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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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zufriedengeben sollen. Es kam selten genug vor, dass er nachgab. 
    „Was ist los?“, fragte ich stattdessen. „Sollte ich tatsächlich Sherlock Holmes zum Schweigen gebracht haben?“
    „Lassen Sie es gut sein, John.“ Holmes klang müde, doch ich glaubte in seiner Bitte einen drohenden Unterton zu hören.
    „Sonst was?“
    Noch immer drehte er mir den Rücken zu. „Sie benehmen sich kindisch.“
    „Das kommt aus berufenem Munde.“
    Nun drehte er sich tatsächlich zu mir um. In seinen Augen glomm Zorn, er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch bevor er dazu kam, klopfte es an der Tür und Mrs Hudson trat ein. „Ein Brief ist für Sie abgegeben worden, Mr Holmes.“
    „Schon vor einigen Minuten.“
    „Wenn Sie den Boten gesehen haben, hätten Sie auch Mr Watson Bescheid geben können. Stattdessen lassen Sie eine alte Frau bei dieser Hitze Treppen steigen. Wirklich kein gebührliches Verhalten für einen Gentleman.“ Mit diesen Worten drückte sie mir den Brief in die Hand und verließ das Zimmer, wobei sie die Tür ein wenig nachdrücklicher schloss, als nötig gewesen wäre. 
    „Heute müssen wir wohl auf Kuchen und Tee verzichten.“
    Stumm reichte ich meinem Freund den Brief. Der betrachtete ihn kurz von allen Seiten und öffnete ihn dann. Sein Blick verriet mir, dass etwas nicht in Ordnung war. Noch ehe ich dazu kam nachzufragen, reichte er mir den Briefbogen. Der Absender war Lestrade und der Brief nur einige Zeilen kurz. Irene Adler war ermordet worden. Man hatte sie nahe des Hafens tot auf der Straße liegend gefunden. Ohne Papiere, ohne Tasche oder Gepäck. Ich hatte Lestrade nicht für einen Musikfreund gehalten. Offenbar hatte ich den Mann unterschätzt, denn er hatte die ehemalige Opernsängerin sofort erkannt. Nun wollte er wissen, ob Holmes bei ihrer Obduktion dabei sein wollte. 
    Alles in mir schrie danach, meinem Freund davon abzuraten. Es schien mir falsch, dass er die eine Frau, die er so bewunderte, auf diese Weise wiedersehen sollte. Aber ich wusste, diesen Kampf hatte ich bereits verloren. Nichts auf der Welt würde ihn davon abhalten, Lestrades Bitte nachzukommen.
    Gerade, als wir im Begriff waren aufzubrechen, klopfte es erneut an unsere Tür und Mrs Hudson betrat in Begleitung von Ripple, dem Wortführer der Bettler, den Raum. 
    „Ich habe keine Zeit“, informierte ihn Holmes knapp. „Doch Sie können sich vertrauensvoll an meinen Freund hier wenden.“
    Es gefiel mir zwar nicht, Holmes allein zu der Obduktion gehen zu lassen, doch ich ergab mich in mein Schicksal und blieb mit dem Bettler zurück, während Holmes aus dem Raum eilte. Ich hörte seine Schritte auf der Treppe, dann fiel unten mit Nachdruck die Tür ins Schloss. Der Bettler und ich beäugten einander missmutig. „Sie müssen mitkommen“, sagte mein Gegenüber endlich.
    „Wohin?“ 
    „Sie müssen es sich mit eigenen Augen ansehen.“ Ripple seufzte tief. „Musste Mr Holmes wirklich weg? Das ist doch eher eine Angelegenheit für ihn.“
    Durch diese offen zum Ausdruck gebrachte Missachtung meiner Kompetenz gekränkt, beschloss ich, den Kerl kurzerhand vor die Tür zu setzen. Sollte er wiederkommen, wenn Holmes zurück war!
    Doch Ripple wollte davon nichts wissen und endlich gab ich nach.

    Unser Ziel war eine Reihe leer stehender Lagerhäuser in der Nähe des Hafens. Auf der Kutschfahrt hatte ich nichts weiter aus meinem Begleiter herausbringen können und diese Geheimniskrämerei hatte nicht dazu beigetragen, meine Laune zu heben. Über dem Platz lag ein übler Gestank, der Holmes' Experimente wie eine Blumenwiese riechen ließ. 
    Ripple sah meinen Gesichtsausdruck und lächelte ironisch. „Ist nichts für feine Nasen hier, Sir.“ 
    Der Bettler führte mich zu einer Gruppe Männer und Frauen, die ihrer Kleidung nach derselben Zunft wie er angehörten. „Die sind unruhig da drin“, sagte eine der Frauen. „Fauchen und schreien wie ein Rudel Katzen.“
    Ich verstand, was sie meinte. Aus dem Inneren des nächst stehenden Lagerhauses erklangen Schreie, wie sie wohl die Seelen am Tag des jüngsten Gerichtes ausstoßen würden. „Was bedeutet das?“, verlangte ich zu wissen.
    Ripple öffnete die Tür des Lagerhauses und bedeutete mir, ihm ins Innere zu folgen. Die anderen schlossen sich uns an. Die meisten Fenster waren vernagelt und nur durch die Lücken zwischen den Latten drangen vereinzelte Sonnenstrahlen und tauchten die große Halle in ein graues Licht. Der Gestank war stärker geworden,

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