natürlich, den Edding auch zu benutzen, indem man das gedachte Wort am Schluss nicht einfach sagt, sondern vorher groß aufschreibt. Das Umdrehen des Schreibblocks ist dann auch eine schöne Geste zum Applaus ziehen. Die Idee ist allerdings sogar schon älter als Maxe, wurden doch schon beschriftete Papierhüllen für Tafelkreide beim einen oder anderen Buchtest verwendet. Natürlich kann man die Liste auch gleich mit Bleistift auf den Block oder auch auf eine Tafel schreiben.
Wenn ihr am Grad der Alphabetisierung eures Publikums zweifelt, könnt ihr die Sünden vor der Auswahl auch fein aufschreiben oder in der Close – Up – Version bedruckte Kärtchen verwenden, auf denen die Sünden und die Buchstabenreihe ( im Design versteckt ) enthalten sind. Dann könnt ihr euch auch sicher sein, dass der Zuschauer wirklich weiß, welche Buchstaben in seinem Wort vorkommen. Andererseits, wo bleibt denn da der Spaß?
Wenn ihr selbst mal ein Anagramm basteln wollt, könnt ihr euch entweder wie ich mit gespitztem Bleistift einen Abend Zeit nehmen und Buchstaben sortieren oder ihr probiert gleich das feine Computerprogramm von Dr. Peter Lipp oder die kommerzielle Version Panagram . So, das war´s von mir, wenn ihr jetzt selbst auf eine großartige Idee gekommen seid, oder mir einfach nur sagen wollt, dass ich ein toller Kerl bin, freue ich mich über Post an
[email protected] .
Auf der zur Mailadresse passenden Seite zauberer.li findet ihr übrigens weitere Essays, Trickerklärungen und einen kleinen Downloadshop. Weil ich es oft gefragt wurde: .li steht für Lichtenstein – die Adresse gab`s kostenlos zum Nummernkonto ;-)
Sieben Sünden beim Coldreading
Von Theresa Marx
Da ich im Allgemeinen selten klassische Zaubertricks vorführe und mich mehr für Readings und Gedankenexperimente interessiere, war ich begeistert von Peters hilfsmittelfreier Mentalroutine, die ich perfekt in meine psychic Darstellungen einbauen kann.
Im Gegensatz zu manch anderem Mentaltrick ist dieser kohärent mit meiner Erscheinung als „außergewöhnlicher Menschenkenner“. Deshalb kann man die Sieben Sünden gut in eine Cold Reading-Routine integrieren, oder sie sogar als Ausgangspunkt dafür nutzen.
Es wäre doch schade, solche interessanten Aspekte der menschlichen Psyche außer Acht zu lassen. Im Folgenden gebe ich ein paar Anstöße, wie ein Mini-Reading anhand der Sieben Sünden aussehen könnte:
Völlerei
Deine Sünde ist die Völlerei. Du bist jemand, der das Leben in vollen Zügen genießt und auch die kleinen Freuden zu schätzen weiß, die dir eine leckere Mahlzeit, ein guter Wein oder ein intimes Gespräch mit einem guten Freund bieten können. Allerdings hast du auch schon häufiger über die Stränge geschlagen. Es fällt dir schwer, dich zurück zu halten, wenn dir etwas wirklich gut gefällt, und das hat dir schon Probleme bereitet. Um dich vom Höllenfeuer fern zu halten, solltest du die Tugend der Mäßigung üben.
Faulheit
Deine Lieblingssünde ist die Faulheit. Du schiebst oft Dinge vor dir her, die du längst erledigt haben könntest. Du suchst Ausreden gegenüber dir selbst, um deinen Müßiggang zu rechtfertigen. Manchmal ärgerst du dich, weil du mit nur ein wenig mehr Aufwand ein viel besseres Ergebnis hättest erzielen können. Du versuchst, Strategien zu entwickeln, um weniger Zeit in lästige Pflichten investieren zu müssen. Menschen in deinem Umfeld haben sich bereits über deine Trägheit geärgert. Doch noch kannst du das Höllenfeuer vermeiden: Mache dir die Tugend des Fleißes zu eigen.
Eitelkeit
Du findest dich selbst ziemlich attraktiv und hast das auch schon oft bestätigt bekommen. Du verbringst viel Zeit vor dem Spiegel, und hast manchmal Probleme damit, die Kritik anderer zu akzeptieren. Denn obwohl du mit dir selbst im Großen und Ganzen zufrieden bist, fühlst du dich oft verletzlich und angreifbar. Manchmal hast du das Gefühl, dass dich niemand so sieht, wie du wirklich bist. Vielleicht solltest du öfter mal Anderen etwas Gutes tun, anstatt dich so sehr auf dich selbst zu konzentrieren. Lerne die Tugend der Demut – und du entkommst dem Höllenfeuer.
Habgier
Du hast manchmal Probleme damit, etwas zu teilen, das eigentlich dir gehört – und das hat nicht nur in deiner Familie, sondern auch im Freundeskreis gelegentlich zu Konflikten geführt. Obwohl du weißt, dass andere Dinge, wie Freundschaft und Liebe, wichtiger sind, neigst du dazu, materielle Objekte zu sehr zu begehren.