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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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worden zu sein. Daran, wie der große, muskulöse Mann sie verfolgt hatte, als sie über die Zufahrt lief, wo er sie dann schließlich packte. Wie durch einen Nebel entsann sie sich, dass er eine Art schwarzen Neoprenanzug getragen hatte. Er hatte sie mit Hilfe eines Elektroschockers außer Gefecht gesetzt. Sie war zwar bei Bewusstsein geblieben, konnte sich jedoch nicht wehren, als er sie knebelte und fesselte. Anschließend hatte er sie auf den Rücksitz ihres Mietwagens, eines silberfarbenen Toyotas, geworfen. Er hatte dabei scharf die Luft eingezogen und etwas Unflätiges geknurrt, als würde ihm die Anstrengung Schmerzen bereiten. Vielleicht hatte er sich einen Muskel gezerrt.
    Sie hoffte es, verdammt noch mal.
    Aber warum hatte er sie entführt? Warum hatte er sie an diesen … diesen entsetzlichen Ort gebracht?
    Panik ergriff sie, und sie blickte sich verzweifelt um, suchte nach einer Fluchtmöglichkeit.
    Tropf
.
    Es musste eine Möglichkeit geben, dieser Gefangenschaft zu entkommen, doch ihr Verstand arbeitete noch nicht wieder richtig. Sie konzentrierte sich auf die Laterne mit der kleinen Flamme, die flackernde Schatten an den schimmligen, gefliesten Wänden tanzen ließ. Ein Fenster gab es nicht. Nur eine schmale Tür.
    Was hatte dieses Tropfen von der Decke zu bedeuten, dieses Wasser, das sich am Fußboden zu einer immer größer werdenden Pfütze sammelte? Sie hob den Blick zur Decke.
    Befand sie sich in einer Art Gefängniszelle … oder etwa unter der Erde? Sie dachte an Abby und ihre Faszination für diese verlassene Anstalt.
    Tropf
.
    Als das nächste winzige Tröpfchen auf den Boden traf, wusste sie es plötzlich.
    Mit eiskalter Sicherheit.
    Sie befand sich irgendwo auf dem riesigen Gelände des Krankenhauses Our Lady of Virtues. Vielleicht sogar im Krankenhausgebäude selbst … Wenngleich sie sich an keine winzige Zelle wie diese hier erinnerte.
    Weil du diese Zellen nie zu sehen bekommen hast. Du befindest dich im Kellergeschoss
.
    Nein!
    Ein Adrenalinstoß fuhr in ihren Kreislauf.
    Sie musste hier raus! Dieser Wahnsinnige, wer immer er sein mochte, würde zurückkommen.
    Du musst hier raus, Zoey! Du musst SOFORT hier raus!
    Sie hörte ein verängstigtes Wimmern und erkannte, dass der Laut aus ihrer eigenen Kehle kam. Sie biss die Zähne zusammen und wehrte sich verzweifelt gegen die lähmende Angst. Sie atmete tief durch.
    Bleib ruhig, Zoey. Du hast schon oft in der Klemme gesteckt.
    Aber noch nie in der Gewalt eines Psychopathen!
    Sie zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er der Serienmörder war, der New Orleans terrorisierte, der Luke und diese anderen Menschen umgebracht hatte … Sie musste sich retten! Sie war noch viel zu jung, um zu sterben, um die perverse Folter über sich ergehen zu lassen, die er garantiert für sie vorgesehen hatte.
    Aber wo steckte er?
    Und wo steckte Abby? Hatte sie nicht das Krankenhaus aufsuchen wollen? Lieber Gott, hatte das Monster sie etwa ebenfalls in seiner Gewalt? Zoey begann, unkontrolliert zu zittern. Sie betete um die Sicherheit ihrer Schwester, betete, dass Abby den Mistkerl irgendwie überlistet hatte, dass sie in diesem Augenblick schon Hilfe holte.
    Doch tief im Inneren wusste sie, dass die Chancen minimal waren.
    Abby war vielleicht schon tot.
    Tränen brannten in ihren Augen, als sie an ihre Schwester dachte, und sie fing an, an ihren Fesseln zu zerren. Sie musste entkommen! Es war nicht ihre Art, kampflos aufzugeben, und dieser Scheißkerl würde sich noch wundern.
    Zoey sah sich in dem winzigen Raum um.
    Du bist allein, Zoey. Das ist gut. Du hast Zeit. Mach das Beste draus
.
    Doch die Botschaften, die ihr Gehirn aussandte, hatten keineTaten zur Folge. Mit Mühe richtete sie sich zum Sitzen auf. Wenn sie sich doch nur von dem Klebeband an Händen und Füßen befreien könnte!
    Du kannst es. Du musst eine Lösung finden. Los, Zoey, konzentriere dich
.
    Wie kannst du diesem Kerl entkommen?
    Er ist ein Mörder. DER Mörder
.
    Ihr wurde flau im Magen. Das alles war so unfair! Erneut traten ihr Tränen in die Augen, aber sie gab sich innerlich einen Ruck.
    Es hilft dir nicht, zu weinen wie ein Baby! Tu was! Tu was, und zwar JETZT!
    Unter Aufbietung aller Kraftreserven bewegte sie sich in Richtung der Metalltür. Wenn es ihr gelang, sich aufzurichten und sich mit dem Rücken zur Tür zu drehen, konnte sie womöglich den Türgriff betätigen.
    Unendlich langsam und mühevoll schob sie sich die kurze Strecke vorwärts … Bloß nicht die Laterne

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