Short Stories - Sammelband 5-faches Lesevergnuegen
Es ist zehn Uhr vormittags, die Sonne hat ihre Reise begonnen und schickt uns warme Strahlen auf die Erde. Der Schnee glitzert wie kleine Diamanten, die eisige Kälte hilft mir, meinen Kopf klar zu bekommen.
Heute Nacht beginnt meine Schicht in der Bar um sieben Uhr, vielleicht kommt er nach seinem Spiel vorbei?
Scheiße! Das Date mit ihm morgen habe ich in dem ganzen Sexrausch komplett vergessen. Für gewöhnlich gibt es beim ersten Date gerade mal einen Kuss bei der Verabschiedung. Und wenn das Date schön und der Typ heiß war, darf logischerweise auch die Zunge mitspielen. Bei Andy morgen wird das seltsam sein, schließlich hatten wir schon heißen hemmungslosen Sex. Werden wir das morgen wiederholen? Oder halten wir uns an die unausgesprochenen Regeln, die bei einem ersten Date international anerkannt sind.
In meinem Kopf bildet sich geistige Leere, das mir Kopfschmerzen beschert.
Mein Unterbewusstsein flüstert mir zu, dass sich endlich etwas Spaß und Aufregung in mein Leben eingeschlichen hat und dass ich jede Chance auf ein amüsantes Abenteuer nutzen soll.
Auch wenn es etwas früh am Tag für innere Dialoge ist, stimme ich ihm voll und ganz zu. Madeleine schläft bestimmt noch oder wird gerade mit heißem Sex geweckt. Im Gegensatz zu mir hat sie kein Problem damit, in fremden Betten mit noch fremderen Männern zu schlafen.
Mit einem Buch in der Hand kuschle ich mich entspannt auf die Couch, genieße den ruhigen Morgen und freue mich auf die heutige Nacht.
4. Kapitel
Viele Männer & ein Ziel ...
Die Schicht im „Nah genug“ ist heute Nacht gleichermaßen anstrengend wie amüsant. Was auch immer der Sex mit Andy ausgelöst hat, es scheint mir geholfen zu haben, meine Wirkung auf Männer zu verbessern. Die Blicke der verschiedenen Männer, die an der Bar sitzen, nehme ich nur allzu deutlich war. Zweideutige Angebote und verruchte Komplimente finden ihren Weg zu mir wie Ameisen zu einem Stückchen Schokolade. Ich hätte ja eher gedacht, dass der Bissabdruck an meinem Hals, den Andy letzte Nacht auf mir hinterlassen hat, abschreckend wirken muss, doch es scheint die restliche Männerwelt, zumindest die hier anwesende, nur zu animieren. Mein Unterbewusstsein flüstert mit hilfreich zu, dass es wohl eher an meinem kurzen Lederminirock liegen muss. Wenn ich eine Sekunde darüber nachdenke, kann ich ihm nickend zustimmen. Mein Outfit heute Nacht ist gerade zu verpönt sexy und ich genieße es. Marc, mein Chef, hat mir aufmunternd hinterhergepfiffen und mir zu meinem Outfit gratuliert. Der Umsatz an meiner Bar hat sich drastisch erhöht. Max, ein attraktiver Anwalt, sitzt seit zwei Stunden an der Bar. Seine Augen verfolgen mich, während er immer wieder das Gespräch mit mir sucht. Er ist gut aussehend, beruflich erfolgreich und im richtigen Alter und doch er kann bei Weitem nicht mit Andy mithalten.
So langsam habe ich den Verdacht, dass sich mein verräterisches Herz auf Abwegen befindet. „Hey Mia, mixt du mir einen Blue Cobra?“ Sandra, meine Kollegin, arbeitet hier schon länger als ich, doch hat sie es mit dem Mixen von Cocktails einfach nicht, was ein Grund ist, warum sie an der unteren Bar arbeitet. Nur wenn ein Gast, der sich speziell einen Cocktail wünscht, einen bestellt, wird der ihm gebracht. Ansonsten gibt es an ihrer Bar nur Long Drinks, Bier und jede Menge Schnaps. „Klar, ist in drei Minuten fertig.“
Fuck, wie üblich stehe ich vor meinem alltäglichen Problem. Wer auch immer letzte Nacht die Schicht hatte, er hat den Malibu wieder ganz nach oben im Regal gestellt.
Mit einem von Herzen kommenden Scheiß, ziehe ich mir meinen Hocker heran und balanciere in Richtung Malibuflasche.
Während ich mich dem Objekt meiner Begierde entgegenstrecke, rutscht mein Minirock immer weiter nach oben und legt so noch mehr nacktes Fleisch frei. „Mia, verdammte Scheiße, siehst du heute Nacht heiß aus.“ Die Stimme kenne ich. Nick der Surferboy ist da, und wenn er da ist, bedeutet das, dass das Eishockeyspiel vorbei sein muss und Andy ebenfalls frei hat. Ob er auch gekommen ist?
Von meinen Gedanken abgelenkt, gerate ich ins Straucheln, mein Hocker kippt. Mist , die Flasche mit dem Malibu. Schnell schnappe ich sie mir und freue mich darüber, dass sie mir nicht runtergefallen ist. Dummes, dummes Mädchen, flüstert mir mein Unterbewusstsein zu, jetzt liegst statt der Flasche gleich du auf dem Boden. Noch während ich falle, die Flasche sicher in meinen Händen, muss ich ihm stumm
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