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Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Titel: Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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das zu verhindern. Sie haben nicht gemerkt, Dr. Mortimer, daß jemand Ihnen heute morgen gefolgt ist, als Sie mein Haus verließen?«
    Dr. Mortimer fuhr erschrocken in die Höhe.
    »Gefolgt! Wer könnte das sein?«
    »Das kann ich Ihnen unglücklicherweise nicht sagen. Haben Sie unter Ihren Nachbarn und Bekannten in Dartmoor jemand mit einem schwarzen Vollbart?«
    »Nein — oder, lassen Sie mich nachdenken — ja, Barrymore, Sir Charles' Butler, hat einen schwarzen Vollbart.«
    »Aha! Wo ist Barrymore?«
    »Er hat Dienst im Schloß.«
    »Wir sollten uns lieber vergewissern, ob er wirklich dort ist oder etwa in London.«
    »Wie wollen Sie das anstellen ?«
    »Geben Sie mir ein Telegrammformular: >Ist alles bereit für Sir Henry?< Das genügt. Adresse: Mr.
    Barrymore, Schloß Baskerville. Wo ist das nächste Postamt? Grimpen? Sehr gut. Wir senden ein zweites Telegramm an den Postvorsteher in Grimpen: >Telegramm an Barrymore nur persönlich aushändigen.
    Falls abwesend, bitte Telegramm zurück an Sir Henry Baskerville, Northumberland-Hotel.< So werden wir bis zum Abend wissen, ob Barrymore auf seinem Posten in Devonshire ist oder nicht.«
    »Gut so«, sagte Baskerville. »Übrigens, Dr. Mortimer, wer ist überhaupt dieser Barrymore?«
    »Er ist der Sohn des alten Hausmeisters, der seit Jahren tot ist. Sie sind jetzt in der vierten Generation im Dienste des Schlosses. So weit ich weiß, sind er und seine Frau anständige Leute.«
    »Aber trotzdem ist wohl klar«, sagte Baskerville, »daß diese Leute, solange niemand von der Familie im Schloß lebt, ein sehr schönes Zuhause haben und dafür nicht einmal etwas tun müssen.«
    »Das stimmt.«
    »Ist Barrymore überhaupt von Sir Charles im Testament bedacht worden?« fragte Holmes.
    »Er und seine Frau erhielten je fünfhundert Pfund.«
    »Ah! Wußten sie, daß sie das bekommen würden?«
    »Ja, Sir Charles sprach sehr gerne davon, wen er in seinem Testament bedenken würde.«
    »Das ist sehr interessant.«
    »Ich hoffe«, sagte Dr. Mortimer, »daß Sie nicht jeden mit argwöhnischen Augen betrachten, dem Sir Charles etwas vermacht hat, denn mir hat er auch tausend Pfund hinterlassen.«
    »So? Und wer hat sonst noch etwas geerbt?«
    »Unbedeutende Summen bekamen alle möglichen Leute und eine große Zahl von öffentlichen
    Wohlfahrtseinrichtungen. Der gesamte Rest ging an Sir Henry.«
    »Und wieviel war der Rest?«
    »Siebenhundertvierzigtausend Pfund.«
    Holmes zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Ich hatte keine Ahnung, daß es sich um solch eine
    Riesensumme handelt«, sagte er.
    »Sir Charles galt als reich, aber wir wußten nicht, wie reich er war, bis wir seine Wertpapiere zu sehen bekamen. Der Gesamtwert des Nachlasses beträgt nahezu eine Million.«
    »Mein lieber Mann! Wenn so viel auf dem Spiele steht, wird jemand auch einen verzweifelten Einsatz wagen. Und noch eine Frage, Dr. Mortimer: Nehmen wir an, unserem jungen Freund hier passiert etwas
    — verzeihen Sie mir diese unerfreuliche Hypothese -, wer würde dann alles erben?«
    »Da Rodger Baskerville, Sir Charles' jüngerer Bruder, unverheiratet starb, würde der Besitz auf die Desmonds übergehen, die entfernt mit ihm verwandt sind. James Desmond ist ein älterer Pfarrer in Westmoreland.«
    »Danke. Alle diese Einzelheiten sind von großem Interesse für mich. Kennen Sie Mr. James Desmond persönlich?«
    »Ja, er kam einmal, um Sir Charles zu besuchen. Er ist ein Mann von ehrwürdiger Erscheinung und heiligmäßigem Leben. Ich erinnere mich, daß er es ablehnte, von Sir Charles eine Rente anzunehmen, obwohl sie ihm beinahe aufgedrängt wurde.«
    »Und dieser schlichte Mann würde also der Erbe von Sir Charles' Tausendern sein?«
    »Er würde den Landbesitz erben, weil das der Erbfolge entspricht. Er würde ebenso das Geld erben, wenn das vom augenblicklichen Erben nicht anders bestimmt wird, der natürlich damit tun und lassen kann, was er will.«
    »Und haben Sie Ihr Testament gemacht, Sir Henry?«
    »Nein, Mr. Holmes, das habe ich nicht. Ich hatte gar keine Zeit dazu, denn erst gestern habe ich erfahren, wie die Sache steht. Aber in jedem Fall habe ich das Gefühl, daß das Geld beim Titel und beim Land bleiben sollte. Das war auch meines armen Onkels Absicht. Wie soll der Besitzer den Ruhm der
    Baskervilles wiederherstellen, wenn er nicht genug Geld hat, den Besitz in Ordnung zu halten? Haus, Land und Geld müssen zusammenbleiben.«
    »Richtig so! Nun, Sir Henry, ich bin mit Ihnen ganz einer Meinung,

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