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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Schädeldecke schrecklich.
    Sarah sah in Zofia einen letzten Hoffnungsschimmer, ein Wunder – ein ihr, der seit je Gläubigen, dargebotenes Wunder. Die Hände zu Fäusten geballt, die Zähne zusammengebissen setzte Zofia ihren Weg fort … verlangsamte schließlich den Schritt. Hinter ihr sank die Frau auf die Knie und fand nicht einmal mehr die Kraft zu stöhnen. Zofia sah die Hand des Mannes nicht, die sich über dem Nacken der Prostituierten hob wie ein Hammer. In einem Nebel aus Tränen und überwältigt von einem unsäglichen Schwindel erkannte Zofia am anderen Ende der Gasse den Schatten von Lukas, der sie mit verschränkten Armen erwartete.
    Sie blieb stehen, ihr ganzes Wesen erstarrte. Und dann rief sie in einem Schmerzensschrei so laut seinen Namen, dass er für den Bruchteil einer Sekunde alle Stille dieser Welt zerriss und alle Abgründe verdammte. Lukas rannte los, an ihr vorbei, ergriff den Mann und warf ihn zu Boden. Der sprang sogleich wieder auf die Füße und wollte sich auf ihn zu stürzen. Lukas’ Fausthieb, der ihn traf, war so heftig, dass der Zuhälter zusammenbrach. Während er verblutete, wurde die Tragödie seiner Arroganz offenbar – ein letzter Schrecken, den er in den Tod mitnahm.
    Lukas hockte sich neben Sarahs reglosen Körper. Er fühlte ihren Puls, schob die Arme unter sie und hob sie hoch.
    »Komm«, sagte er mit sanfter Stimme zu Zofia. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Du kennst den Weg zum Krankenhaus besser als jeder andere. Lass mich fahren, du bist im Augenblick nicht dazu im Stande.«
    Sie legten die junge Frau auf die Rückbank. Zofia nahm das Blaulicht aus dem Handschuhfach und schaltete die Sirene ein. Es war sechzehn Uhr dreißig, und der Ford raste los; in einer knappen Viertelstunde wären sie am Ziel.
    In der Notaufnahme wurde Sarah von zwei Ärzten, darunter einem Spezialisten für Wiederbelebung, in Empfang genommen. Sie diagnostizierten einen zertrümmerten Brustkorb, und die Röntgenbilder des Schädels zeigten ein Hämatom am Hinterkopf, jedoch keine sichtbare Fraktur, dazu mehrere Gesichtsverletzungen. Die Computertomographie bestätigte, dass keine Lebensgefahr bestand. Es hätte allerdings nicht viel dazu gefehlt.
    Lukas und Zofia verließen den Klinikparkplatz.
    »Du bist blass wie ein Leichentuch. Nicht du warst es, der sie geschlagen hat, Zofia, sondern ich.«
    »Ich habe versagt, Lukas. Ich bin genauso wenig in der Lage, mich zu ändern, wie du.«
    »Wenn es dir gelungen wäre, hätte ich dich dafür gehasst. Ich liebe dich so, wie du bist, Zofia, und nicht so, wie du wärst, wenn du dich mir anpassen würdest. Ich will nicht, dass du dich änderst.«
    »Warum hast du das getan?«
    »Damit du verstehst, dass mein Unterschied auch der deine ist, damit du nicht mehr über mich urteilst als ich über dich, weil diese Zeit, die uns voneinander entfernt, indem sie uns fehlt, uns auch einander näher bringen könnte.«
    Zofia sah auf die Uhr im Armaturenbrett und zuckte zusammen.
    »Was hast du?«
    »Ich werde mein Versprechen an Reine nicht halten können; ich werde ihr wehtun. Ich weiß, dass sie Tee für mich gekocht und den ganzen Nachmittag Kekse gebacken hat und dass sie mich erwartet.«
    »Das ist doch nicht so schlimm. Sie wird dir bestimmt verzeihen.«
    »Ja, aber sie wird enttäuscht sein. Ich hatte ihr hoch und heilig versprochen, pünktlich zu sein; das ist wichtig für sie.«
    »Wann seid ihr verabredet?«
    »Um Punkt fünf Uhr.«
    Lukas sah auf seine Uhr. Es war zehn vor fünf, und der dichte Verkehr ließ wenig Hoffnung, dass Zofia ihr Versprechen würde halten können.
    »Du wirst höchstens eine Viertelstunde Verspätung haben.«
    »Das ist zu spät, weil es schon zu dunkel sein wird. Sie braucht, um mir ihre Fotos zu zeigen, ein ganz bestimmtes Licht – wie einen Vorwand, um gewisse Seiten ihrer Erinnerung aufzuschlagen. Ich habe so darauf hingearbeitet, dass ihr Herz sich befreit, deshalb muss ich an ihrer Seite sein. Ich bin wirklich eine Null.«
    Lukas strich ihr über die Wange und verzog das Gesicht.
    »Wir versuchen’s noch mal mit Blaulicht und Sirene. Uns verbleiben sieben Minuten, um pünktlich einzutreffen, wirklich kein Grund, um ein Drama daraus zu machen! Leg den Sicherheitsgurt an!«
    Der Ford scherte auf die linke Spur aus und raste die California Street hinauf. Im nördlichen Teil der Stadt schalteten alle Ampeln der breiten Straße auf Grün, sodass sie an keiner Kreuzung halten mussten.
    *
    »Ich komme ja schon«,

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