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Sichelmond

Sichelmond

Titel: Sichelmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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eingeschränktem Verstand war Nana ganz schön auf Zack. »Nein«, sagte er. »Du hast recht.«
    »Darf ich mich setzen?«, fragte Nana. »Der lange Weg war sehr anstrengend.«
    Rouven schob ihr den Sessel zurecht, auf dem er seine Hypnose erlebt hatte. »Bitte.«
    Mathida verbeugte sich in Richtung des Sessels. »Schön, Sie kennenzulernen«, sagte sie, und Nana bedankte sich höflich.
    Dann wurde Mathida ernst. »Ich freue mich wirklich, dass ihr gekommen seid. Ich habe mir sehr viele Sorgen und Gedanken gemacht nach unserem letzten Treffen.«
    »Seither ist auch viel geschehen«, sagte Rouven. »Und nun benötigen wir Ihre Hilfe.«
    Mathida setzte sich auf das Sofa, dicht neben Tabitha. Rouven hielt das für keinen Zufall. Er vermutete, dass Mathida mit ihren Sinnen ganz gezielt die Nähe zu dem Mädchen suchte, das sie so sehr mochte.
    »Was kann ich für euch tun?«
    Nun druckste Rouven herum. Er schaute zu Nana, die sich weiter begeistert in dem hübschen Zimmer umsah, dann ging sein Blick zurück zu Mathida. »Tabitha und ich haben uns gedacht   … Wir wollten fragen, ob   …«
    »Ich höre?«
    Rouven setzte alles auf eine Karte. »Können Sie einen Geist hypnotisieren?«, fragte er und rechnete mit einem Lachanfall Mathidas.
    Doch Mathida schaute nur interessiert in Richtung des Sessels. »Deshalb habt ihr eure Freundin mitgebracht, nicht wahr? Ich soll sie hypnotisieren, oder?«
    »Ich weiß, das klingt verrückt«, wandte Rouven ein. »Sie können sie ja nicht mal sehen. Aber wir brauchen eine Information von ihr. Einen Namen oder einen Treffpunkt.« Er schaute Mathida verzweifelt an. »Es hängt sehr viel davon ab.«
    Mathida nickte, ohne sich von Nana abzuwenden. »Ich verstehe. Einen Geist hypnotisieren   … Hm   …«
    Rouven winkte ab. »Entschuldigen Sie, Mathida. Es war eine bescheuerte Idee. Ich gebe es zu. Sie können sie nicht sehen und nicht hören und   … Aber man klammert sich an jeden Strohhalm, den man   …«
    Er sah zu Tabitha. Auch sie verzog enttäuscht das Gesicht.
    Eine Minute des Schweigens entstand. Bis Mathida endlich sagte: »Einen Versuch ist es wert.«
    Rouven glaubte sich verhört zu haben. »Bitte?«
    Endlich schaute Mathida ihm in die Augen. »Ich brauche dich als Übersetzer. Du kannst die Frau sehen, nicht wahr? Und hören kannst du sie auch. Du musst mir simultan übersetzen.«
    »Und das funktioniert?«
    »Weiß ich nicht«, gab Mathida offen zu. »Du hast ja selbst gesagt, dass es eine verrückte Idee ist. Aber wir sollten es versuchen.«
    Rouven lächelte, und Tabitha rückte hoffnungsfroh und gespannt auf dem Sofa hin und her.
    »Einen Versuch ist es wert«, stimmte nun auch Rouven zu. Er war ihr überaus dankbar, dass sie keine weiteren Fragen stellte. Das war eine Eigenschaft, die er sehr an Mathida schätzte. Es war ihm schon schwergefallen, Mayers und Tallwitz gegenüber nichts von der Halle der Seelen und dem Unglück zu berichten, das den Menschen bevorstand, wenn es Rouven nicht gelang, die letzte Seelenschützer-Familie ausfindig zu machen und Jachael zu besiegen.
    Mathida erhob sich. »Dann lass uns keine Zeit verlieren, Rouven. Wir sollten beginnen!«

K omischer Typ, dieser Dattel«, raunte Mayers, als er die Tür zur Wohnung aufschloss.
    Tallwitz gab ihm recht: »Ein Professor wie aus dem Bilderbuch. Manchmal redet der, als käme er nicht von dieser Welt.«
    »Aber sein Tipp war gut. Eine Art Erpressung   – das könnte stimmen. Etwas in der Art könnte Rouven davon abhalten, uns alles zu erzählen, was er weiß.«
    »Die Frage ist nur, wozu Rouven durch eine Erpressung gebracht werden soll. Was kann dieser unscheinbare und wirklich sympathische Kerl denn schon anrichten oder hervorbringen, das eine Entführung von gleich fünf Familien rechtfertigt?«
    Mayers öffnete die Wohnungstür weit. »Vielleicht erfahren wir hier etwas mehr.«
    Tallwitz betätigte den Schalter an der Wand, und sofort wurde der Flur in ein helles Licht getaucht.
    Die beiden Polizisten staunten.
    »Und hier soll seit sieben Jahren niemand mehr leben?«
    Tallwitz zog die Schultern in die Höhe. »Der Hausverwalter, von dem ich die Schlüssel bekommen habe, sagt, dass hier sieben Jahre lang nichts verändert worden ist. Ihm ist das egal. Solange er die Miete pünktlich bekommt.«
    »Wer zahlt denn die Miete?«
    »Die Eltern von Tabitha Berns. Es gibt einen Dauerauftrag, sodass pünktlich das Geld auf dem Konto des Hausverwalters   …«
    Mayers wandte den Kopf und blickte

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