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Sie kamen nach Bagdad

Sie kamen nach Bagdad

Titel: Sie kamen nach Bagdad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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bestand. Sie hatten nie beabsichtigt, sie der Konferenz als Anna Scheele zu präsentieren. Wie konnten sie so etwas auch wagen? Victoria war in Bagdad zu bekannt. Nein, der Plan war, dass sie als Anna Scheele im letzten Augenblick attackiert und umgebracht werden sollte – und zwar so, dass ihre Züge nicht identifizierbar wären … Auf Catherine, die man neben ihr gefesselt und geknebelt auffinden würde, würde kein Verdacht fallen, und die Dokumente, diese sorgfältig gefälschten Dokumente würden bleiben.
    Victoria wandte sich zum Fenster und schrie … Der Mann kam mit einem Lächeln auf sie zu …
    Dann geschahen mehrere Dinge auf einmal. Man hörte das Klirren von zerbrochenem Glas, eine schwere Hand streckte sie der Länge nach nieder. Erst flimmerte ihr vor den Augen, dann wurde alles schwarz. Und dann fragte aus der Dunkelheit eine Vertrauen erweckende englische Stimme: »Wie fühlen Sie sich, Miss?«
    Victoria murmelte etwas.
    »Was hat sie gesagt?«, fragte eine zweite Stimme.
    Der erste Mann kratzte sich am Kopf.
    »Sie sagt, es sei besser, im Himmel zu dienen, als in der Hölle zu herrschen.«
    »Das ist ein Zitat«, erklärte der andere, »aber sie hat es falsch zitiert«, fügte er hinzu.
    »Nein«, sagte Victoria und wurde ohnmächtig.
    In Dakins Zimmer klingelte das Telefon. Dakin nahm den Hörer ab. Eine Stimme sagte: »Operation Victoria erfolgreich beendet.«
    »Gut.«
    »Wir haben Catherine Serakis und den Medikus. Der andere Kerl hat sich aus dem Fenster gestürzt. Er ist tot.«
    »Das Mädchen ist unverletzt?«
    »Sie ist ohnmächtig geworden – aber sonst ist sie gesund.«
    »Noch keine Nachricht von der wirklichen A. S.?«
    »Nein, überhaupt keine.«
    Als Dakin leise den Hörer auflegte, kam ein Bote mit einem Zettel herein, auf dem die Namen von Richard Baker und Mrs Pauncefoot Jones standen.
    »Ich kann jetzt niemanden empfangen«, sagte er, »sagen Sie ihnen, dass ich sehr bedaure, dass ich aber beschäftigt sei.«
    Der Bote zog sich zurück, erschien aber gleich darauf wieder. Er reichte Dakin einen Brief. Dakin riss den Umschlag auf und las: »Ich möchte Sie wegen Carmichael sprechen. R. B.«
    »Führen Sie ihn herein«, befahl Dakin rasch.
    Im nächsten Moment kamen Richard Baker und Mrs Pauncefoot Jones herein. Richard Baker sagte: »Ich will Ihre Zeit nicht unnötig in Anspruch nehmen, aber ich ging mit einem Mann namens Henry Carmichael zur Schule. Wir hatten einander aus den Augen verloren, aber als ich vor einigen Wochen in Basra war, begegnete ich ihm im Wartezimmer des britischen Konsulats wieder. Er war wie ein Araber gekleidet und ohne mir irgendein offenes Erkennungszeichen zu geben, gelang es ihm, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Interessiert Sie das?«
    »Das interessiert mich sogar ungemein«, sagte Dakin.
    »Ich gewann den Eindruck, dass Carmichael sich in Gefahr wähnte. Das sollte sich nur allzu bald bewahrheiten. Ein Mann attackierte ihn mit einem Revolver, den ich dem Kerl aus der Hand schlagen konnte. Carmichael nahm Reißaus, aber ehe er ging, ließ er etwas in meine Tasche gleiten, das ich später fand. Es sah unwichtig aus – es schien ein so genannter ›Wisch‹ zu sein, eine Empfehlung für einen gewissen Achmed Mohammed. Aber ich nahm an, dass er für Carmichael doch wichtig war, und da ich keine Instruktionen hatte, hob ich ihn sorgfältig auf in der Vermutung, er würde ihn eines Tages zurückfordern. Neulich erfuhr ich durch Victoria Jones von seinem Tod. Aus anderen Dingen, die sie mir sagte, schloss ich, dass Sie der richtige Mann sind, diesen ›Wisch‹ von mir in Empfang zu nehmen.«
    Er stand auf und legte einen schmutzigen beschriebenen Zettel auf Dakins Schreibtisch: »Sagt Ihnen das etwas?«
    Dakin holte tief Atem.
    »Ja«, sagte er. »Es bedeutet mehr, als Sie ahnen können. Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet, Baker.« Er stand auf.
    »Verzeihen Sie, wenn ich diese Unterredung jetzt abbreche, aber ich darf nicht eine Minute Zeit verlieren.« Er schüttelte Mrs Pauncefoot Jones die Hand und sagte: »Ich vermute, Sie gehen zu Ihrem Mann auf seine Ausgrabung. Ich hoffe, Sie werden eine erfolgreiche Saison haben.«
    »Es ist gut, dass Pauncefoot Jones heute Morgen nicht mit mir nach Bagdad gekommen ist«, sagte Richard. »Der gute alte Professor registriert zwar nicht viel von dem, was um ihn herum vorgeht, aber er würde vermutlich den Unterschied zwischen seiner Frau und ihrer Schwester doch bemerkt haben.«
    Dakin blickte Mrs

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