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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spalt – und beleuchtete das Gesicht eines alten Mannes. Die Hände waren ihm auf dem Rücken gefesselt, die Fußknöchel mit Klebeband fixiert, ein Knebel verstopfte ihm den Mund.
    Ich habe ihn schon einmal gesehen, dachte sie. Sie trat näher an ihn heran, und die säuerlichen Gerüche von Schweiß, Urin und Angst stiegen ihr in die Nase. Seine Augen waren weit aufgerissen, und er gab hinter dem Knebel erstickte Töne von sich.
    Abby wollte gerade nach dem Knebel greifen, hielt dann aber inne.
    Natürlich kannte sie ihn.
    Zwanzig Jahre hatten seine Haut faltig werden lassen und ihm das Haar schneeweiß gebleicht. Doch die Gesichtszüge waren unverkennbar. Der kantige Kiefer, die dichten Augenbrauen, die Hakennase. Ein schmerzhafter Ruck ging durch ihren Körper, als ihr bewusst wurde, dass sie in die von Grauen erfüllten, blutunterlaufenen Augen von Dr. Simon Thaddeus Heller blickte.
    Der Schänder ihrer Mutter.
    Sie prallte vor seinem Anblick zurück. »Du elender, widerlicher Mörder!«, schrie sie.
    Er schüttelte heftig den Kopf, und die Töne, die aus seinem Mund kamen, wurden lauter.
    Scheißkerl.
    »Ich sollte dich hier verfaulen lassen!« Plötzlich fragte sich Abby, wer ihn hier gefangen hielt. Wer ihn gefesselt und geknebelt hatte. Und ihn dann allein zurückgelassen hatte. Neuerliche Angst kroch ihr über den Rücken. Sie ergriff einen Zipfel des Knebels und zerrte ruckartig daran. Der Mann heulte auf. Doch über Hellers erbarmungswürdiges Jaulen und das Rauschen des Windes hinweg glaubte Abby, noch ein anderes Geräusch zu hören.
    Ein vertrautes Geräusch.
    Das Knarren von Bodendielen?
    Schritte?
    »Vorsicht!«, schrie Heller.
    Sie fuhr herum und holte mit der Brechstange aus, doch gleichzeitig spürte sie, wie etwas Hartes, Kaltes an ihren Hals gepresst wurde.
    Knack!
    Die Brechstange hatte getroffen. Mit Wucht.
    »Miststück!«, brüllte eine schmerzerfüllte männliche Stimme. Im selben Moment schossen Tausende von Volt durch Abbys Körper. Setzten sie außer Gefecht. Warfen sie zu Boden.
    Sie zuckte, schlug um sich. Die Brechstange flog außer Reichweite zur gegenüberliegenden Wand und prallte dort gegen den Sockel.
    Abby starrte in das wütende, gerötete Gesicht eines Mannes, den sie ebenfalls zu kennen glaubte. »Du verdammteskleines Miststück«, knurrte er, versetzte ihr noch einen Elektroschock und rieb sich das Schienbein.
    Ihr Verstand funktionierte nicht mehr. Sie hatte keinerlei Kontrolle über ihre Gliedmaßen. Dennoch erkannte sie die wütend dreinblickenden Augen. Sie gehörten der Person, die damals heimlich zugesehen hatte, wie Heller ihre Mutter missbrauchte.
    Du erbärmliches Schwein, wollte sie sagen, doch ihre Sprache klang unverständlich, war nur eine Reihe von gelallten Tönen.
    Der Mann lächelte über ihre Hilflosigkeit, und dieses Lächeln war pure Bösartigkeit. Ein teuflisches Funkeln glomm in seinen Augen. Diese Augen … Sie gehörten nicht nur zu dem Voyeur in dem Schrank. Sie gehörten auch zu einem der Jugendlichen, die Abby und ihre Schwester früher beim Fangenspielen auf der großen Wiese hinter dem Krankenhaus zugeschaut hatten.
    Ihr Gaumen wurde trocken.
    Christian Pomeroy!
    Asas Sohn
.
    Wie hatte sie ihn vergessen können?
    O Gott, er würde sie langsam und schmerzhaft töten, er würde sie quälen und dabei womöglich seine düsteren sexuellen Wünsche befriedigen.
    Als er die Hand ausstreckte, um ihr übers Haar zu streichen, versuchte sie vergebens, den Kopf zu drehen und ihn zu beißen. Sie war hilflos.
    Er wusste es.
    »Willkommen zuhause, Faith«, flüsterte er.
    Wie bitte? Faith?
Er hielt sie für ihre Mutter!
    »Ich habe darauf gewartet, auf diesen Augenblick, schon lange Zeit.«
    Was faselte der Kerl da?
    »Das Warten hat jetzt bald ein Ende.«
    Ihr Magen wollte sich umdrehen, als er sich über sie neigte und sie damit rechnen musste, dass er seine feuchten Lippen auf ihren Mund drückte.
    Stattdessen versetzte er ihr noch einen äußerst schmerzhaften Stromstoß.
     
    Tropf
.
    Tropf
.
    Tropf
.
    Das Geräusch von auf den Boden tröpfelndem Wasser war unüberhörbar und beständig.
    Wo bin ich?, fragte sich Zoey, als sie stöhnend zu sich kam. Jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte. Es war kühl und feucht, nur eine kleine Laterne flackerte in der Ecke dieses winzigen Raums. Ihre Arme und Füße waren gefesselt, und sie konnte sich kaum bewegen.
    Angst durchfuhr sie wie ein Messer.
    Sie blinzelte. Erinnerte sich daran, vor Abbys Haus überfallen

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