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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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gleich schlecht vor ihr.» Sie schwang ein Bein angewinkelt über das andere und warf ihre Zigaretten auf den Tisch. «Bist gut in Form, wie?»
    «Aber ja. Kannst du die Wahrheit nicht vertragen?»
    «Fass dir an die eigene Nase, Schatzi.»
    Angie begann, sich sichtlich unwohl zu fühlen. Mit Georgias Erscheinen war Kims zuvor ausgelassene Stimmung verschwunden. Sie wirkte angestochen in ihrer Gegenwart.
    «Lass uns die zweite Flasche ein andermal köpfen» schlug sie feinfühlig vor. «Ich glaube, ich gehe jetzt besser.»
    «Nichts da» entschied Kim. «Ich lass mir doch von Miss Dynamite hier nicht die Laune verderben ... auch wenn ich ihr etwas Schreckliches antun könnte.» Sie legte ein honigsüßes Lächeln auf. «Wo waren wir gerade stehen geblieben?»
    «Ähm ... ?»
    «Ach, richtig: Pleiten, Pech und Pannen.» Sie goss Georgia in der angrenzenden Küche, die nur durch niedrige Schränke vom Wohnzimmer getrennt war, ein Glas Selters ein und warf ihr einen dieser arsenhaltigen Blicke zu, die deren Aggressionen wunderbar zu schüren vermochten. «Ist dir das übrigens mal passiert, dass sich ein freundlicher Kollege in die erste Reihe gesetzt hat, mit dem Skript in der Hand, und jedes Wort mitgelesen hat - und zwar so, dass du es auf seinen Lippen lesen konntest? Hochgradig erfrischend, ehrlich.» Sie kam mit dem Glas zurück, stellte es auf dem Tisch ab und setzte sich mit einigem Abstand neben Georgia. «Da schwitzt du ab. Und der Kerl feixt sich eins, während du da oben auf der Bühne inständig hoffst, dass du locker bleibst und keinen Hänger kriegst. - Sag mal, Georgia, was für Weiber kennst du eigentlich? Die kann sich kein ordentliches Parfüm leisten, kauft sich aber mal eben so eine Frau für eine Nacht, das ist doch nicht zu fassen!»
    «Du hast Besuch, Kim» erinnerte Georgia mit beherrschter Ruhe.
    «Ja, richtig. - Und einmal hatte ich eine Sterbeszene. Äußerst dramatisch.» Kim goss Wein nach und reichte Angie ihr Glas. «Ich lag also da so rum und durfte natürlich keine Mine verziehen - und was machen die lieben Kollegen? Pieksen mir in die Seite und machen Faxen. Gott, habe ich die gehasst in diesem Moment ... »
    «Ja, das kenne ich» entgegnete Angie, um Unbefangenheit bemüht. «Das ist echt fies.» Sie wandte sich an Georgia: «Bist du auch vom Fach?»
    Georgia deutete ein Nicken an.
    «Diese Dame könnte schon ganz oben sein» stichelte Kim süffisant, «aber sie zieht es vor, der seriösen Schauspielerei den Rücken zu kehren und ihr Talent anderweitig zu verschleudern.»
    Netter kleiner Seitenhieb. Eigentlich waren Spitzen und beißende Ironie eher Georgias Metier; aber Kim war sehr lernfähig.
    Angie zog fragend die Augenbrauen zusammen, aber Georgia gedachte nicht, näher auf Kims Bemerkung einzugehen; Kim gütiger Weise ebenso wenig.
    «Ich habe es mehr mit der Musik» erläuterte sie ihr. «Spiele in einer Band und singe ein bisschen. - Im Moment» fügte sie hinzu.
    «Interessant. Welche Musikrichtung?»
    «Hardrock.»
    «Aha. Ich bin in der Richtung nicht so bewandert. Spielt ihr in Clubs? - Ihr tretet doch auf, oder?»
    «Sicher. Im Quasimodo , du weißt schon, überall, wo Live-Bands spielen. Wenn du Bock hast, komm doch mal vorbei, wenn wir ein Gig haben. Ich gebe dir Bescheid.»
    «Nimm dir Ohrenschützer mit» warf Kim beiläufig ein.
    «Sie steht nicht drauf» erklärte Georgia liebreizend mit Seitenblick auf Kim. «Sie ist so zart besaitet.»
    «Was ihr da macht» parierte Kim, «ist keine Musik, das ist akustische Umweltverschmutzung.»
    « ... Ist sie nicht süß? Ich weiß auch nicht, ist es mein Fehler? Ich kann machen, was ich will, sie findet alles blöd. Sie hat so ein starkes ... wie sagt man? - Kritikbedürfnis?»
    «Ist mir noch nicht so aufgefallen.» Angie blickte etwas ratlos zu Kim. «Aber ich schätze, ihr kennt euch etwas länger.»
    Die Spannung zwischen Georgia und Kim war fast körperlich zu spüren. Nach Kims Mienenspiel zu urteilen, würde hier jeden Moment der Mond platzen, spätestens aber, wenn Angie die Wohnung verließ.
    «Entschuldigt bitte, wenn ich indiskret bin» begann Angie zaghaft, «aber: darf man fragen, in welchem Verhältnis ihr beiden zueinander steht? Verwandt, verschwägert, befreundet? Hast du mir nicht schon mal von ihr erzählt, Kim?»
    «Oh. - Wenn, dann sicher nichts Gutes» vermutete Georgia und ließ ihre Finger knacken.
    «So. Du denkst also, dass ich schlecht über dich rede, ja? Denkst du das? - Ich könnte Bücher über

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