Showtime! (German Edition)
mit unendlicher Zärtlichkeit auf Entdeckungsreise. Als würde sie sich zum ersten Mal damit vertraut machen wollen, wie sich die Haut eines anderen Menschen anfühlte, streichelte sie sanft und mit erstaunlicher Geduld ihre Arme, ihre Schultern, ihren Rücken. Als es gerade begann, wirklich aufregend zu werden, vibrierte Georgias Handy in ihrer Jeans und zerstörte den schönen Moment.
«Huh. Good vibrations...» lachte Georgia und half ihr, aufzustehen, damit sie das Gerät aus der Hosentasche fischen konnte. «Sorry... wichtig» erklärte sie etwas verzagt mit Blick aufs Display.
Während Georgia telefonierte, verschwand Sabrina im Bad, kam frisch und duftend wieder heraus, das Haar gekämmt, das Makeup aufgefrischt -- und unendlich konfus. Am liebsten hätte sie Carla angerufen und sie angefleht, ihr zu sagen, was sie tun sollte. Oder um sich zumindest ihr Okay zu holen für das, was sie vorhatte.
Was, wenn du sie danach nicht wiedersiehst, meldete sich der Zweifel zurück.
Sie wanderte durch die Wohnung, tat hier etwas, dann dort, um sich irgendwie zur Ruhe zu bringen, hörte Georgia lebhaft telefonieren, ging ins Schlafzimmer und schloss die Jalousien, räumte Kleidung fort, tausend Bilder im Kopf vom Verlauf des Abends -- insbesondere der Variante, das Georgia ihr im nächsten Moment zu verstehen geben würde, sie müsse fort. Vielleicht wäre das ja doch das Beste.
Vor dem Wandspiegel legte sie sich gedankenvoll ihre Halskette an und sah im Spiegel, wie Georgia hinter ihr in der Tür lehnte. Eine Augenbraue frech-charmant angehoben, raunte sie: «Du bist schon im Schlafzimmer, Darling...?»
Sabrinas Lächeln wirkte fast ein wenig scheu. «Ja. Und ich warte auf dich.» Sie streckte die Hand nach ihr aus, und Georgia folgte nur zu gern. Sie ging zu ihr und legte ihr von hinten die Arme um die Taille. Angetan ihr gemeinsames Spiegelbild betrachtend, flüsterte sie ihr ins Ohr: «Wir sind ein schönes Paar, mh?» Sie küsste sanft ihre Halsbeuge und fügte hinzu: «Und warte, wie schön wir erst aussehen im Bett zusammen... »
Etwas Elektrisierendes ging durch Sabrinas Körper. Sie neigte den Kopf zur Seite, genoss Georgias Zärtlichkeit und spürte ihre Knie leicht nachgeben.
«Du zitterst ja» flüsterte Georgia und versuchte, ihre Gesichtszüge Halbdunkel des Raumes zu erkennen. «Hast du Angst, Brini?» fragte sie deren Spiegelbild. «Wir müssen das nicht tun...ich will dich nicht... wie sagt man: drängeln.»
«Es ist okay, schsch» erwiderte Sabrina leise. Ihre Hände strichen über Georgias Hüften. Sie hatte die Augen geschlossen. «Ich hab keine Angst, Georgia. Nicht hiervor.»
« ...Okay.» Georgia legte ihre Hände auf Sabrinas, führte sie ein wenig ihren Körper entlang, ganz sanft. Ihr Atmen an ihrem Ohr erregte sie. Auch der Blick in den Spiegel, ihr gemeinsames Tun.
Sie sah Georgias Hände behutsam unter den weichen Stoff ihrer Bluse gleiten, spürte sie warm auf ihrer Haut. An ihrem Bauch, und sanft in den Bund ihrer Jeans eintauchend, was ihr einen leisen Seufzer entrang. Sie fühlte sich leicht schwindlig.
Kaum merklich hatte Georgia bereits geschickt Knopf und Reißverschluss geöffnet, und streifte ihr sanft die Jeans über die Hüften. Geübte Finger öffneten die Bluse, ließen den Stoff von ihren Schultern gleiten und streichelten über die weiche Haut ihrer Schultern, ihres Nackens.
«Wunderschön» hauchte Georgia, die den Blick nicht von ihrem Spiegelbild ließ und sie immer wieder liebevoll küsste. «Schau dich an... sag, ist es ein Wunder, das ich nicht warten kann...?»
Sabrina schob mit dem Fuß die am Boden liegende Jeans beiseite und wandte sich zu ihr um. Sie nahm ihr Gesicht in ihre Hände und begann nun von sich aus, Georgia zu küssen. Zögerlich zunächst. Sie wusste vom letzten Mal, dass sie aufs Küssen hypersensibel reagierte. Sie hatte nicht nur ahnen lassen, dass in ihr ein ungestümes sexuelles Feuer sein Unwesen trieb. Denn während sie selbst selig geschwebt war, sanft aufsteigende Lustgefühle in vollen Zügen genießend, hatten Georgia die Berührungen und Küsse allmählich hochexplosiv werden lassen, zu allem bereit und am liebsten sofort. Dieses Wissen, gepaart mit der Erinnerung an ihre hemmungslos erotische Show auf der Bühne des Noblesse , übten auf Sabrina eine besondere Art von Reiz aus, dem sie sich nicht mehr entziehen wollte.
Tatsächlich spürte sie Georgias wachsende Aufruhr auch jetzt, sie sah sie auch in ihren Augen.
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