Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag
Liebe?“ Mit einem breiten Grinsen schwebte Sherlock zur Tür, klatschte in die Hände und sagte: „Lilly, es wird Zeit für uns. Morgen überführen wir Onkel Ludwin des Mordes!“
Der große Tag
„Was? Schon zehn?“, schallte ein entsetzter Ruf aus dem Badezimmer. Dr. Kuckelkorn drehte den Wasserhahn auf und wusch sich den restlichen Rasierschaum vom Gesicht. Eilig trocknete er sich ab und schlüpfte in sein Hemd. Dann streckte er den Kopf in den Flur hinaus und rief: „Frau Hagedorn, ich brauche Ihre Hilfe bei der Krawatte! Paula, hol mir bitte meine Manschettenknöpfe, die viereckigen, goldenen! Max, ich brauche meine Rede! Oskar, kannst du mir bitte einen Kaffee bringen?“
Dr. Kuckelkorns Kopf verschwand wieder hinter der Tür. Er kämmte sich gerade, als es klopfte.
„Ja!“
„Guten Morgen, zukünftiger Herr Museumsdirektor!“ Ein Mann stand im Türrahmen. Er trug einen Trenchcoat und war ungefähr im selben Alter wie Dr. Kuckelkorn. „Ich hab heute alle bösen Buben vorsorglich eingesperrt und ihnen versprochen, sie gegen siebzehn Uhr wieder freizulassen“, verkündete der Besucher. „Schließlich will ich bei deinem großen Tag dabei sein!“
„Mensch, Richard. Da freu ich mich aber!“ Dr. Kuckelkorn und der Herr namens Richard fielen sich freundschaftlich in die Arme.
„Kommissar Welkenrath?!“ Paula blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen, sodass Max gegen sie prallte.
„Da sind ja meine Juniordetektive! Guten Morgen, Max und Paula!“, grüßte Kommissar Welkenrath fröhlich. Paula und Max hatten den Kommissar bei den Ermittlungen zu ihrem ersten Fall kennengelernt. Dabei hatte sich herausgestellt, dass Kommissar Welkenrath ein alter Schulfreund ihres Vaters war. Jetzt beugte sich der Kommissar vor und flüsterte im vertraulichen Ton: „Und, seid ihr gerade wieder hinter irgendeinem Verbrecher her?“
Bevor die Kinder antworten konnten, winkte Dr. Kuckelkorn ab. „Lass mal lieber! Das ist zurzeit ein ganz schlechtes Thema!“
Kommissar Welkenrath machte ein erstauntes Gesicht. „Habt ihr was ausgefressen?“
„Hm“, grummelte Paula. „Hier sind deine Manschettenknöpfe, Papa.“
„Und deine Rede“, sagte Max.
Kommissar Welkenrath ließ sich auf dem Badewannenrand nieder. Dann erkundigte er sich: „Wer ist denn dieser freundliche Junge, der mir die Tür geöffnet hat?“
„Das ist Oskar, unser Cousin, und der ist überhaupt nicht freundlich“, brummte Max.
„Aber wir können nichts dafür, dass wir mit ihm verwandt sind“, entschuldigte sich Paula schnell.
Kommissar Welkenrath lachte. „Du sagst immer, was du denkst, nicht wahr?“
„Was ist denn das für eine Versammlung?“, schnaufte Frau Hagedorn. Auf ihren geröteten Wangen befanden sich Mehlspuren und in ihren Haaren klebte Teig. „Alle raus hier! Sonst kann ich dem Herrn Doktor nicht helfen! Los, los, los! Ich muss schnell in die Küche zurück. Mein Kuchen muss gleich aus dem Backofen.“
„Das wird wirklich ein bisschen eng“, lachte Kommissar Welkenrath und quetschte sich hinter Max und Paula an Frau Hagedorn vorbei. Die machte sich sofort daran, Dr. Kuckelkorn in Turbogeschwindigkeit einen Krawattenknoten zu binden.
„Sie sind ein Engel, Frau Hagedorn! Was würde ich nur ohne Sie machen“, seufzte Dr. Kuckelkorn.
„Ja ja, schon gut“, murmelte Frau Hagedorn, die immer ein wenig verlegen wurde, wenn Dr. Kuckelkorn ihr ein Kompliment machte.
Wenige Augenblicke später schrillte die Uhr am Backofen und verkündete das Ende der Backzeit. Frau Hagedorn rauschte aus dem Badezimmer.
„Ich hab den Ofen schon ausgeschaltet“, meldete Oskar und kam mit einer Tasse Kaffee in der Hand aus der Küche.
„Der ist doch bestimmt für mich“, freute sich Dr. Kuckelkorn, als er auf den Flur trat, und nahm Oskar die Tasse aus der Hand. „Meinen guten Freund Kommissar Richard Welkenrath hast du ja schon kennengelernt.“
Oskar bekam den Mund nicht mehr zu. „Sie … Sie sind ein echter Kommissar … bei der Polizei?“, stotterte er.
„Den wird er jetzt nicht mehr so schnell los“, flüsterte Paula Max zu.
Dr. Kuckelkorn warf einen nervösen Blick auf seine Armbanduhr. Eilig drückte er Kommissar Welkenrath die Tasse in die Hand. „Den kannst du haben! Ich muss mal schnell telefonieren und diesem Restaurator auf die Finger klopfen! Entschuldigt mich!“
„Sie haben bestimmt schon viele aufregende Fälle gelöst“, nutzte Oskar die Gelegenheit, sich mit einem echten Kommissar zu
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