Sie sind Dein Schicksal
Pfefferminze hier draußen. Ich konnte sie riechen, aber sie musste irgendwo in Töpfen hinter den anderen Pflanzen versteckt stehen, um zu verhindern, dass sie den ganzen Garten übernahm.
Ich konnte weder eine Bank noch Gartengeräte entdecken. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob Mr. Cassidy begeistert wäre, wenn ich in seinem Garten herumgrub. In meiner Kindheit hatte ich Gartenarbeit geliebt, aber das Leben in einer Stadtwohnung war dem Züchten eigenen Gemüses nicht gerade zuträglich. Nachdem ich das köstliche Essen gekostet hatte, das hier serviert wurde, bereute ich das ein wenig.
Weil ich mich hinsetzen, Jim Pradiz vergessen und einfach die Sonne genießen wollte, schlenderte ich aus dem Garten in Richtung Bach. Er war nach dem Regen von dem ablaufenden Wasser aus den Bergen um uns herum angeschwollen. Ich fand ein gutes Stück vom Weg einen hübschen Stein, auf den ich mich setzen konnte, hängte meine Finger in das eiskalte Wasser und hob mein Gesicht in die Sonne. Es tat gut, hier zu sitzen, nichts zu tun und einfach nur den Vogelgesang in den Bäumen zu genießen, während in der Umgebung ein paar Kinder spielten. Wahrscheinlich Billy und andere Werwolfkinder.
Sich hier in der Sonne an der frischen Luft zu entspannen war schön, aber ich wusste, wenn es so weiter ging, würde ich spätestens am Sonntag darauf brennen, endlich nach Hause zu kommen. Ich hoffte inständig, dass Ethan die anderen nicht allzu lange beschäftigen würde und dass er weder sich selbst noch andere verletzt hatte. Es störte mich, dass niemand in meiner Nähe war, dass es so ruhig war und dass es quasi nichts zu tun gab, da ich nicht einmal alleine spazieren gehen konnte.
Tatsächlich war es sehr still.
Jetzt, wo es mir aufgefallen war, öffnete ich die Augen und sah mich um. Auf den Wegen war niemand. Die Kinder hatten aufgehört zu schreien und herumzulaufen. Selbst die Vögel in den Bäumen schwiegen.
Beklommen stand ich auf und wischte mir die nassen Hände an den Jeans ab. Ich sah mich um, konnte aber niemanden entdecken, der sich zwischen den Bäumen versteckte. Der Wald wurde schon wenige Schritte vom Weg entfernt sehr dicht, und es konnte sich theoretisch jemand dort verstecken. Die Sonne stand hoch am Himmel, aber das Unterholz war voller dunkler Schatten.
Wachsam ging ich auf dem Gras am Bach entlang und rieb mir den Schlamm von den Turnschuhen, bevor ich den Weg über den Bach und zu den Hütten einschlug. Ich hoffte, Kimberly zu finden, war mir aber nicht sicher, wo sie wohnte. Und außerdem empfand ich eine unbestimmte Sorge, weil sie und Paula gut befreundet zu sein schienen. Kimberly hatte sich mir gegenüber nicht so rüpelhaft benommen wie Paula, aber ich war mir trotzdem nicht sicher, was sie jetzt von mir hielt, nachdem sie erfahren hatte, dass ich Royce’ kleines Spielzeugpüppchen gewesen war.
Chaz schlenderte über den Pfad auf mich zu, dicht gefolgt von Simon und Dillon. Was auch immer sich im Wald versteckt hatte, floh und machte eine Menge Lärm dabei. Chaz runzelte die Stirn, als er mich erreichte, und starrte sogar einen Moment ins Unterholz, bevor er mich kurz umarmte.
»Hey, Liebes. Ich hoffe, du hast dich ohne mich nicht zu sehr gelangweilt.«
»Nö«, sagte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. »Ich habe gehört, der Neue hat Probleme. Ist alles okay?«
Simon und Dillon wechselten einen Blick, den ich nicht deuten konnte. Chaz’ zog überrascht die Augenbrauen hoch, aber sein Lächeln zerstreute meine Sorge, dass etwas nicht stimmte.
»Ethan wird es gut gehen. Seine Verwandlung ist einfach ziemlich hart. Ich habe ein paar Jungs bei ihm gelassen. Und was dich angeht« – ich quietschte, als er mich hochhob und lachend im Kreis wirbelte, bevor er mich wieder auf die Beine stellte; die anderen zwei Werwölfe rollten die Augen, aber das war mir egal –, »ich werde nicht zulassen, dass irgendetwas unserem gemeinsamen Nachmittag in die Quere kommt.«
Kapitel 9
A uf meinen flehenden Blick hin schickte Chaz Simon und Dillon weg. Die beiden atmeten sichtbar erleichtert auf und eilten davon, um Chaz keine Chance zu geben, seine Meinung zu ändern. Ich konnte erkennen, dass er irritiert war, aber das verging schnell, als ich ihm einen Arm um die Hüfte legte und mich an ihn drückte.
»Also, was hast du für heute Nachmittag geplant?«, fragte ich.
Seine Irritation verwandelte sich in Verspieltheit. Er grinste auf mich hinunter, während seine
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