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Titel: Sie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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damit gerechnet, dass er fürchterliche Angst haben würde, wenn dieser Moment gekommen sein würde, aber zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass er ziemlich ruhig war. Der Gestank des Flüssiganzünders erfüllte das Zimmer. Er tropfte unablässig von dem Brett herab, das über den Armlehnen des Rollstuhls lag.
    »Paul, sind Sie wirklich fertig?«, rief sie schon draußen auf dem Flur.
    Paul betrachtete den Stapel Papier, der auf dem Brett neben der verhassten Royal-Schreibmaschine lag. Flüssiganzünder tränkte den Stapel. »Nun«, rief er zurück, »ich habe mein Bestes gegeben, Annie!«
    »Wow! Großartig! Herrje, ich kann es kaum glauben! Nach all der Zeit! Nur einen Augenblick! Ich hole den Champagner!«
    »Prima!«
    Er hörte, wie sie über das Linoleum in der Küche ging, wusste schon einen Augenblick vorher genau, wann das nächste Quietschen ertönen würde. All diese Geräusche höre ich zum letzten Mal, dachte er, und das erfüllte ihn
mit einem ehrfürchtigen Erstaunen, und dieses Erstaunen brach seine Ruhe auf wie ein Ei. Im Innern war seine Angst … aber da war noch etwas anderes. Er vermutete, dass es die am Horizont verschwindende Küste von Afrika war.
    Die Kühlschranktür wurde geöffnet, dann zugeschlagen. Sie kam wieder durch die Küche; hier kam sie.
    Selbstverständlich hatte er die Zigarette nicht geraucht; sie lag immer noch auf dem Fenstersims. Es war das Streichholz, das er gewollt hatte. Dieses eine einzelne Streichholz.
    Was ist, wenn es nicht angeht, wenn du es anzuzünden versuchst?
    Aber für solche Überlegungen war es jetzt zu spät.
    Er griff zum Aschenbecher und nahm das Streichholzbriefchen an sich. Er riss das Streichholz heraus. Jetzt kam sie den Flur entlang. Paul strich das Streichholz an der Reibefläche entlang, und natürlich entzündete es sich nicht.
    Sachte! Sachte wird es gehen!
    Er rieb es erneut. Nichts.
    Sachte … sachte …
    Er strich es zum dritten Mal über die raue dunkelbraune Fläche auf dem Rücken des Briefchens, und dieses Mal erblühte eine blassgelbe Flamme am Ende des Stäbchens.

42
    »Ich hoffe nur, dass …«
    Sie blieb stehen, das nächste Wort wurde in ihre Kehle zurückgesogen, als sie keuchend einatmete. Paul saß hinter einer Barrikade aus Stapeln von Papier und der Schreibmaschine. Er hatte absichtlich die oberste Seite herumgedreht, damit sie Folgendes lesen konnte:
    MISERYS RÜCKKEHR
Von Paul Sheldon
    Über dem triefenden Papierstapel schwebte Pauls geschwollene rechte Hand, zwischen Daumen und Zeigefinger hielt er das brennende Streichholz.
    Sie stand in der Tür und hielt eine in ein Handtuch gewickelte Flasche Champagner in der Hand. Ihr Mund stand offen. Nun klappte sie ihn zu.
    »Paul?« Vorsichtig. »Was machen Sie da?«
    »Es ist fertig«, sagte er. »Und es ist gut, Annie. Sie hatten recht. Das beste Misery -Buch, wahrscheinlich sogar das beste, das ich überhaupt je geschrieben habe, ob nun Schund oder nicht. Und jetzt werde ich einen kleinen Trick damit anstellen. Es ist ein guter Trick. Ich habe ihn von Ihnen gelernt.«
    »Paul, nein!«, schrie sie. Ihre Stimme war voller Qual und Begreifen. Sie riss die Hände in die Höhe, die Champagnerflasche fiel unbeachtet herunter. Sie prallte auf dem Boden auf und explodierte wie ein Torpedo. Schaumspritzer flogen in alle Richtungen. »Nein! Nein! BITTE NICHT!«

    »Zu schade, dass Sie es niemals lesen werden«, sagte Paul und lächelte sie an. Es war sein erstes richtiges Lächeln seit Monaten, strahlend und aufrichtig. »Falsche Bescheidenheit beiseite, ich kann wirklich sagen, es war besser als gut! Es war großartig , Annie.«
    Das Streichholz brannte herunter, er spürte bereits die Wärme an den Fingern. Er ließ es fallen. Einen schrecklichen Augenblick lang dachte er, es wäre ausgegangen, aber dann breitete sich blaugelbes Feuer mit einem vernehmlichen Laut über die Titelseite aus - Fuump! Es leckte an den Seiten des Stapels hinab, kostete die Flüssigkeit, die um das Papier eine Pfütze bildete, und loderte gelb in die Höhe.
    »O GOTT NEIN!«, schrie Annie. »NICHT MISERY! NICHT MISERY! NICHT SIE! NEIN! NEIN!«
    Ihr Gesicht auf der anderen Seite der Flammen begann zu glänzen. »Möchten Sie sich etwas wünschen, Annie?«, rief er. »Möchten Sie sich etwas wünschen , Sie beschissener Troll?«
    »O MEIN GOTT O PAUL WAS MACHEN SIIIIIEEEEEE?« Sie taumelte mit ausgestreckten Armen nach vorn. Jetzt brannte der Stapel Papier nicht nur, er loderte. Die graue Seite der Royal

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