere Wahl, Großvater. Es ist schlimmer, als wenn er schwachsinnig wäre, denn in dem Fall würde jeder dir beipflichten, dass er nicht gekrönt werden könne. Das Problem ist, dass Derik neun Zehntel seines Verstands besitzt, und nur das wichtigste Zehntel fehlt ihm.« Er lächelte, aber ihm war klar, dass an seinem Scherz nichts Lustiges war.
    Danvan Hastur jedoch lächelte nicht. »Bei einer geringeren Stellung im Leben – selbst als Oberhaupt einer Domäne – wäre es nicht von besonderer Bedeutung. Er wird Linnell Lindir-Aillard heiraten, und sie ist nicht dumm. Derik liebt sie, er ist mit dem Wissen aufgewachsen, dass die Aillard-Frauen kraft eigenen Rechts Sitz und Stimme im Rat haben, und er würde sich von ihr leiten lassen. Ich erinnere mich daran, wie mein Vater einen der ziemlich labilen Ardais mit einer Aillard-Frau verheiratete – Lady Rohana war bis in Dyans Zeit hinein das eigentliche Oberhaupt dieses Clans. Aber … um die Krone des Hasturs von Elhalyn zu tragen …« – er wiegte langsam den Kopf – »… und das in den Zeiten, die uns bevorstehen? Nein, ich kann das Risiko nicht eingehen.«
    »Steht es dir denn überhaupt frei, das Risiko einzugehen oder nicht einzugehen, Großvater?«, fragte Regis. »Ja, wenn du vor Jahren, als Derik vielleicht zwölf oder fünfzehn war, der Tatsache ins Gesicht gesehen hättest, dass er niemals reif für die Krone werden würde, wenn du dafür gesorgt hättest, dass er unter Vormundschaft gestellt und von der Thronfolge ausgeschlossen wurde – wer ist eigentlich der nächste Erbe von Elhalyn?«
    Danvan Hasturs Gesicht verfinsterte sich. Scharfe Furchen liefen von den Wangen zum Kinn. »Ich kann nicht glauben, dass du so naiv bist, Regis.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst, Großvater.«
    Danvan Hastur seufzte. Nachdrücklich, als wolle er einem Kind mit Hilfe farbiger Bilder etwas erklären, setzte er seinem Enkel auseinander: »Deine Mutter, Regis, war König Stephens Schwester. Seine einzige Schwester.« Für den Fall, dass Regis auch die Bedeutung

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