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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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schockiert war, dass er das ausgerechnet jetzt ansprach. Er hielt mich zu fest, als dass ich mich hätte von ihm lösen können, aber die Vertrautheit des Moments wurde vollkommen zerstört von Erinnerungen daran, wie es war, nach der Pfeife eines Vampirs zu tanzen. Die Panik, dass Chaz mich in seinen Armen gefangen hielt, ließ ein wenig nach, als ich nach seiner anderen Hand griff, um sie zwischen meinen Händen zu halten. Er erwiderte den beruhigenden Druck nicht, den ich ihm gab.
    »Ich will eine Zukunft mit dir, Chaz. Ich kann mir nicht vorstellen, ohne dich zu leben. Du hast mir das Leben gerettet, mehr als einmal, und du hast mir in einigen der schwierigsten Zeiten meines Lebens beigestanden.« Ich hob eine Hand an seine Wange, um ihn dazu zu bringen, mich anzuschauen. Der Schmerz in seinem Blick traf mich tiefer, als ich erwartet hätte, und sorgte dafür, dass es mir noch schwerer fiel, die nächsten Worte auszusprechen. »Als ich an Royce gebunden war, habe ich ihn geliebt.«
    Chaz machte Anstalten, sich zurückzuziehen, und löste seinen Arm von mir. Meine Hand fiel auf seine Schulter und hielt ihn fest, während ich auf seinen Schoß kletterte, um ihn davon abzuhalten aufzustehen. Er starrte böse zu mir auf, und seine Zähne waren in einem wütenden Knurren entblößt.
    »Nicht«, knurrte er. »Du hast genug gesagt.«
    »Chaz, halt verdammt noch mal die Klappe und lass mich ausreden«, knurrte ich zurück. Überrascht lehnte er sich zurück, auch wenn immer noch Wut in seinen Augen glühte. Aber ein Teil der Anspannung verließ seinen Körper. »Ich habe ihn geliebt, weil ich musste. Ich hatte keine Wahl. Verstehst du? Es war nicht real. Sein Blut sorgte dafür, dass ich bei ihm sein und tun wollte, was er mir befahl. Zur Hölle, ich hätte ihn nicht abwehren können, wenn er mich wirklich gedrängt hätte oder mein Blut hätte trinken wollen. Er hat mich nie darum gebeten, aber ich hätte nicht Nein sagen können, hätte er es getan. Das ist nicht im Geringsten wie das, was wir teilen. Ich bin mit dir zusammen, weil ich eine Wahl hatte und weil du mir wichtig bist. Ich werde nicht blind alles tun, was du sagst – aber wenn ich es täte, würdest du mich so wollen?«
    Er starrte zu mir auf. Wut, Verwirrung und Schmerz kämpften mit plötzlichem Verstehen. Jetzt wusste er es. Wusste, was keiner von uns sich zu sagen getraut hatte, seitdem ich auf blutigen Füßen vor dem Loyalitätskonflikt geflohen war, der mich als Royce’ Schatten umfangen hätte.
    Als er antwortete, war seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
    »Nein.«
    Ich war nicht zufrieden und packte sein T-Shirt mit den Fäusten, weil ich immer wütender wurde, je länger ich darüber nachdachte. Chaz konnte nicht mal ansatzweise verstehen, wie es für mich gewesen war. Wie schwer es mir gefallen war, meine geistige Gesundheit zu wahren, ich selbst zu bleiben, und wieder zu gehen, als es vorbei war. Und noch schlimmer, falsch oder nicht, er war immer noch eifersüchtig darauf, dass der Vampir einen Teil von mir besessen hatte, den er nie berührt hatte.
    »Ich habe mich nach seinem Blut verzehrt, Chaz. Er hätte mich behalten können, hätte mir mehr geben können, als ich darum gebettelt habe. Hätte mich zu einer der Seinen machen können. Das hat er nicht getan. Er hat mich gehen lassen. Mach ihm keine Vorwürfe, weil er getan hat, was er in seinen Augen tun musste, um mich zu beschützen.«
    »Warum nicht, Shia?« Chaz packte meine Schultern und erschreckte mich, als er unsere Position umdrehte, sodass seine Beine jetzt meine Hüften umschlangen, während ich unter ihm lag. Kaltes Wasser aus dem Teich umfing meine Füße, und mein T-Shirt wurde feucht von dem Gras unter meinem Rücken. »Warum sollte ich ihm keine Vorwürfe machen? Zur Hölle, wir haben miteinander geschlafen, aber ihr zwei wart inniger miteinander, als wir es je waren. Du bist vertraglich an ihn gebunden, und warst es mit Blut. Willst du lieber den Blutegel? Soll ich dich gehen lassen?«
    Hätte ich nicht die Tränen in seinen Augen gesehen, hätte ich mich angegriffen gefühlt. Bis jetzt war mir nicht klar gewesen, wie tief dieser Schmerz in ihm saß. Er war wütend – oh so wütend –, aber diese Wut be ruhte auf etwas, was keiner von uns kontrollieren konnte.
    Mit einem tiefen Knurren reagierte ich auf die einzige Weise, mit der ich ihn meiner Meinung nach nicht noch weiter verletzen konnte. Ich warf meine Arme um seinen Nacken, zog mich hoch, um ihn zu küssen,

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