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Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Preyer
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Zahlenkombinationsschloß …«
    Mit diesen Worten reichte er Moriarty einen kleinen Zettel mit einer achtstelligen Zahl.
    »Dieser Zettel kann Ihnen und Ihrem Freund weiterhelfen, er kann aber auch Ihren Untergang bedeuten.«
    Moriarty prägte sich die Zahl ein, öffnete seine Taschenuhr und verbarg das Papierstück unter dem Deckel.
    »Jetzt haben wir uns einen Whisky verdient«, meinte er, und der Geistliche stimmte ihm zu.
    Sie leerten die großzügig eingeschenkten Gläser, dann rief der Monsignore nach Ali und bat ihn, Myra und den Archäologen in den Garten zurück zu geleiten.
    »Es war schön, Sie hier zu haben. Wir haben selten Gäste«, verabschiedete sich Gorman MacDuff. »Der Herr segne Ihre Wege.«
    Die Landauerkutsche brachte die drei zurück ins Hotel. Erst als das Gefährt verschwunden war, brach es aus Myra Hall heraus: »Dieses Kloster steht mit den Stuarts in engster Verbindung.«
    »Was überrascht dich daran? Das war ja der Grund, daß wir hingebracht wurden«, meinte Stephen kühl.
    »Du steckst mit dieser Bande unter einer Decke. Immerhin wurden Robert und mein Vater von ihnen umgebracht.«
    »Und das alles soll möglichst rasch geklärt werden.«
    »Sie haben«, ließ sich Myra von ihrem Zorn nicht abbringen, »Porträts der Stuarts im Inneren des Konvents. Mehrere Ölbilder.«
     
    In der Suite öffnete Stephen Moriarty den Deckel seiner Taschenuhr, entfernte und vernichtete den Zettel mit der Nummernfolge für das Safeschloß und ersetzte ihn durch einen anderen mit einer willkürlichen Zahl. Dann ließ er vom Hotel drei Zugtickets nach Edinburgh für den Vormittag des nächsten Tages besorgen.
    Myra, die wenig später bei ihm auftauchte, hatte ihre schlechte Laune und ihre Ungeduld anscheinend überwunden. Sie war besonders attraktiv an jenem Abend.
    Stephen Moriarty, dem vor diesem Aufenthalt in der Ewigen Stadt das Mysterium der Liebe zu einer Frau unbekannt gewesen war, erwies sich als begeisterter Schüler einer begnadeten Lehrerin.
    Gegen Mitternacht schlief er neben Myra ein. Als er um sechs Uhr am Morgen, als das Licht der Dämmerung in das Zimmer drang, erwachte, lag er allein im Bett. Ein Rundgang durch seine Zimmer zeigte ihm, daß Myra tatsächlich verschwunden war. Und mit ihr seine Taschenuhr.
     
    »Er hat kein Glück bei Frauen«, überlegte Sherlock Holmes, dem Mrs. Bromham ein Telegramm von Stephen Moriarty aus Rom am Telefon vorlas. Der Detektiv rief sofort die römische Telefonnummer an, die Moriarty angegeben hatte und erreichte ihn nach einer halben Stunde.
    »Endlich, Mr. Holmes. Ich wußte nicht, wie ich Sie kontaktieren soll. Das Hausboot hat kein Telefon, und die Polizei wollte ich nicht verständigen.«
    »Ich bin in London, in der Baker Street. Erzählen Sie!«
    Der Detektiv verfolgte den Bericht des jungen Moriarty mit großer Konzentration, ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen.
    »Sterling Castle, ich wußte es«, murmelte der Detektiv. »Sie müssen vor Miss Myra dort sein. Sie befindet sich in höchster Lebensgefahr, so nahe an der Lösung des Rätsels.«
    »Sie hat einen zu großen Vorsprung. Ich wüßte nicht, wie ich das schaffen sollte!«
    »Mein Gott, Moriarty, Sie sind doch Schriftsteller! Wo bleibt Ihre Phantasie? Sie begeben sich auf den Flugplatz Ciampino. Eine britische Militärmaschine wird Sie von dort nach Edinburgh transportieren.«
    »Wie soll das möglich sein?«
    »Durch meinen Bruder Mycroft. Aber machen Sie sich darüber keine Sorgen. Dies zu organisieren zählt zu meinen Aufgaben.«
    »Aber …«
    »Auch die Finanzierung dieses Unternehmens liegt in meinen Händen.«
     
    Zwölf Stunden nach diesem Anruf landete die Vickers Virginia auf dem kurz gehaltenen Rasen des Militärflughafens von Edinburgh. Ein durchfrorener Stephen Moriarty, dem bei der Landung auch noch übel geworden war, wankte über das nasse Flugfeld zum Kommandoturm, wo man ihm einen doppelten Whisky anbot. Es regnete in Edinburgh.
    In der Stadt suchte Moriarty eine Buchhandlung auf und erwarb zwei Bücher über Schloß Sterling. Dann mietete er sich in einem der Gästehäuser am Bahnhof ein. Er erwartete Myra Hall frühestens am nächsten Tag, zur Ankunftszeit des Flying Scotsman.
    In einem der Bücher über Schloß Sterling las er, daß King James I. anläßlich der Taufe seines Sohnes Henry die Chapel Royal, eine königliche Kapelle, errichten lassen hatte. Und daß er auch noch als König von England die Winter gerne in diesem Schloß, in dem zahlreiche Geister ihr

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