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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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Zähne waren viel zu deutlich sichtbar, und an ihren Händen hatten sich bereits Klauen gebildet. Sie stemmten sich gegen ihre Ketten. Fast hätte ich mich einfach umgedreht und sie dort gelassen, um mein Glück in den Wäldern zu suchen.
    »Lass uns hier raus!«, brüllte Dillon.
    Sie waren noch menschlich genug, um zu reden. Menschlich genug, um zu wissen, dass sie mich besser nicht anfassten. Aber das machte es mir nicht einfacher, mich den gefesselten Männern zu nähern.
    Dillons Augen glühten grün, als ich mich vor ihn kniete und anfing, nach all den Karabinern zu suchen, mit denen die Ketten verbunden waren. Er erstarrte, als ich eine Hand auf seine Schulter legte. Seine Nasenlöcher weiteten sich, und er sog zischend den Atem zwischen den Zähnen ein.
    Spike hatte ein paar mächtige Klammern verwendet, um die Fesseln zu sichern. Meine Hände zitterten schon, als ich mit der ersten kämpfte. Und es half nicht gerade, dass Dillons Muskeln sich in der ersten Ankündigung der Verwandlung unheimlich bewegten, obwohl er sich bemühte stillzuhalten.
    Bald schon war Dillon frei. Er sprang auf die Beine und schüttelte die Ketten ab. Ich konzentrierte mich darauf, Nick ebenfalls zu befreien, und achtete sorgfältig darauf, Dillon nicht zu beachten, der sich in Vorbereitung der Verwandlung die Kleidung vom Leib riss.
    Bis Nick endlich frei war, wuchs Dillon bereits ein Fell. Er kauerte auf dem Boden, während seine Knochen und Muskeln sich verschoben. Das Geräusch knallender Sehnen und knirschender Muskeln sorgte dafür, dass mein Magen sich hob. Noch schlimmer – als ich Nick auf die Schulter schlug, um ihn wissen zu lassen, dass er frei war, drehte er sich zu mir um und enthüllte einen bereits zur Schnauze verlängerten Mund, aus dem Speichel tropfte. Ich wich zurück und krabbelte rückwärts über die Fliesen, bis ich mit Schultern und Kopf gegen die Schränke hinter mir knallte. Nick legte den Kopf zurück und knurrte tief und hustend, bevor er sich aus den Ketten wand. Stoff riss und knirschte, als er das Metall abschüttelte. Dicker goldener Pelz begann, seine Nacktheit zu bedecken.
    Dillon gab ein ohrenbetäubendes Heulen von sich, das bald schon von den anderen des Rudels draußen aufgenommen wurde. Ich riss meinen Blick von Nick, um zu sehen, ob Dillon seine Verwandlung bereits beendet hatte.
    Zu meinem Entsetzen hatte er das. Er war der schwarze Werwolf mit den katzengrünen Augen, der mich einst wie Wild umrundet hatte. Hunger glitzerte in seinem Blick, als er näher kam. In dieser stinkenden Gasse damals hatte er sich nur deswegen zurückgezogen, weil Chaz da gewesen war, um mich zu beschützen. Er war auch bei dem Kampf gegen Max Carlyle in Royce’ Keller anwesend gewesen, obwohl da zu viel los gewesen war, als dass er eine Gefahr für mich dargestellt hätte. Dieses Mal allerdings gab es keine Ablenkung, und Chaz war nicht da, um ihn von einem Angriff auf mich abzuhalten.
    Meine Finger hinterließen fast Dellen im Holz des Schrankes, als ich die Tür ergriff, um mich daran hochzuziehen.
    Dillon beobachtete mich aus seiner kauernden Stel lung. Er hatte die Lefzen seiner hundeartigen Schnauze hochgezogen und enthüllte lange, gelbliche Reißzähne. Dreieckige Ohren bewegten sich nach vorne, als er vorsichtig näher kam, nur um wieder innezuhalten, als seine Klauen tiefe Kratzer im Holzboden hinterließen.
    Keuchend vor Angst griff ich nach dem nächststehenden Gegenstand – der Kaffeekanne – und hielt sie warnend vor mich. Vielleicht sah es komisch aus, aber es war das Einzige in greifbarer Nähe, das zu meiner Verteidigung eingesetzt werden konnte.
    Nick knurrte wieder tief, und ich musste einen Schrei unterdrücken, als er sich neben mir aufrichtete. Ich drückte mich gegen die Arbeitsfläche, als er mit dem Kopf gegen die Decke stieß und in einer erstaun lich menschlichen Grimasse seinem Schmerz Ausdruck verlieh. Er umklammerte mit beiden klauenbewehrten Händen seinen Kopf und rieb sich die schmerzende Stelle.
    Selbst in dieser Form hatte er noch die Piercings in Brauen, Nase und Ohren, die ich an ihm kannte. Als er sich die Reste seiner Kleidung vom Körper zog, ent deckte ich auch Brustwarzen-Piercings. Ich wagte nicht, tiefer zu schauen, ob es noch andere gab.
    Als er sich zu mir lehnte, zuckte ich zurück und hielt wieder drohend die Kaffeekanne vor mich. Er zögerte, dann beschnüffelte er mich flüchtig. Anscheinend stellte ihn das zufrieden, denn er wandte sich ab und schlurfte

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