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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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Hatte sie nicht herausgehört, was hier niemand verschwieg?
    «Die ist doch nie und nimmer siebenundzwanzig» stellte Silke in Frage. «Willst du's wieder mit der Sitte zu tun kriegen, wie mit dem Mädel aus Hamburg?»
    «Was hast du gegen 'ne versaute Vierzehnjährige?» kicherte Bernie dazwischen. «Die Kleine hat Georgia damals angegraben, nicht umgekehrt. Sie sah doch nun wirklich nicht aus wie vierzehn.»
    «Dafür tut's diese hier» brummte Silke und kippte ihren Drink hinunter. «Du solltest die Finger von ihr lassen.»
    Georgia zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen. «Was geht dich das an? Fängst du auch schon an wie der da?» Sie deutete auf Siggi. «Halt dich da raus, klar? -- Und kauf' dir `ne Brille, du hast dich schon blind gesoffen.»
    «Hey! Nicht in diesem Ton, verstanden?» Silke hob angestochen den Kopf. «Ich warne dich. Niemand redet in diesem Ton mit mir! - Nicht mal du.»
    Georgia schien ungeheuer beeindruckt von ihrer Drohung. «Kiss my arse, baby ... » säuselte sie ihr mit provokantem Schlafzimmerblick zu und küsste in die Luft.
    «Weiber» bemerkte Josh trocken. «Sei schon lieb zu ihr, Georgia, sonst schiebt sie hier mit ihrer Eifersucht wieder eine Riesenwelle - »
    Kaum ausgesprochen, hatte er Silke am Kragen, die ihm die Faust an die Kehle drückte und heiser drohte: «Überleg' dir, was du sagst, du Penner!» und Josh erwiderte merklich kleinlauter: «War nur 'n Spruch, Lady, reg' dich ab, ja?»
    Georgia verdrehte die Augen und zog in Erwägung, zu gehen. Es war nicht ungewöhnlich, dass Silke ihr volltrunken eine Szene machte.
    Sie war nur eins vierundsechzig groß, drahtig, fast dünn, aber ihre Aggressionsschwelle entsprach, wenn sie trank, etwa der Höhe eines Bürgersteigs. Sie ließ von Josh ab, nahm mit dem für sie typischen Bulldoggengesicht einen Schluck aus ihrem neuen Glas und hasste wieder einmal die ganze Welt.
    «Eifersucht ... » spottete sie. «Von wegen! Schaut sie euch an! Miss Angelface O'Connor liebt Spielchen. Treibt Frauen mit ihren Samthänden und falschen Versprechungen zum Wahnsinn und lässt sie dann eiskalt an sich abgleiten. - Die Kleine von eben tut mir jetzt schon leid. Die fällt auch auf dich rein, du verschissener Blender.»
    «Dachtest du, ich will dich heiraten?» fragte Georgia sachlich. «Hast du schöne Träume oder was?» Ihre Kiefermuskeln begannen zu arbeiten. Sie schien gelassen, aber es braute sich bereits etwas zusammen. « ... Du bist jämmerlich, wenn du säufst, Silke.»
    «Dein Verdienst.»
    Die Männer lauschten gespannt.
    «Auf Einzelschicksale wird keine Rücksicht genommen» konterte Georgia zynisch. «Geh und heul' dich woanders aus. Bei dein Psychiater oder so.»
    Das war das Stichwort.
    «Jetzt ist sie fällig» knurrte Silke zwischen den Zähnen, rutschte vom Barhocker und ging wutschnaubend auf Georgia los.
    Diese wehrte sie so heftig ab, dass sie gegen die Bar stieß und verdattert an der Tischplatte Halt suchte. Georgia blickte ihr kalt und ohne jegliche Anzeichen von Einschüchterung entgegen. «Fass' mich nie wieder an ... !» riet sie ihr eindringlich.
    «Hey, kommt, Mädels» mischte sich Siggi ein, ging dazwischen und zog Silke von Georgia weg, bevor es ernst wurde,  «hört auf damit.»
    Silke vernichtete Georgia mit Blicken und versuchte, sich aus Siggis hartem Griff zu befreien. Georgia lauerte nur darauf, dass es ihr gelang.
    «Georgia, lass es» bremste Bernie sie von der anderen Seite des Tresens. Er kannte diesen Ausdruck auf ihrem Gesicht nur zu gut. «Ich kann euch beide gut leiden, aber wenn ihr hier 'ne Keilerei anfangt, fliegt ihr beide bis auf weiteres raus.»
    Siggi bugsierte Silke auf ihren Platz, hielt sie dort und ignorierte ihr Fluchen. «Es ist wieder gut jetzt» versuchte er sie zu beruhigen.
    «Voll gute Einlage, ey» kommentierte jemand lallend im Hintergrund.
    Georgia steckte sich eine Zigarette an und klappte geräuschvoll ihr Zippo zu, Silke aus den Augenwinkeln beobachtend.
    Es kehrte eine trügerische Ruhe ein, bis Josh Bernie anwies: «Ich schmeiße eine Runde auf unsere Amazonen. Schlammcatchen kann nicht besser sein.»
    Bernie polierte missgestimmt Gläser und schimpfte: «Ich hab' langsam die Schnauze voll. Dieser Weiberkram dauernd.» Er richtete sich an Silke, die ebenfalls zu ihren Zigaretten griff. «Wenn du was mit Georgia klarzumachen hast, mach das gefälligst woanders. Aber pöbel' sie nicht jedes Mal an, wenn ihr hier seid» .
    «Sie hat ein echt großes Problem» murmelte

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