Showalter Gena-Die Botschaft
stark reagierte wie auf ihre Nähe. Hitze und Kribbeln und Begehren … so starkes Begehren.
Die Beteuerung brachte ihm nur ein Grinsen ein. „In Ordnung. Also, Miss Harper ist siebenundzwanzig Jahre alt. Einen Meter achtundfünfzig groß. Wiegt etwa fünfzig Kilo. Sie hat drei Strafzettel für überhöhte Geschwindigkeit, einen für Falschparken und war vor zwei Jahren in einen Unfall verwickelt, der aber nicht ihre Schuld warund bei dem sie mit ein paar blauen Flecken davongekommen ist. “
Schweigen.
„Das ist nicht alles, oder?“, wollte Levi schließlich wissen. „Weswegen hast du so die Stirn gerunzelt?“
Bright atmete tief durch, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme über der Brust. „Milana Buineviciute, ihre Mitbewohnerin, arbeitet für After Moonrise und hat die Fähigkeit, Tote zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren. Ms Buineviciute hat Harper vor fünf Wochen als vermisst gemeldet. “
Milana Bonnie Wee Cutie. Das war doch mal ein Name. Vor fünf Wochen. Anfang Oktober. Sie wohnten seit einer Woche in der neuen Wohnung, blieben vier Wochen, für die es keine Erklärung gab. Und die Sache mit After Moonrise sprach nicht gerade für sie.
Ein paar Mal hatten Agenten von After Moonrise dem OKCPD schon bei einem Fall geholfen. Und jedes einzelne Mal hatte Levi seinen Ärger runterschlucken müssen. A. M. kamen mit ihrer schicken Ausrüstung und ihrem überlegenen Gehabe und übernahmen einfach den Fall. Dabei taten sie auch noch so, als könnte die Polizei nicht einmal bis drei zählen. Am liebsten hatte er allerdings, dass sie ihn als „Norm“ bezeichneten, als wäre das ein Schimpfwort.
Jedenfalls nervten die ihn tierisch.
„Es wurden Nachforschungen angestellt, und dabei hat man herausgefunden, dass Harper das letzte Mal in der Carmel Art Gallery gesehen wurde, am fünften Oktober gegen Mitternacht. “ Bright hielt inne und tippte etwas in seine Tastatur ein. „Diese Galerie ist in letzter Zeit ziemlich häufig auf unserem Schirm aufgetaucht. Scheint, als hätte dein Freund Cory Topper ein paar Bilder dort gekauft. Das ist erst vor ein paar Tagen herausgekommen, weil die Bilder unter der Hand verkauft wurden. Wir haben nicht daran gedacht, es dir zu sagen, weil du, äh, nicht mehr an dem Fall arbeitest. “
Sein Magen krampfte sich zusammen. Topper. Der Serienkiller, der Teile seiner Opfer in der Gefriertruhe aufbewahrt hatte. Der Wahnsinnige, der Frauen in seinem Keller gefoltert hatte. Der Psychopath, der die Leiche an einem Werbeschild aufgehängt hatte. Die arrogante kleine Schmeißfliege, wegen der er, Levi, jetzt suspendiert war.
Dass es eine Verbindung gab zwischen Topper, diesem dreckigen Abschaum, in dessen Adern das Böse floss, und Harper, diesem zerbrechlichen zarten Ding mit den eisenharten Knien … das gefiel ihm nicht. Überhaupt nicht. Aber dass er jetzt erfuhr, dass sie vermisst worden war, und zu wissen, dass ihr wirklich etwas zugestoßen sein musste, war noch schlimmer.
Er rief sich ihr Gemälde in Erinnerung. Der Mann, den sie darauf gemalt hatte, könnte tatsächlich Topper sein. Durchschnittlich groß, schlank, täuschend sanft aussehende Hände.
„Wo hat man Harper gefunden?“, krächzte er. „Wann? Wo war sie gewesen?“
„Ähm. “ Bright warf einen Blick auf den Schirm. „Man hat sie nicht gefunden. Zumindest ist nichts im System eingetragen. “
„Das verstehe ich nicht. Was soll das heißen?“
„Der Fall ist immer noch offen. “
Ärger kochte in ihm hoch, und er ballte die Hände zu Fäusten. Warum hatte Lana nicht angegeben, dass sie wieder aufgetaucht war? Warum hatte Harper sich nicht gemeldet? Aus Angst, dass Topper sie noch einmal aufspürte? Aber das ergab nur einen Sinn, wenn sie sich an ihn erinnerte – falls er wirklich der Verantwortliche war −, und es war offensichtlich, dass sie das nicht tat.
Levi rief sich noch einmal die Nacht in Erinnerung, in der er Toppergegenübergestanden hatte. Topper stand neben … was? Alles, was er sehen konnte, waren Ströme von Blut. Jede Menge Blut, das hierhin und dorthin floss, überall hin. Hatte es irgendwelche Geheimkammern gegeben? Irgendeinen Raum, in dem Harper versteckt gewesen war, gefesselt, hilflos und gezwungen, alles mitanzusehen? Ein Raum, den sie zufällig gefunden und in dem sie sich versteckt hatte?
Ein Käfig blitzte vor seinem inneren Auge auf.
Ein Käfig?
„War in Toppers Haus ein Käfig?“, fragte er. „Moment, vergiss es. Gib mir einfach
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