Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Brinder?«, fragte sie.
Dr. Moosburger leerte das Glas in schnellen Zügen.
»Den Namen hab ich schon mal gehört, verbinde aber kein Gesicht damit.«
»Eine Tierärztin aus der Umgebung.«
»Aha. Dann kenne ich sie nicht. Da bin ich mir sicher.«
»Ihre Tochter besucht die gleiche Schule wie ich und meint zu mir, dass wir Moosburgers nur an uns denken.«
Verblüffter hätte Dr. Moosburger nicht sein können. »Was soll denn das bedeuten?«
Penny zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
»Da fällt mir August Ziegener und sein Hof ein. Er will, dass ich sofort komme, hat aber die letzten drei Rechnungen nicht bezahlt«, erzählte Matthias Moosburger.
»Fährst du trotzdem hin?«
»Natürlich.«
Penny wollte ihren Vater begleiten, und Robin und Milli bettelten so lange, bis sie sie mitnahm.
Der Hof von August Ziegener sah wie eine Wild-West-Farm aus. In einem offenen Fenster stand eine riesige Lautsprecherbox, aus der Countrymusik dröhnte. Ziegener selbst tanzte im Hof auf eine Art, die man aus alten Cowboyfilmen kannte. Er bemerkte das Eintreffen der Moosburgers nicht.
Penny und ihr Vater stiegen aus und beobachteten ihn interessiert. Robin und Milli sprangen ebenfalls aus dem Wagen.
»Wir sind nicht die einzigen Zuschauer von Old August«, meinte Penny grinsend und deutete auf ein paar Hühner, die den Tanz des Bauern verfolgten. Aus einer Stalltür blickten zwei Ziegen und zwei Schafe neugierig herüber. Es war ein komischer Anblick. Old August tanzte vor Publikum.
Der fröhliche Herr Ziegener bemerkte endlich die Moosburgers, kam auf sie zu und zog einen länglichen Brief aus seiner Hemdtasche. Ziegener reichte ihn Pennys Vater.
»Das ist ein Brief von meinem Doktor. Klingt alles sehr gemein, was drinnen steht.«
»Soll ich den Brief lesen?«, wollte Matthias Moosburger wissen.
Der Bauer nickte. Penny beobachtete ihren Vater, wie er das Blatt herausnahm, auseinanderfaltete und las. Auf seiner Stirn bildete sich eine tiefe nachdenkliche Falte.
»Das solltest du ernst nehmen, Old August«, meinte Dr. Moosburger.
»Will ich nicht!« Herr Ziegener hatte etwas von einem trotzigen Kind.
»Deine Entscheidung, aber ich rate dir dazu.«
Ziegener nahm den Brief wieder an sich, grummelte etwas Unverständliches und ließ Dr. Moosburger und Penny einfach stehen.
»Was ist mit Herrn Ziegener? Was stand in dem Brief?«, wollte Penny wissen.
Ihr Vater zögerte mit der Antwort.
»Ich will nicht zu viel sagen. Herr Ziegener scheint etwas verwirrt zu sein, und sein Arzt empfiehlt ihm, auf eine längere Kur zu gehen.«
»Aber wer versorgt dann seine Tiere?«
»Gute Frage, denn er ist allein. Ich glaube, er hat keine Verwandte.«
Ziegener kam hektisch winkend zurück.
»Karamella … meine Karamella … «, brabbelte er immer wieder und schüttelte abwesend den Kopf.
»Was ist mit ihr? Wo ist sie? Ist sie wieder abgehauen?«, fragte Dr. Moosburger.
»Karamella. Er erschießt sie … «, stammelte Old August.
»Los, wir suchen sie!«, sagte Matthias Moosburger und stieg in seinen Wagen.
Penny schob Robin und Milli zurück auf die Ladefläche, bevor sie selbst auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Ziegener kletterte auf die schmutzige Rückbank des Geländewagens und deutete die Straße hinunter.
»Dort ist sie hin! Dort hinunter!«
Matthias Moosburger seufzte. »Wieder zum Hof vom Norwang.«
»Dort zieht es sie hin, als wäre es ein Magnet«, sagte Ziegener kleinlaut.
Die Besorgnis im Gesicht ihres Vaters war nicht zu übersehen. Er lenkte in die Richtung des modernen Hofs und gab Gas.
Es war leider genau so, wie angenommen. Im Innenhof trafen sie als Erstes auf den ruppigen Herrn Norwang.
Er hatte ein Gewehr in der Hand und war unterwegs zur Weide, blieb aber stehen, als Herr Moosburger kurz hupte. Norwang trat an das heruntergelassene Wagenfenster.
»Diesmal ist Schluss! Das Vieh hat einen Zaun umgeworfen und meine Kühe aufgeregt. Es reicht jetzt! Ich habe genug von der Kuh.«
»Du darfst Karamella nichts tun! Sie ist eine gute Kuh und will sich nur die Gegend ansehen«, sagte Herr Ziegener von hinten.
»Anty, du hast doch noch nie alle Tassen im Schrank gehabt, von dir habe ich auch endgültig genug!«, knurrte Bauer Norwang. »Eine Kuh ist keine Schwalbe, die sich die Welt ansieht. Kapier das endlich! Es geht um Vieh, das Geld bringen soll! Aber deine Viecher machen nur Ärger!«
Er lud das Gewehr durch. Das scharfe metallische Klicken klang kalt und ging durch Mark und Bein.
»Norwang,
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