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Sie und Allan

Sie und Allan

Titel: Sie und Allan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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gegebenen Umständen, sah ich ein, war dies fast eine Gnade, und da ich mich daran erinnerte, daß Ayesha sowohl die Wiedererlangung ihres Gedächtnisses vorhergesagt hatte wie seinen Verlust, nahm ich daraus den Trost, den ich erlangen konnte.
    Ich verließ sie und ging zu den Zulus, die verwundet worden waren, und stellte zu meiner Befriedigung fest, daß sie absolut gesund und marschfähig waren, denn auch hier war Ayeshas Prophezeiung eingetroffen. Die anderen Männer waren ebenfalls völlig ausgeruht und begierig, von hier fortzukommen, genau wie Umslopogaas und ich.
    Als ich mein Frühstück aß, meldete Hans den würdigen Billali an, der sich tief vor mir verneigte und erklärte, daß er gekommen sei, um zu fragen, wann wir marschfertig sein würden, da er Order erhalten habe, sich um alles, was wir benötigen mochten, zu kümmern. Ich erklärte ihm: in einer Stunde, und er verschwand eilig.
    Kurz nach Ablauf dieser Stunde war er wieder da, mit einer Anzahl von Sänften und ihren Trägern, und mit einer Leibwache von fünfundzwanzig ausgesuchten Kriegern, die wir alle als tapfere Burschen kannten, die während der Schlacht großartig gekämpft hatten. Diese Männer und die Träger wurden von Billali angewiesen, uns durch den Sumpf zu führen, zu eskortieren, beziehungsweise zu tragen, oder auch weiter, falls das erforderlich werden sollte, und daß Sie-die-befiehlt ihnen sagen ließe, daß sie, sollte einem von uns auch nur das Geringste passieren, selbst durch Zufall, sterben würden, jeder einzelne von ihnen, und zwar durch den ›heißen Topf‹, was immer das sein mochte, da ich zu jener Zeit noch nichts von seiner Bedeutung wußte. {*} Dann fragte er sie, ob sie ihn verstanden hätten. Sie antworteten mit Nachdruck, daß sie ihn vollkommen verstanden hätten und uns führen und tragen und beschützen würden, als ob wir ihre eigenen Mütter wären.
    Und das taten sie auch und hätten es, wie ich annahm, auch ohne Ayeshas Befehl getan, da sie Umslopogaas und mich fast als Götter betrachteten und glaubten, daß wir sie vernichten könnten, wenn wir es nur wollten, so wie wir Rezu und seine Armee vernichtet hatten.
    Ich fragte Billali, ob er nicht mit uns käme, worauf er antwortete: Nein, da Sie-die-befiehlt in ihre Heimat zurückgekehrt sei und er ihr sofort dorthin folgen müsse. Ich fragte ihn, wo ihre Heimat sei, worauf er vage erwiderte, daß sie überall sei, dann zuerst zum Himmel emporstarrte und dann auf die Erde hinab, als ob sie beide bewohnte, und dann sagte, daß sie sich meistens in den Höhlen aufhielte, doch was er damit meinte, kann ich nicht sagen. Dann erklärte er, daß er sehr froh sei, unsere Bekanntschaft gemacht zu haben, und daß der Anblick Umslopogaas', als der Rezu tötete, ein Bild sei, an das er sich sein ganzes Leben lang mit Vergnügen erinnern werde. Außerdem bat er mich um ein Andenken. Ich gab ihm einen Bleistift in einem kleinen, deutschen Silberetui, worüber er sehr entzückt schien. So trennte ich mich von dem alten Billali, an den ich mich immer mit einer gewissen Zuneigung erinnern werde.
    Von Umslopogaas hielt er, wie ich bemerkte, selbst zu diesem Zeitpunkt vorsichtigen Abstand, wahrscheinlich da er befürchtete, daß der diese letzte Gelegenheit wahrnehmen mochte, um ihn mit seiner furchtbaren Axt Bekanntschaft machen zu lassen.

24
     
    Umslopogaas trägt die Große Medizin
     
     
    Wenig später brachen wir auf, einige von uns in Sänften, einschließlich der verwundeten Zulus, bei denen ich darauf bestanden hatte, daß sie noch für einen oder zwei Tage getragen werden sollten, die anderen zu Fuß. Ich hatte angeordnet, daß Inez' Sänfte unmittelbar vor der meinen getragen wurde, damit ich ein Auge auf sie haben konnte. Außerdem übergab ich sie der besonderen Fürsorge von Hans, den sie glücklicherweise vom ersten Augenblick an mochte, vielleicht weil sie sich in ihrem Unterbewußtsein daran erinnerte, daß sie ihn kannte und daß er freundlich zu ihr gewesen war, obwohl sie ihn nach ihrem langen Schlaf, so wie es auch bei mir der Fall gewesen war, überhaupt nicht wiedererkannt hatte. Kurz darauf waren sie jedoch die dicksten Freunde, so sehr, daß der kleine Hottentotte praktisch ihr Betreuer wurde, all ihren Wünschen nachkam und sich um sie kümmerte wie ein Kindermädchen um ein Baby, so daß es sehr rührend war zu sehen, wie sehr sie von ihm abhängig wurde – von ›ihrem Affen‹, wie sie ihn nannte – und wie sehr er sie liebgewann.
    Einmal

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