Sheanthee (German Edition)
gesagt,- und auch, dass ich es verborgen halten sollte.“
„ Weise Leute, ihre Eltern,“ lächelte Logan sie an.
„ Was mich im Moment allerdings weitaus mehr beschäftigt, ist die Frage, wieso beide Ösen sich von der Felswand verabschiedet haben. Eine nachgebende Verankerung ist tragisch, zwei riechen nach Vorsatz.
Ist ihnen irgendetwas aufgefallen, als sie an der Felswand waren?“
Caya musste nicht lange nachdenken.
„ Ich habe mehrmals ein Aufblitzen in einer Art Höhle unweit der Ösen gesehen.“
„ Ich kenne die Stelle,“ warf Carmichael ein.
„ Die Höhle mündet in einen Gang , der zum anderen Ende der Bucht führt. Ich schaue mir das mal genauer an“.
„ Ich möchte, dass sie sich in nächster Zeit nicht alleine irgendwohin begeben, Caya.
Erst die Geschichte mit dem Säbelzahntiger und nun das. Vielleicht war es nur ein Zufall, aber vielleicht auch nicht.“
Logan sah sie eindringlich an.
„ Okay, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mir ernsthaft jemand an den Kragen will. Wieso?“
„ Ich weiß es nicht. Vielleicht hat doch jemand das Amulett gesehen und will es unbedingt haben,- oder es war reiner Zufall, dass es sie zweimal fast erwischt hätte. Auf jedem Fall möchte ich kein Risiko eingehen“.
Sie entließ Caya und wandte sich wieder Carmichael zu.
„ Ach, Caya? Für dein eigenmächtiges Handeln werden dir zwei Wochen bei Professor Templeton gut tun. Sie hat im Moment alle Hände voll zu tun. Anscheinend macht ihr euch alle einen Sport daraus, eure Gelenke zu verstauchen und Knochen zu brechen“.
„ Ich werde mich gleich bei ihr melden“, antwortete Caya eifrig. Sie war froh, so billig davon gekommen zu sein und ging beschwingt aus dem Büro.
„ Ist sie wirklich geflogen ?“ fragte Logan ungläubig.
„ Wie ein Albatros, ich habe es mit eigenen Augen gesehen“
„ Das ist seit über hundert Jahren keinem Schüler im ersten Schuljahr gelungen.
Ich denke, sie hat nicht nur das Amulett von Adaira geerbt“.
Logan blickte nachdenklich aus dem Fenster.
Verdachtsfälle
„ Ich werde dich keine Sekunde mehr aus den Augen lassen! Unglaublich! Mordversuche auf Sheanthee!“
Broc war außer sich und wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Nicht einmal seine Lakritzration, die Caya ihm eiligst gab, hatte er angerührt.
Drusilla saß verstört auf DeeDees Nachtschränkchen und machte große Augen.
„ Jetzt beruhige dich doch! Noch ist nichts bewiesen, vielleicht war es ja doch nur ein dummer Zufall“.
„ Das glaubst du doch selbst nicht!“ DeeDee lag auf ihren Bett und kaute angestrengt an einem Kugelschreiber.
„ Da hörst du es! DeeDee hat ihre Tassen beisammen!“
„ Coleen bekommt angeblich Magenkrämpfe, Carmichael bringt sie zu Templeton und ist dadurch aus dem Verkehr gezogen und Moira provoziert dich , damit du auf die Felswand gehst. Ein bisschen viel An Zufällen, wenn du mich fragst.“
„ Moira? Moira hat dich provoziert?“
Wenn Broc kein Gargoyle wäre, hätte Caya ihm wahrscheinlich Blutdrucktabletten reichen müssen.
„ Dieser Schlange und ihrer Natter traue ich alles zu! Ich mach einen Seemannsknoten in das Schlangenvieh und stopf es ihr in den Hals!“
„ Wenn du wütend bist, bist du richtig süß,“ meinte Drusilla.
DeeDee kicherte.
„ Pah!“
„ Broc? Warum siehst du dir die Höhle nicht mal genauer an? Vielleicht findest du irgendwas.“
„ Das ist eine gute Idee, DeeDee! Drusilla, du hältst die Stellung! Lass sie bloß nicht aus den Augen und verkneif dir die Pinkelpause!“
Er sauste aus dem Giebelfenster und verschwand.
„ Gut gemacht! Los, wir suchen Eonan und Finn und hören, was sie zu sagen haben“.
Sie fanden die beiden auf dem großen Platz, wo sie schon auf sie warteten.
Caya schilderte ihnen das Gespräch mit Logan und Carmichael. Die Sache mit Adairas Amulett ließ sie unerwähnt. Nicht, dass sie ihnen nicht traute, aber sie hatte Logan versprochen, den Mund darüber zu halten und ihr Gefühl sagte ihr, dass dieser Ratschlag nicht so verkehrt sei.
„ Logan denkt also, die Sache mit dem Säbelzahntiger steht im Zusammenhang mit dem Absturz an der Klippe?“ Eonans Stirn legte sich in besorgte Falten.
„ Das würde heißen, jemand hat es auf dich abgesehen, aber wieso?“
fragte Finn.
„ Es kann sein, dass ich nur zur
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