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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas C. Brezina
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anklagend.
    Waren das alles frühere Gräfinnen von Ratstätt? Würde eines Tages auch das Bild von Marie-Therese, der heutigen Schlossherrin, hier hängen?
    Es wurde noch unheimlicher … Das Bild von Luisa war verschwunden. Penny suchte alles danach ab, konnte es aber nicht mehr finden.
    Die heruntergefallenen Bilder fielen ihr wieder ein. Sie bückte sich und hob mit spitzen Fingern die schlaffe Leinwand hoch. Die Frau darauf hielt einen kleinen Hund im Arm und lächelte säuerlich.
    Penny leuchtete den Boden nach dem anderen Bild ab. Hinter sich fand sie einen runden Rahmen. Die Rückseite war schwarz. Um sich das Bild noch einmal anzusehen, musste sie es drehen. Penny ging langsam in die Hocke und streckte die linke Hand danach aus. Ihre Fingerspitzen berührten das Holz.
    Irgendwo weit in der Ferne rief jemand ihren Namen. Er drang leise zu ihr.
    War das nicht Nikolai?
    Natürlich! Er war gekommen, um sie abzuholen und konnte sie nicht finden. Penny stand auf und schrie aus Leibeskräften seinen Namen. Staub geriet in ihren Hals. Sie hustete und würgte. Danach brachte sie nur noch ein Krächzen heraus. Um trotzdem auf sich aufmerksam zu machen, trommelte sie mit den Fäusten gegen die Wände.
    Niemand öffnete ihr. Hörte Nikolai sie nicht?
    Penny schluckte und räusperte sich. »Ich bin hinter dem Regal. In so einem versteckten Raum«, rief sie.
    Wieder nichts.
    Bitte, Nikolai, finde mich!, flehte sie leise.
    Konnte sie hier drinnen ersticken? Schloss die versteckte Tür vielleicht luftdicht ab? Fürchterliche Gedanken jagten ihr durch den Kopf.
    Da wurde es hell um sie. Gleichzeitig hörte sie hinter sich Knirschen und ein hohes Quietschen. Penny drehte sich um und sah in der rechteckigen Öffnung die Silhouette von Nikolai.
    Nichts konnte sie mehr halten. Sie lief auf ihn zu und drückte ihn an sich. Noch immer keuchte sie heftig. Sanft legte er einen Arm um sie.
    »Was ist denn? Wieso hast du dich eingeschlossen?«
    »Das habe ich nicht. Die Tür ist von allein zugegangen.«
    »Wie soll das denn gehen?« Nikolai rüttelte an der Tür. Penny sah zur Seite. Er musste einige Kraft aufwenden, um die dicke Regaltür überhaupt zu bewegen.
    »Ich will raus an die Luft. An die frische Luft!«, flüsterte Penny.
    Bevor Nikolai ihr diesen Wunsch erfüllte, drückte er sie noch einmal an sich. Penny legte den Kopf auf seine Schulter und genoss es, seine Muskeln durch den Stoff des Hemdes zu fühlen. Nikolai roch angenehm nach einem neuen Duft. Eine Weile blieben sie einfach so stehen und sagten nichts.
    Nikolai brach schließlich das Schweigen.
    »Das ist das Zimmer der Gräfinnen. Hast du sicher schon selbst herausgefunden, oder?«
    Penny konnte nur nicken. Sie erzählte ihm aber nichts von ihrer Entdeckung der Doppelgängerin. Irgendwie kam ihr das alles zu verrückt vor. Er sollte sie nicht für überdreht halten.
    Als Penny den Kopf langsam hob, fühlte sie Nikolais Atem auf ihrem Haar. Sie blickte ihm in die Augen. Sie waren dunkel und schimmerten wie zerbrochenes Glas. So anziehend sie aus der Entfernung waren, so unruhig machten sie Penny aus der Nähe.
    »Ist etwas?«, wollte Nikolai leise wissen. Er hatte ihren prüfenden Blick bemerkt.
    »Nein«, antwortete sie fast flüsternd.
    Er neigte sich näher und küsste sie sanft auf die Wange. Der nächste Kuss landete etwas näher bei ihrem Mund. Penny atmete langsam. Es fühlte sich gut an. Nikolai tastete sich mit den Lippen noch weiter vor, und Penny drehte sich ihm entgegen.
    Hinter ihnen knarrte die Tür der Bibliothek warnend. Sie sprangen auseinander. Als sie zur Tür sahen, war dort niemand zu sehen. Sie stand eine Handbreit offen. Ein Luftzug fegte zu den Fenstern herein und bewegte die schweren Vorhänge.
    Nikolai bedeutete Penny, stehen zu bleiben und ging nachsehen. Er trat langsam hinaus in den Nebenraum. Penny hörte seine Schritte immer leiser werden. Als er zurückkam, war Nikolai blass. Jedenfalls hatte Penny den Eindruck. Oder bildete sie sich das nur ein?
    »Was war?«, fragte sie.
    »Nichts. Niemand in der Nähe«, antwortete Nikolai.
    Penny versuchte einen Scherz: »Dann war es wohl euer Hausgeist. In Schlössern gibt es doch immer Gespenster, oder nicht?«
    Nikolai konnte darüber nicht lachen. Er wirkte auf einmal sehr abwesend.
    Ich will endlich hier raus, dachte Penny. Zu viel hatte sich in dem finsteren Raum ereignet.

Das ist die Glotzerin
    »Die Glotzerin ist wieder da!«, sagte Annabell unvermittelt.
    Penny war mit ihrem Pausenbrot

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