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Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag

Titel: Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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gedankenversunken an seinem Schreibtisch.
    „Wir sehen uns zum Mittagessen“, sagte Paula zu Oskar, der wie ein begossener Pudel im Gästezimmer verschwand. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, zog Paula Max am Ärmel. „Los, komm, lass uns nachsehen, wie es Sherlock und Lilly geht!“
    „Dieser nichtsnutzige Tölpel!“, rief Sherlock. Er ließ die Kleiderbürste, mit der er gerade sein Jackett vom Dreck befreite, durch die Luft sausen. „Dieser kleine Widerling! Sapperlot noch eins, dem werde ich heimleuchten, dass ihm Hören und Sehen vergeht! Oh, wenn ich den in die Finger bekomme!“ Sherlock kniff die Augen zusammen und betrachtete das Jackett in seiner Hand. Dann holte er mit der Bürste aus und ließ sie unter wüsten Verwünschungen darauf niedersausen.
    „Ja, eine total bekloppte Aktion!“, pflichtete Paula Sherlock bei. Sie lag ausgestreckt auf dem alten Barocksofa und starrte an die Decke.
    Max saß in einem der Samtsessel, den Kopf in die Hände gestützt. Der Schreck saß ihm noch immer in den Gliedern.
    Sherlock hielt sein Jackett auf Armeslänge von sich gestreckt und betrachtete sein Werk. Nachdenklich schüttelte er den Kopf. „Diese Hausarbeit ist nichts für mich!“, seufzte er und legte das Jackett über die Lehne des zweiten Sessels. Anschließend angelte er sich seine gesäuberte Spitzenkrawatte von der Armlehne. „Wenn man schon Gespenst werden muss, dann sollten einen wenigstens vier Diener begleiten“, überlegte er versonnen, als er sein Hemd in die Kniebundhose stopfte. „Zu Lebzeiten hätte ich niemals solche Arbeit verrichten müssen! Das wäre weit unter der Würde eines Freiherrn von Schlotterfels gewesen!“ Er schielte zwischen den Locken seiner Perücke hervor und sagte: „Max, wärest du wohl so überaus freundlich und würdest mir aus der Frisierkommode Puderdose und Quaste anreichen?“
    „Klar“, sagte Max und erhob sich langsam aus dem Sessel. Die Schublade in der Kommode klemmte. Wahrscheinlich war sie lange nicht mehr geöffnet worden. Max musste tüchtig an ihr rütteln und ziehen, bevor sie nachgab und sich ächzend öffnen ließ.
    „Grundgütiger, die andere Schublade natürlich!“, schnaubte Sherlock ungeduldig und schlang sich die bauschige Spitzenkrawatte gekonnt um den Hals.
    Gerade als Max die Schublade wieder schließen wollte, blieb sein Blick an einem Gegenstand hängen.
    „Was ist denn?“, wollte Paula wissen.
    Max griff in die Schublade und holte etwas daraus hervor. Zwischen seinen Fingern drehte er einen ovalen Stein, der im Licht der Kandelaber blutrot funkelte.
    „Oh, der ist aber schön!“, rief Paula. „Zeig mal her!“

    Max hielt den Stein hoch. „Woher stammt dieser Stein?“, wandte er sich an Sherlock.
    Das Gespenst kniff die Augen zusammen. „Das ist kein gewöhnlicher Stein! Eure Magister bringen euch wohl gar nichts bei! Das ist ein Rubin!“, herrschte Sherlock Max an. „Ein Edelstein. Ausgesprochen wertvoll!“ Das Gespenst stand abrupt auf, stolzierte zur Kommode, holte sich Puderdose und Quaste und ließ sich in den Sessel fallen. Nachdem es einige Male mit der Quaste seine Perücke betupft hatte, klopfte es mit der flachen Hand auf seinen Schoß. „Lilly, komm zu Herrchen. Wir müssen uns weißen!“
    Schon kam der kleine Hund angeschwebt. Während Sherlock die Quaste in die Dose drückte, erzählte er: „Ich habe ihn in Urgroßvater Herolds Zimmer gefunden.“
    Max hielt den Atem an.
    „Kopf hoch, Lilly, wir wollen doch auch ein weißes Hälschen haben … Der Rubin hat mir so ausnehmend gut gefallen, also habe ich ihn behalten. Urgroßvater hätte bestimmt gewollt, dass ich ihn bekomme … So, jetzt bist du wieder schön, Lilly!“
    Paula schaute verwundert zwischen den Gespenstern hin und her: „Aber sie sieht doch genauso aus wie vorher.“
    Max ging zu Sherlock und warf einen Blick in die Dose. „Kein Wunder, da ist ja auch gar kein Puder mehr drin.“
    Sherlock warf hochmütig den Kopf in den Nacken und schnaubte: „Das versteht ihr nicht! Das ist eine Frage des Prinzips!“
    Max und Paula kicherten.
    „Wann haben Sie den Stein im Zimmer Ihres Urgroßvaters gefunden?“, lenkte Max das Gespräch auf den Rubin zurück.
    „Am Tage seines Todes“, antwortete Sherlock. „Ich habe euch doch berichtet, dass ich sofort die Ermittlungen aufgenommen habe.“
    Max schob seine Brille hoch und rieb sich die Augen. Die Aufregungen des Tages hatten ihn müde gemacht. Als er die Brille wieder auf die Nase

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