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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Absicht oder als sogenannter Kollateralschaden. Man muss nur genügend Sterne instabil machen, und in der gesamten stellaren Umgebung werden sämtliche höheren Lebensformen ausgemerzt. Diese Schatztruhen funktionieren wie Insektenfallen, man könnte sie glatt mit High-Tech-Fliegenpapier vergleichen. Die Spezies, die wir als ›die Weisen‹ bezeichnen, konstruierten diese Sternenschiffe, die wir als Wracks im Nova-Arctis-System gefunden haben, mit dem Ziel, die Technologiehorte aufzuspüren und sie zu zerstören, um somit das in den Schatztruhen enthaltene Wissen für immer zu vernichten.« Sie lächelte vage. »Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn man bedenkt, dass dies nur möglich war, indem sie exakt dieselbe Antriebstechnologie verwendeten, die ihre Zivilisation komplett auslöschte.«
    Corso legte sich die Hände an den Kopf. »Um Gottes willen, Dakota! Glaubst du allen Ernstes, dass ein derartiges Wissen bei den Shoal besser aufgehoben wäre?«
    »Ich gebe zu, für die Shoal und ihre restriktive Hegemoniepolitik habe ich nicht viel übrig. Aber während ihrer gesamten Geschichte gab es in unserer Galaxis keinen einzigen Krieg wie den, der die Weisen ausrottete. Das muss man ihnen zugutehalten.«
    »Und wer sagt dir, dass das stimmt?« Er setzte ein hässliches Grinsen auf. »Du weißt auch nur, was die Shoal publik zu machen geruhen. Vielleicht haben sie uns ja die ganze Zeit über belogen.«
    Im ersten Moment fiel ihr darauf keine Erwiderung ein. Als ihre Lippen zitterten, erkannte Corso, dass er mit seiner Unter- Stellung ins Schwarze getroffen hatte. Auch Dakota musste sich diese Frage gestellt haben.
    »Jetzt möchte ich dir etwas erzählen, Dakota. Ehe ich dich näher kennenlernte, hatte ich Angst vor dir. Ich hielt dich für eine Art Monster. Mittlerweile weiß ich, dass ich dir Unrecht getan habe, aber du bist auch nicht unfehlbar. Meiner Meinung nach überschätzt du dich und deine Möglichkeiten gewaltig. Was glaubst du, wie lange du mit diesem Stunt durchkommst, ehe dich jemand einfängt und zur Rechenschaft zieht? Zeit deines Lebens wird jemand auf der Suche nach dir sein, egal, ob du dich im Besitz des Wracks befindest oder nicht. Den Leuten wird es nur darum gehen, die Informationen aus dir herauszuholen, die in deinem Gehirn gespeichert sind. Sie werden dich in die Mangel nehmen, bis sie alles aus dir herausgequetscht haben, was sie von dir wissen wollen, und dich dann eliminieren.«
    »Was würdest du an meiner Stelle tun?«, fragte sie vollkommen ruhig.
    »Bitte glaube mir, in der Freien Demokratischen Gemeinschaft werden sich die Dinge grundlegend ändern. Was rede ich da – sie haben sich bereits geändert.«
    Sie sah ihn ungläubig an, doch er hatte nicht die Absicht, auf ihre offenkundige Skepsis einzugehen.
    »Es ist genau so, wie ich es sage. In der Gemeinschaft der Freistaatler hat ein Umsturz stattgefunden«, betonte er. »Die Leute, die diesen Staat gründeten, haben keinerlei Einfluss mehr. Jetzt, da Arbenz tot ist und seine Fraktion, die das Ruder in der Hand hielt, aus dem Rennen geworfen wurde, haben wir die Möglichkeit, innerhalb des Konsortiums einen echten legalen Status zu beanspruchen. Alles wird so oder so anders werden, aber wenn wir über den Transluminal-An trieb verfugen, haben wir sämtliche Trümpfe in der Hand. Dann wird man uns ernst nehmen müssen, und keiner wagt es mehr, uns an den Rand zu drängen. Und von diesem neuen Kräfteverhältnis würdest du ganz persönlich profitieren, Dakota. Denk einmal darüber nach. Wir können dir Schutz und Asyl bieten. Ohne unsere Hilfe hättest du kaum eine Chance zu überleben.«
    »Netter Versuch.« Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Und jetzt will ich dir meine Meinung kundtun, Corso. Ich denke, dass die menschliche Rasse überhaupt nicht in den Besitz des Transluminal-Antriebs gelangen darf.«
    »Dann verdammst du die gesamte Menschheit dazu, sich für immer und ewig den Shoal zu unterwerfen. Du lässt es zu, dass deine eigene Rasse unterjocht und zu einem Untertanendasein verurteilt wird. Denn die Shoal sind Despoten, wie du selbst zugeben musst!« Vor Wut und Frustration fing Corso laut an zu brüllen. »Wir werden für alle Zeiten von den Shoal abhängig sein!«
    Sie runzelte die Stirn und blickte ihm fest in die Augen. »Und wenn schon. Das ist immer noch besser als der sichere Tod. Denn wenn die Menschen diesen gefährlichen Antrieb in die Finger kriegen, dann ist es nur eine Frage der Zeit,

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