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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Entschlossenheit.
    In gespielter Angst hob er eine Augenbraue. „Oh, wie unheimlich. Und wie willst du das anstellen, hm?“
    „Ich finde einen Weg. Es gibt immer einen Weg, und das Gute besiegt immer das Böse. “
    „So voller Überzeugung“, sagte er und schnalzte mit der Zunge. „Ich habe gehört, dass ein starker Geist alles besiegen kann, selbst den Tod. Aber, mein Schatz, wie ich dir immer und immer wieder zu erklären versuche, du bist nicht besonders stark. “
    „Das werden wir sehen. “ Jeder auf der Welt wusste: Es gab ein Leben nach dem Tod. Manche Leute gingen an einen besseren Ort, manche an einen schlechteren. Aber sie selbst ging nirgendwohin, nicht, solange ihre Freundin in Gefahr war.
    „Na gut, ich hoffe, du hast recht. Überleg nur, wenn du hier auf der Erde bleibst, können wir für immer zusammen sein. “ Er hob die Klinge, grinste – und stieß das glänzende Metall tief in sie hinein.

1. KAPITEL
    Oklahoma City, Oklahoma
    SIG Sauer: Achthundert Dollar.
    Eine Packung Patronen: Dreißig Dollar.
    Deinem Nachbarn das Gesicht wegschießen, weil er deinen Müll durchsucht hat, nachdem du ihn bereits gewarnt hast, dass es Konsequenzen nach sich zieht, falls er so etwas noch einmal versuchen sollte: Unbezahlbar.
    Und ich tue es wirklich, schwor sich Detective Levi Reid, während er die Waffe polierte. Mein Zeug gehört mir. Auch mein Müll!
    Er war vor drei Wochen in das Apartmentgebäude „King’s Landing“ gezogen, aber er wusste immer noch nicht genau, warum. Oder wie.
    Na gut, er wusste, wie. Es gefiel ihm nicht, und er würde die Wahrheit vor einem anderen als sich selbst niemals zugeben, aber jeden Tag hatte er so etwas wie einen Blackout. Wenn er wieder zu sich kam, fehlten ihm mal fünf Minuten, mal fünf Stunden. Oder, wie im Fall seines Apartments, sieben Tage.
    Alles, was er über die Geschehnisse wusste, die zu diesem massiven Zeitverlust geführt hatten, war: Er war einem verdächtig aussehenden Typen zum Hintereingang des Gebäudes gefolgt. Das war’s. Als Nächstes war er in genau diesem Raum aufgewacht, fertig eingerichtet mit seinen Möbeln, seinem Zeug in den Schränken. Er wusste nicht, wann er gepackt oder ausgepackt hatte, wann er das Haus, in dem er sechs Jahre lang gewohnt hatte, einem Fremden überlassen hatte, oder wann er dieses geräumige, aber abgewohnte Zwei-Zimmer-Loch gemietet hatte, das ganz bestimmt nicht für einen König geeignet wäre.
    Seine Kollegen hatten ihn nicht gesucht, weil er gerade auf Zwangsurlaub war. Eine Freundin hatte er nicht, und die „Pflichtbesuche“ beim Seelenklempner hatte er bereits alle abgesagt. Also hatte er beschlossen, an Ort und Stelle zu bleiben, falls ihn ein weiterer Blackout überkommen sollte und er irgendwo aufwachte, wo es noch schlimmer war.
    Zuerst hatte er sich über den vollkommenen Kontrollverlust aufgeregt – die Einschusslöcher in den Wänden zeugten noch davon. Dann war er in eine – männliche – Depression versunken. Männlich bedeutete: ohne Weinen und Rumgejammer; er hatte nur stoisch – wenn nicht sogar sexy – in die Dunkelheit gestarrt. Jetzt dachte er nach. Vielleicht hätte er sich zusammenreißen und in eine bessere Wohnung ziehen sollen, aber einem Teil von ihm gefiel es hier inzwischen, trotz allem.
    Seine neue Behausung lag am Rand von Oklahoma City und brachte ihn in direkten Kontakt mit den Obdachlosen, die auf der Straße pennten, den Prostituierten, die ständig auf Beutejagd waren, und den Dealern, die in den Nebenstraßen Tag und Nacht ihre Geschäfte machten. Sein Job hatte ihn unzählige Male in diese Gegend geführt, und es hatte ihm immer eine Gänsehaut bereitet (eine männliche natürlich). Und wenn er ehrlich war, das Gebäude sah nicht so schlimm aus, wie er es in Erinnerung hatte. Irgendwer hatte es renoviert und bewohnbar gemacht.
    Seine Nachbarn waren auch ganz in Ordnung, im Grunde. Sie hatten ihre Macken, aber wer hatte die nicht?
    Der Typ in 211 schlich sich um die Ecken, als hätte ihn ein Serienkiller im Visier – und den Finger schon am Abzug. Jedes Mal, wenn Levi ein verdächtiges Geräusch hörte und auf dem Flur nachsah, klebte der Typ ihm an den Fersen, heulte und flehte ihn um Hilfe an, aber er beantwortete keine Fragen und gab keine Erklärungen.
    Das Mädchen in 123 ging gern Tag und Nacht auf Zehenspitzen im Flur auf und ab. Manchmal blieb sie stehen und versuchte, mit ihrem Röntgenblick durch die Türen zu schauen. Jedes Mal, wenn er an ihr vorbeiging,

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