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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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zurücksinken. Der Araber sprang bei Miss Swivvens Herannahen auf, grinste und widmete ihr mit einer hastigen Verbeugung die ungeschickte Imitation europäischer Höflichkeit. Hübsches Weib, dachte er. Schön rund. Haut wie Schnee. Und üppig ausgestattet mit dem, was man hier als Vorbau bezeichnet.
    »Ist der Vorführer da?«, erkundigte sich Diamond, der abseits von den anderen Platz nahm.
    »Jawohl, Sir«, antwortete Starr träge. »Wollen Sie sich den Film noch mal ansehen?«
    »Ich will, dass ihr Idioten ihn euch noch mal anseht.«
    Der Deputy war wenig erfreut darüber, mit einem einfachen Agenten in einen Topf geworfen zu werden, geschweige denn mit einem Araber, aber er hatte gelernt, zu leiden, ohne zu klagen. Das war seine hervorstechendste Eigenschaft als Verwaltungsbeamter.
    »Dass Sie sich den Film ansehen wollen, haben Sie uns nicht gesagt«, erwiderte Starr. »Der Vorführer hat ihn, glaube ich, noch nicht zurückgespult.«
    »Dann soll er ihn rückwärts laufen lassen. Spielt keine Rolle.«
    Starr gab seine Anweisungen über die Sprechanlage, und die Lichter an den Wänden erloschen.
    »Starr?«
    »Sir?«
    »Machen Sie die Zigarre aus.«
    … Die Aufzugtür kracht mehrmals an den Kopf des toten japanischen Killers. Der Mann erwacht wieder zum Leben und gleitet an der Wand hinauf. Das Loch in seiner Handfläche verschwindet; er zieht sich die Kugel aus dem Rücken. Er läuft rückwärts durch eine Gruppe Schulkinder, von denen ein kleines Mädchen vom Fußboden aufspringt, während ein roter Fleck auf ihrem Kleidchen in ihren Magen zurückgesaugt wird. Als er den vom Gegenlicht verschleierten Haupteingang erreicht, duckt sich der Japaner, während Glasscherben sich zu einer Fensterscheibe zusammensetzen. Der zweite Killer springt vom Fußboden auf, fängt eine fliegende automatische Waffe ein und läuft mit ihr rückwärts, bis ein Schwenk ihn sich selbst überlässt und bei einem jungen Israeli haltmacht, der auf dem Fußboden liegt. Ein Vakuum zieht seine Schädeldecke wieder an Ort und Stelle; der Blutstrom kehrt in die Hüfte zurück. Er springt auf, läuft rückwärts und hebt im Vorbeilaufen seinen Rucksack auf. Die Kamera schwenkt weiter und findet den zweiten Israeli genau in dem Augenblick, als seine Wange sich wieder in sein Gesicht einfügt. Er erhebt sich von den Knien; Blut dringt in seine Brust zurück, und das Khakihemd flickt sich von selbst. Die beiden jungen Männer gehen rückwärts. Einer von ihnen dreht sich um und lächelt. Sie schlendern rückwärts durch eine Gruppe Italiener, die sich drängeln und auf Zehenspitzen stehen, um einen ankommenden Verwandten zu begrüßen. Die beiden ziehen sich zum Einreiseschalter zurück, und der italienische Beamte saugt mit dem Stempel die Einreisegenehmigung aus ihren Pässen. Ein rothaariges Mädchen schüttelt den Kopf, lächelt dankend …
    »Halt!«, rief Mr. Diamond laut und jagte Miss Swivven einen Schrecken ein, die bisher noch niemals gehört hatte, dass er seine Stimme erhob.
    Das junge Mädchen auf dem Bildschirm erstarrte; ein Wärmefilter dämpfte die Helligkeit, damit der Film nicht verbrannte.
    »Sehen Sie das Mädchen, Starr?«
    »Natürlich.«
    »Können Sie mir etwas über sie sagen?«
    Starr wunderte sich über diese scheinbar willkürliche Forderung. Er wusste, dass er irgendwie in der Tinte saß, und suchte Zuflucht hinter seiner tölpelhaften Kumpelmaske.
    »Tja, also … Warten Sie mal. Sie hat ’n paar ganz schöne Dinger da, das steht mal fest. Einen knackigen, kleinen Hintern. Ein bisschen mager an den Armen und in der Taille für meinen Geschmack, aber, wie mein alter Herr zu sagen pflegte: je dichter am Knochen, desto zarter das Fleisch!« Er zwang sich zu einem rauen Lachen, in das der Araber einstimmte, um zu beweisen, dass er den Scherz verstanden hatte.
    »Starr?« Diamonds Stimme klang monoton und fest. »Ich bitte Sie um einen Gefallen. Ich möchte, dass Sie sich bemühen, während der nächsten paar Stunden nicht mehr den Narren zu spielen. Ich will nicht von Ihnen unterhalten werden, und ich verbitte mir, dass Sie Ihre Antworten mit volkstümlichen Kommentaren ausschmücken. An dem, was hier vorgeht, ist wahrhaftig nichts lustig. Der Tradition der CIA getreu, haben Sie wieder mal Mist gebaut, Starr. Haben Sie das begriffen?«
    Während des nun folgenden Schweigens überlegte der Deputy, ob er sich gegen diese Diffamierung verwahren sollte, besann sich aber eines Besseren.
    »Haben Sie mich verstanden,

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