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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Alcott auf.
    Himmel, sie war nicht mal eine richtige Sportreporterin. Luc hatte ihre Kolumne ein paarmal gelesen, das heißt, er hatte versucht, sie zu lesen. Sie war die Frau, die über ihre Männerprobleme und die ihrer Freundinnen schrieb. Sie gehörte zu den Frauen, die gern über »Beziehungskisten und Probleme« redeten, als ob das alles zu Tode analysiert werden müsste. Als ob die meisten Probleme zwischen Männern und Frauen nicht ohnehin reine Erfindung von Frauen wären.
    »Mit wem teilt sie das Zimmer?«, fragte jemand von links her, und das darauf folgende Gelächter löste die Spannung ein wenig. Die Unterhaltung wechselte von Ms. Alcott zu den nächsten vier Spielen, die ihnen in einem Acht-Tage-Marathon bevorstanden.
    Luc ließ sein Handtuch zu Boden fallen und kramte in seiner Sporttasche. Virgil Duffy ist inzwischen offenbar senil, dachte Luc und warf seine weiße Unterhose und das T-Shirt auf die Bank. Senil, oder die Scheidung, die er gerade durchstand, machte ihn verrückt. Diese Frau hatte nicht die geringste Ahnung von Hockey. Am Ende wollte sie nur über Gefühle und Beziehungsprobleme reden. Nun, sie konnte ihm Fragen stellen, bis sie schwarz wurde, von ihm würde sie keine einzige Antwort erhalten. Nach seinen Erfahrungen in den letzten Jahren redete Luc nicht mehr mit Reportern. Nie mehr. Daran änderte sich auch nichts, wenn eine Reporterin sie auf ihren Reisen begleitete.
    Er zog sich die Unterhose übers Gesäß, warf einen Blick über die Schulter auf Ms. Alcott und schlüpfte in sein T-Shirt. Er sah, dass sie auf ihre Schuhe starrte. Weibliche Sportreporter im Umkleideraum waren nichts Neues. Falls eine Frau sich an einem Raum voller nacktärschiger Männer nicht störte, wurde sie seines Wissens kaum anders behandelt als ihre männlichen Gegenstücke. Doch Ms. Alcott wirkte so verklemmt wie eine altjüngferliche Tante. Was nicht hieß, dass Luc irgendetwas von Jungfrauen verstand.
    Er komplettierte sein Outfit mit einer ausgebleichten Levi’s und einem blauen Rippenpullover. Dann stieg er in seine schwarzen Stiefel und schnallte sich die goldene Rolex ums Handgelenk. Die Uhr hatte er bei der Vertragsunterzeichnung von Virgil Duffy geschenkt bekommen. Ein kleiner Bonus zum Abschluss des Handels.
    Luc schnappte sich seine lederne Bomberjacke und die Sporttasche und begab sich ins Büro. Dort holte er sich die Reiseroute für die nächsten acht Tage ab und überzeugte sich, dass nicht vergessen worden war, ihm ein Einzelzimmer zu geben. Beim letzten Mal war es in Toronto zu einer Panne gekommen, und sie hatten Rob Sutter zu ihm ins Zimmer gesteckt. Gewöhnlich schlief Luc ein, sobald sein Kopf das Kissen berührte, aber Rob hatte wie eine Motorsäge geschnarcht.
    Es war kurz nach Mittag, als Luc das Gebäude verließ. Das dumpfe Knallen seiner Stiefelabsätze hallte auf dem Weg zum Ausgang von den Betonwänden wider. Als er hinaustrat, schlug ihm grauer Nebel ins Gesicht und sickerte in den Kragen seiner Jacke. Es war diese Art von Dunst, die noch nicht ganz Regen, aber trotzdem unheimlich melancholisch war. Die Art, an die er sich noch gewöhnen musste. Dieses Wetter war einer der Gründe, warum er gern reiste und die Stadt verließ, allerdings nicht der Hauptgrund. Der Hauptgrund war die Ruhe, die er unterwegs fand. Doch er hatte so eine Vorahnung, dass diese Ruhe wohl von der Frau gestört werden würde, die jetzt ein paar Schritte entfernt von ihm stand und in ihrer Schultertasche kramte.
    Ms. Alcott hatte sich in einen glänzenden Regenmantel gewickelt, der in der Taille gegürtet war. Er war lang und schwarz, und der Wind, der von der Bucht her wehte, blähte ihn auf, sodass es aussah, als hätte Ballast ihr Hinterteil aufgepolstert. In einer Hand hielt sie noch immer den Pappbecher.
    »Der Flug nach Phoenix um sechs Uhr morgens ist die Härte«, sagte er, als er auf dem Weg zum Parkhaus auf sie zuging. »Kommen Sie nicht zu spät. Es wäre schade, wenn Sie ihn verpassen würden.«
    »Ich werde pünktlich da sein«, versicherte sie, als er an ihr vorbeiging. »Sie wollen nicht, dass ich mit dem Team reise. Liegt es daran, dass ich eine Frau bin?«
    Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Eine frische Brise zerrte an den Aufschlägen ihres Mantels und blies ein paar Strähnen aus ihrem Pferdeschwanz über ihre rosigen Wangen. Auch bei näherer Betrachtung wurde sie nicht unbedingt schöner. »Nein. Ich kann Reporter nicht ausstehen.«
    »Das ist angesichts Ihrer Vergangenheit

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