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Titel: Sie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Erstauflage von einer Million Exemplaren drucken lassen. »Und das ist erst der Anfang«, hatte Charlie Merrill, sein Lektor, zu ihm gesagt, als sie an diesem Tag zu Mittag aßen - das Mittagessen, von dem Paul gerade mit den Druckfahnen zurückkam. »Dieses Buch wird sich besser verkaufen als alles andere auf der Welt, mein Freund. Wir sollten alle auf die Knie niedersinken und Gott dafür danken, dass die Geschichte in dem Buch fast so gut ist wie die hinter dem Buch.«
    Paul wusste nicht, ob das stimmte, und es interessierte ihn auch nicht mehr. Er wollte es nur hinter sich bringen und das nächste Buch finden … aber aus unproduktiven Tagen wurden unproduktive Wochen und unproduktive Monate, und er hatte angefangen, sich zu fragen, ob es überhaupt jemals ein nächstes Buch geben würde.
    Charlie bat ihn um einen authentischen Bericht seines Martyriums. Dieses Buch, sagte er, würde sich sogar noch besser verkaufen als Miserys Rückkehr . Es würde sich sogar
besser verkaufen als die Autobiografie von Lee Iacocca. Als Paul ihn aus reiner Neugier fragte, was seiner Meinung nach die Taschenbuchrechte für so ein Buch einbringen würden, strich sich Charlie das lange Haar aus der Stirn, zündete sich eine Camel an und sagte: »Ich glaube, wir könnten ein Mindestgebot von zehn Millionen Dollar festsetzen und dann eine höllische Auktion abhalten.« Er zuckte mit keiner Wimper, als er es sagte; nach einigen Augenblicken wurde Paul klar, dass es sein Ernst war.
    Aber dieses Buch konnte er nicht schreiben, noch nicht, wahrscheinlich niemals. Sein Job war es, Romane zu schreiben. Er konnte den Bericht schreiben, den Charlie wollte, aber das würde für ihn dem Eingeständnis gleichkommen, dass er nie wieder einen Roman schreiben würde.
    Und der Witz ist, es wäre ein Roman, hätte er fast zu Charlie Merrill gesagt … aber dann hielt er es im letzten Augenblick zurück. Der Witz war, Charlie wäre das egal.
    Ich würde es als Bericht anfangen und dann beginnen auszuschmücken … anfangs nur ein wenig … dann etwas mehr … dann noch etwas mehr. Nicht etwa, damit ich besser dastehe (wenngleich es dazu wahrscheinlich kommen würde), oder damit Annie schlechter dasteht (das war unmöglich). Einfach nur, um diese Rundheit zu erzeugen. Ich möchte mich aber nicht selbst zu Literatur machen. Das Schreiben mochte Selbstbefriedigung sein, aber Gott bewahre, dass es zu einem Akt der Selbstzerfleischung wurde.
    Sein Apartment war 9-E, das am weitesten vom Fahrstuhl entfernte, und heute schien der Flur zwei Meilen lang zu sein. Er machte sich verbissen auf den Weg, in jeder Hand einen T-förmigen Gehstock. Klack … klack … klack … klack. Großer Gott, wie er dieses Geräusch hasste.

    Seine Beine taten unerträglich weh, und er sehnte sich nach Novril. Manchmal dachte er, es wäre es wert, wieder bei Annie zu sein, nur um an die Droge heranzukommen. Die Ärzte hatten ihn davon entwöhnt. Der Alkohol war sein Ersatz, und wenn er drinnen war, würde er sich einen doppelten Bourbon einschenken.
    Dann würde er eine Weile den leeren Bildschirm seines Textcomputers anstarren. Großartig. Paul Sheldons Fünfzehntausend-Dollar-Briefbeschwerer.
    Klack … klack … klack … klack.
    Jetzt musste er den Türschlüssel aus der Tasche holen, ohne den braunen Umschlag mit den Druckfahnen oder die beiden Gehstöcke fallen zu lassen. Er lehnte die Stöcke gegen die Wand. Während er das tat, rutschten ihm die Druckfahnen unter dem Arm heraus und fielen auf den Teppich. Der Umschlag platzte auf.
    »Scheiße!«, brummte er, und dann fielen die beiden Gehstöcke um, damit es noch mehr Spaß machte.
    Paul schloss die Augen und schwankte unsicher auf seinen verdrehten, schmerzenden Beinen und wartete darauf, ob er wütend werden oder weinen würde. Er hoffte, er würde wütend werden. Hier draußen auf dem Flur wollte er nicht weinen, aber er würde es vielleicht trotzdem tun. Er hatte es schon getan. Seine Beine schmerzten ununterbrochen, und er wollte seine Droge, nicht das extrastarke Aspirin, das sie ihm in der Krankenhausapotheke gaben. Er wollte seinen guten Stoff, seinen Annie-Stoff. Und, oh, er war die ganze Zeit so müde. Was er brauchte, um sich aufzurichten, waren nicht diese beschissenen Stöcke, sondern seine So-tun-als-ob-Spiele und Geschichten. Sie waren der gute Stoff, der Schuss, der immer wirkte, aber
sie waren alle fort. Es sah so aus, als wäre das Spiel endlich vorbei.
    So also ist es nach dem Ende, dachte er, öffnete

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