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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und wie ich … betrogen worden war. Ich durfte keine unschickliche Erregung zeigen.
    Und doch, als ich es hier im Rat, vor all diesen Verwandten, die mir mein Recht auf einen Platz in diesem Raum hatten verweigern wollen, ausbreiten sollte … da konnte ich es nicht. Meine Stimme versagte, sie blieb mir in der Kehle stecken. Ich wusste, wenn ich ein Wort sprach, würde ich völlig zusammenbrechen. Meines Vaters Stimme, die lodernden Flammen Sharras, die unaufhörlichen, arhythmischen Wellen des telepathischen Durcheinanders – in meinem Kopf tobte die Hölle. Aber Callina stand da und wartete darauf, dass ich sprach. Ich öffnete den Mund, versuchte mein Gehirn zu zwingen, Worte zu finden. Ich hörte nur ein raues, sinnloses Krächzen. Schließlich stieß ich hervor: »Ihr … wisst es. Ihr wart da … in Arilinn …«
    Ich wand mich unter dem Mitleid in ihren Augen. Sie erläuterte: »Ich war in Arilinn, als Lew mit seiner Frau hinkam, nachdem sie beide ihr Leben riskiert hatten, um die Verbindung mit Sharra zu brechen.«
    »Um Sharra geht es hier nicht«, stellte Dyan barsch fest. »Die Verbindung wurde gebrochen, und die Matrix kam wieder unter Kontrolle. Wir sprechen jetzt über Beltran von Aldaran. Und auch er hat starkes Interesse daran, dass nichts dergleichen noch einmal geschieht. Und Lew …« Sein Blick wanderte zu mir. »Es tut mir Leid, das sagen zu müssen, Verwandter, aber wer mit Gewalten herumpfuscht, die so mächtig wie Sharra sind, sollte sich nicht beklagen, wenn er … verletzt wird. Ich kann nicht umhin zu denken, dass Lew sich alles Leid selbst zuzuschreiben hat, aber er hat seine Lehre erhalten – und Beltran ebenfalls.«
    Ich senkte den Kopf. Vielleicht hatte er Recht, doch das machte es nicht leichter. Ich hatte gelernt mit dem, was geschehen war, zu leben – in gewisser Weise. Das bedeutete nicht, dass ich bereit war, mir von Dyan eine Predigt darüber anzuhören.
    Regis Hastur erhob sich innerhalb der Hastur-Schranken. Er sagte, und er sah mich dabei nicht an: »Meiner Meinung nach trifft Lew kein so harter Vorwurf. Aber wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass wir Beltran trauen dürfen. Es war Beltrans Werk, und Kadarins. Lew war Beltrans Verwandter und sein Gast und wäre somit unantastbar gewesen. Beltran jedoch nahm ihn gefangen, er nahm mich gefangen, er entführte Danilo und versuchte ihn zu zwingen, dass er sein Laran für den Sharra-Kreis benutzte. Und wenn Beltran das einem Verwandten antun kann …« – er wies mit einer Gebärde auf mich, die eine stumme Entschuldigung dafür ausdrückte, dass sich aller Augen auf mich richteten – »… wie kann ihm irgendwer trauen?«
    Ich las das Entsetzen in den mir zugewandten Blicken. Noch durch die telepathischen Dämpfer floss ihr Schrecken in mich über, der Schock, das Schaudern … Die Narben auf meinem Gesicht, der Arm, der abrupt am Handgelenk endete, das Grauen, von Dio auf mich übergesprungen, als sie in meinem Geist das abscheuliche Ding sah, das unser Kind gewesen war … Gnädige Avarra, kam nie ein Ende dieser Pein? Ich ließ die Stirn auf die Arme sinken, versteckte mein Gesicht, versteckte meinen verstümmelten Arm. Marius legte mir die Hand auf die Schulter; ich spürte es kaum.
    Danilos vor Erschütterung bebende Stimme nahm den Bericht an der Stelle auf, wo Regis ihn abgebrochen hatte.
    »Es war Beltrans Werk. Er ließ Lew binden und schlagen. Er nahm ihm seine Matrix weg. Ihr Comyn alle, die ihr in einem Turm gewesen seid, wisst, was das bedeutet! Und warum? Weil Lew ihn inständig bat, vorsichtig mit Sharra zu sein, sie in einem unserer Türme abzuliefern, damit ein sicherer Weg zu ihrer Bändigung gefunden werden könne! Und seht euch Lews Gesicht an! Dieser … dieser Folterer ist der Mann, den ihr höflich zu den Comyn einladen, mit dem ihr eine Frau verheiraten wollt, die das Oberhaupt einer Domäne und Asharas Bewahrerin ist!«
    Dyans Stimme war wie ein Peitschenhieb. »Ich habe dir nicht erlaubt zu sprechen!«
    Danilo wandte sich ihm zu. Er war sehr bleich. »Mein Lord, mit allem Respekt, ich sage nur der Wahrheit gemäß aus, was ich mit eigenen Augen gesehen habe. Und es steht in Zusammenhang mit dem, was unter den Comyn diskutiert wird. Ich habe Sitz und Stimme im Rat; soll ich schweigend dasitzen?«
    Hastur ergriff das Wort, und sein Missvergnügen war deutlich durchzuhören: »Es scheint der Tag zu sein, an dem alle ungebärdigen jüngeren Mitglieder der Domänen ohne Erlaubnis der älteren im Rat

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