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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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einen Punkt jedenfalls war Flynn sich völlig im Klaren. „Vernichten Sie bitte das Sperma.“
    „Auch das brauche ich schriftlich von Ihnen“, sagte die freundliche Lady.
    „Okay, schicken Sie mir das Formular per Fax. Dann unterschreibe ich und faxe es Ihnen zurück.“
    Während Flynn gedankenverloren seine Faxnummer durchgab, dachte er an die schlimme Zeit, als Renee ihn verlassen hatte. Diese Monate schienen ihm wie im Nebel zu liegen.
    Schlag auf Schlag hatte er damals alles verloren, was ihm wichtig gewesen war: seinen Vater, die Karriere als Architekt – und schließlich Renee.
    Als er ein Jahr später die Scheidungspapiere erhalten hatte, war sein Schmerz noch heftiger geworden.
    Warum hatte sich Renee so ohne Weiteres von ihm abgewandt? Und wieso hatte er es so weit kommen lassen? Ein Fehler, und Flynn hasste Fehler. Am meisten seine eigenen.
    In diesem Augenblick ertönte ein Piepton, und das Formular kam an. Flynn nahm es aus dem Faxgerät und sah auf den Briefkopf. „Ja, es ist schon da“, sagte er ins Telefon. „Sie bekommen es sofort zurück.“
    Er legte auf, las kurz, unterschrieb und faxte zurück.
    Wie war das noch mit den Scheidungspapieren gewesen? Das Letzte, woran er sich in diesem Zusammenhang erinnerte, war, dass sein Bruder versprochen hatte, sie zur Post zu bringen. Zuvor hatten die Unterlagen lange auf Flynns Schreibtisch gelegen …
    Wie war es weitergegangen, nachdem Brock sie an sich genommen hatte?
    Plötzlich wurde Flynn bewusst, dass er nie eine Ausfertigung des Scheidungsurteils erhalten hatte. Hatten ihm nicht Freunde, die ebenfalls geschieden waren, erzählt, dass man eine Kopie zugeschickt bekamm?
    Er war doch geschieden? Aber warum sollte sich Renee in der Klinik als seine Frau ausgeben?
    Renee log nicht, das passte einfach nicht zu ihr.
    Flynn griff zum Telefon, um seinen Anwalt anzurufen. Andrew würde der ganzen Sache nachgehen und ihn dann zurückrufen. Aber untätiges Herumsitzen und Warten lag Flynn ganz und gar nicht.
    Brock musste es wissen!
    Flynn stand auf und verließ so eilig sein Büro, dass seine Sekretärin erschrak. „Cammie, ich bin bei meinem Bruder.“
    „Soll ich bei ihm anläuten, ob er frei ist?“
    „Nein danke, nicht nötig. Dafür muss er sich Zeit nehmen.“
    Über den dunklen Holzfußboden ging er zur westlichen Seite des Flures. Als er zum Schreibtisch von Elle kam, nickte er der Assistentin seines Bruders kurz zu und ging geradewegs in dessen Büro.
    Brock, der gerade telefonierte, sah überrascht auf. Mit einer Geste bedeutete Flynn ihm, das Gespräch zu beenden.
    „Was gibt es denn?“, fragte Brock.
    „Was hast du mit den Scheidungspapieren gemacht?“
    Brock kniff die Augen zusammen.
    „Du hast sie nicht zur Post gebracht, stimmt’s?“
    Brock erhob sich und atmete langsam aus. Dann ging er zum Aktenschrank, schloss ihn auf und nahm nach einigem Suchen einen Stapel Unterlagen heraus.
    Er fluchte leise. „Nein. So wie es aussieht, nicht.“
    „Wie bitte?“, fragte Flynn erschrocken.
    „Ich habe es vergessen.“
    „Du hast was?“
    „Ursprünglich habe ich die Dokumente zurückgehalten, weil ich hoffte, dass ihr euch wieder versöhnt. Schließlich hat dich die Trennung sehr mitgenommen. Außerdem fühlte ich mich mitverantwortlich am Scheitern eurer Ehe. Immerhin war ich es, der dich gedrängt hat, deine vielversprechende Karriere aufzugeben und bei MC zweiter Geschäftsführer zu werden.“
    Brock strich sich durch das Haar. „Na ja. Und dann habe ich nicht mehr daran gedacht. Du weißt ja selbst, welch schwierige Zeit wir nach Dads Tod durchgemacht haben.“
    Flynn musste sich setzen. Er stützte den Kopf in die Hände. Noch immer verheiratet. Mit Renee.
    In seinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander, doch er zwang sich, ruhig nachzudenken.
    Wenn Renee als seine Frau aufgetreten war, hatte sie vermutlich gewusst, dass die Ehe noch bestand. Hatte sie es erst jetzt erfahren? Und warum hatte sie ihn nicht angerufen und wegen der nicht weitergeleiteten Unterlagen zurechtgewiesen? Oder ihren Anwalt anrufen lassen?
    „Alles in Ordnung, Flynn?“
    Ganz und gar nicht!
    „Klar“, antwortete Flynn, der es nicht gewohnt war, seine Probleme mit anderen zu besprechen.
    Als er sich von dem ersten Schrecken erholt hatte, spürte er … Hoffnung! Nein, mehr als das, es war eine Art Hochgefühl.
    Er war nicht von Renee geschieden!
    Und nach Jahren ohne Kontakt bot sich ihm nun die Gelegenheit, sich bei ihr zu melden. Natürlich

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