Sie haben mich verkauft
über denhalbsteifen Penis. Dann stand er auf, und ehe ich mich versah, hatte er mich umgedreht, so dass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Auf einmal war er ganz energisch und drückte mich nach unten, während ich über dem Massagetisch lehnte und mein Hintern sich ihm entgegenreckte. Mit der einen Hand hielt er mir den Kopf fest, so dass sich meine Wange gegen den billigen Baumwollbezug auf dem Tisch presste. Dann griff er mir in die Haare und packte mit der anderen Hand meine Hüfte. Er presste sich an mich, und ich spürte, dass sich jetzt was bei ihm regte – er hatte einen Ständer. Wieder und wieder stieß er gegen mich, und schließlich gelang es ihm, in mich einzudringen.
Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, mich zu wehren – ich wusste, es wäre sinnlos. Er war stark und entschlossen. Gegen ihn hatte ich keine Chance.
Er fing an, sich hin und her zu bewegen, sein Unterleib klatschte gegen meinen Hintern.
»Sag mir, dass du gefickt werden willst«, forderte er plötzlich. »Sag mir, dass du eine Schlampe bist, eine Nutte.«
Ich schwieg. Reichte es nicht, dass ich das hier ertragen musste?
»Sag es.«
»Nein.«
»Doch.«
Er zog mich an den Haaren und fing an, mir auf den Hintern zu schlagen. »Sag es, oder ich mache immer weiter. Na los. Sag es. Du bist ein Dreckstück, eine Schlampe, eine Scheißnutte.«
Das wollte ich nicht sagen, das konnte ich nicht sagen.
»Nein«, flüsterte ich, als er fester und immer fester in mich stieß.
»Sag es«, sagte er, und ich spürte einen dumpfen Schmerz im Magen.
»Nein.«
»Du bist eine Nutte.«
Er packte meinen Kopf, als er seinen Penis immer härter in mich hineinrammte.
»Sag es.«
Wut stieg in mir hoch.
»Sag es.«
»Nein.«
»Sag es einfach!«, brüllte er.
Er tat mir so weh. Mit dem Unterleib stieß ich immer wieder gegen die Kante des Massagetischs. Ich wollte nur noch, dass er aufhörte – wollte nur noch, dass das Geschrei aufhörte. Meine Wut verflog.
»Ich bin eine Nutte«, sagte ich.
»Noch mal!«, rief er.
»Ich bin eine Schlampe.« Meine Stimme war vollkommen ausdruckslos.
Mit einem Aufstöhnen hörte er auf, sich über mir zu bewegen, und ich griff nach unten, um das Kondom zu nehmen, ihn wegzuschieben und mein Kleid aufzuheben. Der Junge sah mich nicht an, als er unter die Dusche ging. Später, als er rauskam und sich angezogen hatte, drehte er sich zu mir um und hielt mir fünf Pfund hin.
»Tut mir leid«, sagte er und konnte mir dabei nicht in die Augen sehen.
»Geh einfach«, sagte ich. »Ich will dein Geld nicht.«
Der Junge sagte nichts, als er ging. Schnell setzte ich mich; ich spürte, dass meine Beine ganz kraftlos wurden.
»Ich ertrage das nicht«, flüsterte ich, den Kopf in die Hände gestützt. »Ich ertrage dieses Leben einfach nicht mehr. Lieber wäre ich tot, als das hier zu ertragen.« In meiner Vorstellung sah ich Blut, tief im Herzen spürte ich Aggressionen, und zum ersten Mal hatte ich Angst, dass ich nicht unter Kontrolle halten könnte, was da aus mir herausbrechen wollte. Ich hatte keine Ahnung, wozu ich fähig wäre, sollte ich den Jungenwiedersehen. Schweigend saß ich da, starrte die Wand an und versuchte, das Tier wegzuschieben, das da von innen an mir nagte.
Ich wusste, ich würde diesen Kampf gewinnen müssen. Mein Überlebenswille war immer noch stark. Es ging einfach nicht anders. Ich musste nach Hause zu meinen Kindern. Sie waren das Einzige, was mir durch dieses furchtbare Elend und diese ganze Gewalt hindurchhalf. Ich hatte gelitten. Ich hatte ihnen gesagt, Mami würde nach Hause kommen, und ich wusste, ich musste überleben, wenn ich mein Versprechen halten wollte.
KAPITEL 1
I ch glaube, die Geburt ist wie das Leben, man wird entweder mit Glück oder mit Pech geboren, und das folgt einem überallhin. Ich wog gerade mal zwei Pfund, als ich drei Monate zu früh auf die Welt kam, und keiner hielt es für möglich, dass ich am Leben bleiben würde. Aber ich habe gekämpft, habe mich ans Leben geklammert und habe überlebt, so wie später immer wieder.
Ich kam in der Ukraine zur Welt, am 16. Januar 1976, um sechs Uhr abends, als meine Mutter Alexandra auf einer vereisten Straße ausrutschte, weil sie dem Bus hinterhergelaufen war. Die Fruchtblase platzte, und als mein Vater Pantelej im Krankenhaus eintraf, war ich schon auf der Welt. Die Ärzte erklärten meinen Eltern vorsorglich, dass ich keine Überlebenschance hätte, doch mein Vater ließ mich in ein anderes Krankenhaus bringen, in
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