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Siebenschön

Siebenschön

Titel: Siebenschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Winter
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erfolgreichen Unternehmer auf einer Party begegnet – als Angestellte der Firma, die für das Catering zuständig war. Ein Jahr nach ihrem ersten Aufeinandertreffen hatten sie geheiratet. Kindles Freunde und Kollegen hielten Sarah für gefühlskalt und unterstellten ihr schon bald nach der Hochzeit Affären. Doch konkrete Beweise für ihre angebliche Untreue hatten sie nicht vorweisen können. Und das, obwohl die junge Witwe auch an jenem folgenschweren Abend, an dem ihr Mann starb, mit einem Freund im Kino gewesen war …
    »Hey, alles in Ordnung?«
    Em blickte auf. »Sicher doch, entschuldige. Ich war bloß in Gedanken.«
    Und wieder so ein langer Blick. »Du solltest Sarah Kindle lieber abhaken.«
    »Ich weiß.«
    »Sicher?«
    »Ich mache diesen Job nicht erst seit gestern, okay?«
    »Dann ist es ja gut.«
    Em war heilfroh, dass die Kellnerin in diesem Augenblick das Essen brachte. Damit war das unangenehme Thema vorerst vom Tisch. »Auf dein neues Arbeitsgebiet«, sagte sie, indem sie ihrem alten Freund mit ihrem Colaglas zuprostete.
    »Nee, besser noch nicht!« Tom hob abwehrend die Hände. »So was bringt Unglück.«
    »Unsinn«, gab Em zurück, doch im Stillen ärgerte sie sich selbst über ihre Voreiligkeit. »Aber mal im Ernst«, versuchte sie, ihren Fauxpas wiedergutzumachen, »ich sehe absolut nichts, was deinem Wechsel zu uns entgegenstehen sollte.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr!«
    Sie stöhnte. »Wenn du bloß nicht immer so an dir zweifeln würdest. Weißt du noch, damals die Psychologie-Klausur?«
    Über Toms attraktives Jungengesicht huschte ein Lächeln. »Sag das nicht, die Nummer war wirklich denkbar knapp …«
    »Knapp vielleicht«, räumte Em ein. »Aber du hattest dich schon von allen verabschiedet und warst drauf und dran, deine Wohnung zu kündigen. Ohne auch nur einen Hauch des Ergebnisses zu kennen, wohlgemerkt.«
    »Ich bin eben Realist.«
    »Du bist ein Spinner!« Sie spießte ein paar Fritten auf ihre Gabel und schob sie in den Mund. »Also, wie sieht’s aus? Willst du den Job noch, oder hast du’s dir anders überlegt?«
    »Nein. Natürlich nicht. Ich würde mir alle zehn Finger abhacken für die Stelle, und das weißt du auch.«
    »Was, um Gottes willen, ist dann dein Problem?«
    Er wand sich unter ihrem Blick wie ein Pennäler. »Verdammt, Em, du kennst mich. An so was glaub ich erst, wenn ich’s schwarz auf weiß habe.«
    »Okay. Dann spreche ich Makarov gleich nachher noch mal drauf an.«
    »Aber du kannst doch nicht …«
    »Tom!«
    Er biss sich auf die Lippen.
    »Ich rede mit ihm«, wiederholte Em. »Und du, mein Lieber, räumst am besten schon mal deinen Schreibtisch aus!«
4
    Die Post kam spät an diesem Tag, ein Umstand, der Theo Dorns Unruhe noch verstärkte. Doch er tat sein Bestes, das Gefühl zu ignorieren. Diese eigenartig bange Nervosität, die seit dem Aufwachenin ihm wühlte. Oder war es doch noch etwas anderes?
    War es schlicht … Angst?
    Blödsinn, schalt er sich. Wovor sollte ich Angst haben? Das alles ist doch nur ein dummes Spiel. Ein perverser Scherz, irgendeinem völlig kranken Hirn entsprungen.
    Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder zur Tür glitt, durch die jede Sekunde der Briefträger treten musste.
    Früher ist die Post immer zur gleichen Zeit gekommen, dachte Dorn. Und wenn man nicht da war, um ein Paket oder Einschreiben persönlich in Empfang zu nehmen, ist der Bote auf dem Rückweg einfach noch einmal vorbeigekommen.
    »Ich bin dann erst mal weg«, verkündete in diesem Moment Doris Senn, die nun schon fast fünfzehn Jahre für ihn arbeitete.
    Er zuckte erschreckt zusammen. »Was?«
    »Mittagessen!« Die alleinerziehende Mutter dreier Söhne schwenkte ihre Handtasche. »Soll ich Ihnen was mitbringen?«
    »Nein, danke.«
    »Sie sehen aber aus, als ob Sie ’ne Stärkung vertragen könnten.«
    Ertappt fuhr er sich mit der flachen Hand über die Stirn. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er schwitzte. Dabei schwitzte er eigentlich nie. Im Gegenteil. Ihm war eigentlich immer zu kalt.
    »Sind Sie krank?«
    »Krank?« Er lächelte matt. »Ach was.«
    Seine Angestellte musterte ihn mit kritischem Blick. »Sie sollten mal zum Arzt gehen. Sie gefallen mir gar nicht in der letzten Zeit.«
    Er starrte sie an. Bis dato war ihm nicht klar gewesen, dass er sich verraten hatte. Dass diese ganze kranke Geschichte etwas bewirkte, das auch anderen auffiel.
    »Mir geht’s gut«, sagte er eilig. »Wirklich.«
    »Wie Sie meinen …«
    Sie glaubte

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