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Sie und Allan

Sie und Allan

Titel: Sie und Allan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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gab es deswegen sogar Ärger; ich hörte Lärm, und als ich nach vorn lief, sah ich Hans, der vor Wut kochte und einen der Zulus zu erschießen drohte, da dieser, ob aus Versehen oder mit Absicht, kann ich nicht sagen, gegen Inez' Sänfte gestoßen und sie beinahe umgeworfen hatte. Ansonsten war aus der Lady Traurige Augen, wie sie sie nannten, zur Zeit die Lady Glückliche Augen geworden, da sie den ganzen Tag über fröhlich war, lachte und sang, wie ein gesundes, glückliches Kind. Nur ein einziges Mal sah ich sie traurig und weinend. Das war, als ein junges Kätzchen, das sie unbedingt hatte mitnehmen wollen, aus ihrer Sänfte sprang, und in einem Gebüsch verschwand, in dem es nicht wiedergefunden werden konnte. Doch selbst da war sie bald getröstet und trocknete ihre Tränen, als Hans ihr in seiner Mischung aus schlechten Englisch und noch schlechterem Portugiesisch erklärte, daß das Kätzchen nur fortgelaufen sei, um seine Mutter zu suchen, die es liebte, und daß es eben grausam sei, ein Kind von seiner Mutter zu trennen.
    Ansonsten kamen wir gut voran und erreichten am Abend des ersten Tages den Kamm des Berges oder Vulkankegels, der die weite Ebene von Kôr umspannt, und stiegen rasch zu der geschützten Stelle an seiner Außenwand hinab, wo wir über Nacht lagern wollten.
    Nicht weit davon entfernt befand sich, wie ich bereits erwähnt zu haben glaube, und befindet sich sicher noch heute, eine sehr seltsame Steinformation, die zweifellos, da aus härterem Gestein gebildet als die Umgebung, stehengeblieben war, während die sie umgebende Lava im Laufe von Hunderttausenden oder Millionen von Jahren fortgewaschen wurde. Dieser Felspfeiler war vielleicht fünfzig Fuß hoch und so glatt, als ob er von Menschenhand poliert worden wäre. Ich erinnere mich sogar, zu Hans oder Umslopogaas bemerkt zu haben, ich weiß nicht mehr, zu welchem der beiden, als wir ihn während unseres Marsches nach Kôr passierten, daß dies ein Pfeiler sei, den nicht einmal ein Affe erklimmen könne.
    Als wir jetzt zum zweiten Male an ihm vorbeikamen, versank die Sonne gerade hinter den westlichen Klippen, doch ein einziger, heller Strahl der untergehenden Kugel fiel auf eine Wolke, die über unseren Köpfen hing, und wurde von ihr auf den Gipfel dieses seltsamen obeliskartigen Felspfeilers geworfen.
    Sofort sprang ich aus meiner Sänfte und schritt mit Umslopogaas zum Ende der Kolonne, um mich zu versichern, daß niemand in der aufkommenden Dunkelheit den Weg verlor. Wir hatten den Felspfeiler etwa vierzig oder fünfzig Schritte hinter uns gelassen, als Umslopogaas sich aus irgendeinem Grund umwandte und zurückblickte. Er stieß einen überraschten Ruf aus, der mich veranlaßte, seinem Beispiel zu folgen, mit dem Resultat, daß sich mir ein wunderbarer Anblick bot. Denn dort, auf der Spitze des Pfeilers, im Licht der untergehenden Sonne glühend, als ob sie in Flammen gehüllt sei, stand Ayesha.
    Es war ein seltsamer und auf seine Weise wunderbarer Anblick, denn so, zwischen Himmel und Erde stehend, sah sie eher wie ein glühender Engel aus denn wie eine Frau, da sie auf dem Dunkel zu stehen schien, weil die Schatten, mit Ausnahme der vagesten Umrisse, die Säule, auf der sie stand, verschlangen. Und in dem intensiven, klaren Licht, das auf sie konzentriert war, konnten wir jedes Detail ihrer Gestalt und ihres Gesichts erkennen, denn sie war unverschleiert, selbst ihre großen, zärtlichen Augen, die zum Himmel blickten, ja, sogar die kleinen Goldspangen an ihren Sandalen und den Glanz des goldenen Schlangengürtels, den sie um die Taille trug.
    Wir starrten und starrten, bis ich sagte: »Da siehst du, Umslopogaas, was für ein Lügner dieser alte Billali ist, der mir sagte, daß Sie-die-befiehlt von Kôr fortgegangen und in ihre Heimat zurückgekehrt sei.«
    »Vielleicht ist diese Felsensäule ihre Heimat, Macumazahn, falls sie überhaupt hier sein sollte.«
    »Falls sie überhaupt hier sein sollte?« wiederholte ich scharf, da meine Nerven gleichzeitig angespannt und erschöpft waren. »Rede keinen Unsinn, Umslopogaas, denn wo sonst sollte sie sein, da wir sie mit eigenen Augen vor uns stehen sehen?«
    »Wer bin ich, daß ich die Art der Hexen kennen sollte, die, wie der Wind, nach Belieben kommen und gehen? Kann eine Frau eine Felswand emporlaufen wie eine Eidechse, Macumazahn?«
    »Zweifellos könnte ...« – und damit begann ich eine Erklärung, die ich vergessen habe, als eine vorüberziehende Wolke oder sonst etwas den

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