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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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Taille einer fremden, faszinierenden Frau in schwarzem Leder, die sie noch vor kurzem nicht hatte ausstehen können. Immerhin schien sie eine ziemlich passable Fahrerin zu sein, und das war doch auch schon etwas wert.
    Als sie vor einer roten Ampel zum Stehen kamen, schob Georgia das Helmvisier hoch und blickte sie mit offenem Blick durch den Spiegel an. «Alles klar ...?»
    Der Integralhelm ließ nur die Sicht auf ihre Augenpartie zu. Sabrina assoziierte Bambi, ganz versunken, und reagierte erst, als sich die leicht gebogenen Augenbrauen fragend hoben. Sie nickte rasch zur Bestätigung und spürte Georgias ledergeschützten Hände kurz und beruhigend auf ihren Oberschenkeln, bevor die Ampel auf Grün wechselte und die schwere Maschine sich erneut in Bewegung setzte.
    Vor dem Lobo 's stieg sie mit wackeligen Beinen ab, erleichtert, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Sie fror ein wenig, trotz Jacke und Handschuhen.
    «Ich glaube, ich brauche erst mal einen heißen Kaffee» gestand sie tapfer lächelnd, als sie sich ächzend von dem Helm befreit hatte.
    Georgia legte ihr kess den Arm um die Taille und schlenderte mit ihr zum Eingang. «Alles, was du willst, Schätzchen ... no proplem.»
    Im Musik-Café war es warm und unerwartet leer. Die wenigen Gäste saßen um den Tresen herum und begrüßten sie johlend beim Eintreten. Siggi, der bärtige Biker, der sich beim letzten Mal im Powerlifting mit Lebendgewicht geübt hatte, erkundigte sich, ob der Helm gepasst hätte.
    «Natürlich nicht» gab Georgia flapsig zurück und warf ihm den Helm zu. «Wer außer dir braucht ein Helm für ein Wasserkopf?» Sie lachte und rief: «Bernie! Zwei Kaffee bitte, aber schneller als der Schall!»
    Sabrina entdeckte eine Schwäche für ihren Akzent. Sie amüsierte sich insgeheim darüber, dass ihre Ü's immer ein bisschen wie U's klangen, und wie sorgfältig sie das ‚Ch' auszusprechen pflegte. Allerdings schien es von ihrer Tagesform abzuhängen, wie gut oder schlecht ihre Artikulation - ebenso wie ihr deutscher Wortschatz an sich - ausfiel.
    Sie schälten sich aus ihren Jacken und gesellten sich zu den Anderen an die Bar. Georgia stellte Sabrina vor und warf lockere Sprüche in die Runde. Sie war frech wie Rotz. Den Wirt, der vorsichtig zwei Kaffeetassen auf den Tresen stellte, pöbelte sie an: «Schmeckt das Zeug wieder nach Abwaschwasser, dann häng ich dich an ein Garderobenhaken, Bernie, dass wir uns gleich verstehen. Damit kannst du andere vergiften, du pupsiger Wicht.»
    Die Anspielung auf seine Größe unterstrich sie, indem sie sich Sabrina zuwandte und erzählte: «Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, dachte ich, er steht in ein Loch!»
    Bernie wandte sich ebenfalls an Sabrina und konterte: «Und ich dachte, sie steht auf 'ner Kiste!» Er bediente den Zapfhahn mit routinierter Lässigkeit und erzählte: «Ich sag' zu ihr: Scheiße, bist du groß - und weißt du, was sie sagt? - Deswegen nennt man Berlin 'ne Großstadt, Mann, falls es dir noch nicht aufgefallen ist. - Hier ist alles groß: Die Häuser, die Frauen ... und wer klein ist, hat zumindest 'ne große Fresse - so wie du.»
    Sabrina warf Georgia lachend einen Blick zu. «Dir fällt wohl zu allem das Passende ein, was?»
    «Klar, muss doch. Sonst kommt so ein Windelfurz daher, grad' mal eins zwanzig» - Bernie protestierte lauthals dazwischen - «und versucht, dich zu verarschen.»
    «Ich stell es mir schwierig vor, größer zu sein als die Anderen» sagte Sabrina.
    «Nee, ist es nicht. Ich war schon größer als die anderen, als ich ein Kind war. Du gewöhnst dich dran. Ich bin gerne groß. - Man kann so schön aufs niedere Fußvolk blicken!» Ihr Blick spielte auf die Anwesenden an, die sich gleich brüskierten, und sie feixte sich eins.
    «Ganz schön übermütig, der Aussie» bemerkte ein Typ neben Sabrina, den Georgia als Pete vorgestellt hatte, und Sabrina stutzte, weil sie den Ausdruck als 'Ossi' missverstand. Das 'Aussie' - mit weichem Doppel-S - den Australier an sich bezeichnete, war ja nicht jedem Berliner geläufig.
    Verbal ging es daraufhin heiß zu. Man reizte sich gegenseitig auf eine Art, die Sabrina schlichtweg ordinär fand; allerdings nicht abstoßend ordinär. Wenn man in die Runde schaute, wurde klar, dass keiner hier aus Berlins Nobelecken stammte. Auf Hochdeutsch geführte Akademikergespräche waren also nicht zu erwarten, lediglich rauer, derber Spaß, der jedoch zwischen den Zeiten durchaus nicht einer gewissen eigensinnigen und

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