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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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ankamen, hatte er Hannah zunächst mit sämtlichen Eigenheiten der Hütte vertraut gemacht. Der Bach, der aus einem ewigen Schneefeld weiter oben entsprang, floss direkt unter der Hütte hindurch, so dass man das Wasser durch eine Falltür holen konnte, ohne das Haus verlassen zu müssen. Der vierhundert Liter fassende Öltank, der Herd und Ofen speiste, war mit den gleichen Steinen verkleidet wie die Hütte, damit er nicht durch Schüsse beschädigt werden konnte. Eine Stahlplatte schützte die einzige Tür. Die Speisekammer war aus dem Granitfelsen herausgehauen worden, der eine Wand der Hütte bildete, und enthielt Lebensmittelvorräte für dreißig Tage. In die kugelsichere Spiegelglaswand war eine kleine Scheibe eingelassen, die man herausbrechen konnte, um durch die Öffnung in die tiefer gelegene Schlucht zu feuern, die jeder, der sich der Hütte näherte, heraufkommen musste. Die Wände dieser Schlucht waren glatt, und alle als Deckung geeigneten Felsblöcke waren herausgestemmt und hinuntergerollt worden.
    »Mein Gott, hier könnte man sich ja ewig gegen eine ganze Armee verteidigen!«, rief Hannah aus.
    »Nicht gegen eine Armee, und nicht auf ewig, aber es würde eine kostspielige Belagerung werden.« Von einem Gestell nahm er ein halbautomatisches Gewehr mit Zielfernrohr und reichte es ihr. »Können Sie damit umgehen?«
    »Tja … Ich glaube schon.«
    »Aha. Nun, die Hauptsache ist, dass Sie schießen, wenn Sie jemanden die Schlucht heraufkommen sehen, der keinen xahako bei sich trägt. Ob Sie ihn treffen oder nicht, ist unwichtig. Der Knall eines Schusses trägt weit hier in den Bergen, und binnen einer halben Stunde wird Hilfe zur Stelle sein.«
    »Was ist ein … äh …«
    »Ein xahako ist ein Weinschlauch so wie der hier. Jeder Schäfer und Schmuggler in diesen Bergen weiß, dass Sie hier sind. Sie alle sind meine Freunde. Und alle tragen xahakos bei sich. Nur ein Fremder käme ohne.«
    »Bin ich wirklich in so großer Gefahr?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber warum sollten die mich denn umbringen wollen?«
    »Ich bin gar nicht sicher, dass sie es wollen. Aber möglich wäre es schon. Vielleicht glauben sie, mein Interesse an dem Überfall in London würde erlöschen, wenn Sie nicht mehr am Leben wären und ich nichts mehr unternehmen könnte, um meine Schuld Ihrem Onkel gegenüber abzutragen. Das wäre allerdings ein sträflicher Irrtum, denn wenn man Sie umbrächte, während Sie in meiner Obhut sind, wäre ich gezwungen, einen Gegenschlag zu führen. Doch wir haben es hier mit Kaufmanns- und Soldatenmentalitäten zu tun, und deren intellektuelles Idiom ist nun einmal die Dummheit. Aber jetzt wollen wir ausprobieren, ob Sie mit allen Einrichtungen hier fertigwerden.«
    Er unterwies sie im Anzünden von Ofen und Herd, im Wasserschöpfen aus dem Bach durch die Falltür und im Nachladen des Gewehrs. »Übrigens, vergessen Sie nicht, täglich von diesen Mineraltabletten zu nehmen. Das Wasser unter der Hütte ist Schmelzwasser. Es enthält also keine Salze und würde mit der Zeit die Mineralien aus Ihrem Körper herausschwemmen.«
    »Großer Gott, wie lange muss ich denn hierbleiben?«
    »Ich weiß nicht. Eine Woche, vielleicht auch zwei. Sobald die Septembristen das Flugzeug entführt haben, sind Sie wieder in Sicherheit.«
    Während er aus Lebensmittelkonserven in der Speisekammer ein Abendessen zusammenstellte, war sie in der Hütte umhergeschlendert.
    Und nun saßen sie sich an dem runden Tischchen vor der Glaswand gegenüber. Das Kerzenlicht warf weiche Schatten auf ihr junges Gesicht, das noch keine erkennbaren Züge von Persönlichkeit und Erfahrung trug. Sie hatte während der Mahlzeit geschwiegen und mehr Wein getrunken als gewöhnlich, und jetzt waren ihre Augen feucht und schimmerten. »Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie sich meinetwegen keine Sorgen mehr zu machen brauchen. Ich weiß jetzt, was ich tun muss. Heute Morgen habe ich beschlossen, nach Hause zurückzukehren und mir Mühe zu geben, all diesen Zorn und dieses … Hässliche zu vergessen. Es passt nicht in meine Welt. Und außerdem ist mir klar geworden, dass das alles … ich weiß nicht recht … dass das alles irgendwie unwichtig ist.« Geistesabwesend spielte sie mit der Kerzenflamme, strich mit dem Finger so schnell hindurch, dass sie sich nicht daran verbrannte. »Ich habe gestern Nacht etwas sehr Merkwürdiges erlebt. Unheimlich. Aber wunderschön. Und die Nachwirkung spürte ich heute den ganzen Tag lang.«
    Hel dachte an

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