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Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph E. Vaughan
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oft zu spät daran. Trotz meiner Bemühungen ...«
    »Erzählen Sie mir, wie Ihr Bruder verschwunden ist!«, forderte Holmes ihn auf.
    »Das war vor vier Nächten. Er inspizierte ein paar kürzlich eingelaufene Schiffe im Albion-Hafen. Es war eine einfache Aufgabe, die er mühelos vor Beginn der Nacht erledigen konnte, aber der Hafenmeister berichtete mir, er habe seinen Hafen erst sehr spät verlassen. Statt geradewegs nach Hause zurückzukehren, scheint es, dass er noch in der Taverne Zum Neptun einkehrte, eine dieser Seemannskneipen, die mein Bruder unerklärlicherweise so mag. Ein Agent, den ich mit Nachforschungen beauftragte, berichtete, dass William die Taverne allein verließ, doch ich halte es für möglich, dass sein Geld jemanden anlockte, der ihm folgte und ihn dann überfiel.«
    »Ihr Agent vermochte das jedoch nicht zu bestätigen?«
    »Nein.«
    »Es gab keine Spur von ihm? Vielleicht in einem Krankenhaus oder einem Etablissement dieser Gegend?«
    »Nein, Mister Holmes. Alles wurde gründlich überprüft.«
    »Ich nehme an, es gab keine Lösegeldforderung?«
    »Das ist korrekt.«
    »Wäre es vorstellbar, dass Ihr Bruder seiner langjährigen Sehnsucht schließlich doch nachgegeben haben könnte? Falls er wirklich weglaufen und zur See fahren wollte, würde er das jedoch kaum auf einem Ihrer eigenen Schiffe tun. Haben Sie sich mit dieser Möglichkeit auseinandergesetzt?«
    »Das habe ich, Mister Holmes«, antwortete der Gefragte. »Gründlich.«
    »Was uns zurückbringt zu der Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Bruder wahrhaftig ein Opfer dieser jüngsten Flut an vermissten Personen wurde«, überlegte Holmes laut.
    »Gerade das befürchte ich«, gab Sir Reginald zu. »Ich habe diese Schlussfolgerung gemieden, bis es schließlich keine weitere Möglichkeit mehr gab. Viel lieber würde ich glauben, William triebe sich in irgendeinem tropischen Hafen herum, oder meinetwegen sogar, dass er in einer verruchten Opiumhöhle in Limehouse seine Glückseligkeit sucht, doch ich habe mich nie besonders gut selbst täuschen können. Ich gehe lieber geradewegs auf die Probleme los.«
    »Sie haben New Scotland Yard bereits konsultiert?«
    Sir Reginald runzelte die Stirn. »Sie konnten mir weniger als gar nicht helfen! Diese ganze Angelegenheit mit dem Verschwinden so vieler Menschen wirft ein schlechtes Licht auf sie, und was sie jetzt überhaupt nicht gebrauchen können, ist ein weiteres Opfer, besonders eines, das nicht arm und abgerissen ist, sodass niemand danach fragt. Sie haben mich nach allen Regeln der Kunst bearbeitet, um mich zu überzeugen, dass William jedem anderen Anlass zum Opfer fiel. Und man warnte mich, ich solle auf keinen Fall die East-End-Geister ins Spiel bringen, wenn ich nicht gerade der Innenminister sei.«
    »Viele betrachten die sogenannten Geister als genauso wenig real wie das große Verschwinden «, deutete Holmes an. »Und niemand gibt zu, dass eine Verbindung bestehen könnte.«
    »Nun, ich traf im Yard einen aufrechten Burschen«, entgegnete Sir Reginald. »Er sagte mir unter der Hand, dass er glaube, es gebe eine Verbindung zwischen beidem, und er schwor mir, er werde Williams Verschwinden untersuchen.«
    »Und sein Name?«
    »Inspektor Kent.«
    »Ach ja, Inspektor Charles Kent«, murmelte Holmes. »Er hält sich zwar meistens zu starr an die Spielregeln und hat seine Vorurteile, aber er ist ein guter Mann, methodisch und zäh wie ein Frettchen. Was hat er herausbekommen?«
    Sir Reginald zuckte die Achseln. »Als ich versuchte, ihn am nächsten Tag zu besuchen, sagte man mir, er habe eine andere Aufgabe zugeteilt bekommen.«
    »Kent hat ein Talent dafür, seine Vorgesetzten zu ärgern, wenn er glaubt, die richtige Spur zu verfolgen und sie anderer Meinung sind«, sagte Holmes. »Aber ich habe niemals gehört, dass er sein Wort gebrochen hätte.«
    »Sei es, wie es sei, Mister Holmes, doch ich kann nicht einfach herumsitzen und nichts tun!«, rief Sir Reginald. »Ich muss erfahren, was mit William geschehen ist ... und sei es noch so schlimm. Helfen Sie mir, Mister Holmes?«
    Der Detektiv sah auf die Uhr. »Ich werde Ihnen helfen. Haben Sie ein Bild Ihres Bruders, das ich behalten kann?«
    Sir Reginald griff in seine Jackentasche und zog ein kleines Foto heraus. »Das wurde vor weniger als einem Monat gemacht.«
    »Vielen Dank, Sir Reginald! Wenn Sie mich nun entschuldigen wollen … ich muss jetzt Gute Nacht sagen«, meinte Holmes und geleitete seinen Besucher zur Tür. »Versuchen Sie, sich

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