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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Hauptes den Gang entlang, um die Kirche zu verlassen. Im Vorbeigehen sagte sie: »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich nehme, was die Zukunft mir bringt. Nichts kann so erbärmlich sein, wie Sie...«
    Aber er wollte sie nicht vorbeilassen, sondern hielt sie am Arm fest und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. »Wo ist der Priester, Rhiannon?«
    »Was?«
    »Du hast mich doch herbestellt, damit ich dich heirate. Also, wo ist der Priester?«
    Sie bekam große Augen. »Er ist... er ist unterwegs. Ich ... ich wollte ein bißchen Zeit, um mit dir allein zu sprechen. Natürlich wollte ich dich erst einmal fragen, ob ...«
    »Ob ich dich heiraten will; während du mich gleichzeitig so wütend machst, daß ich gar nicht daran denke?« warf er ihr sanft vor.
    »Nein! Ich ... ich ...«, stammelte sie, senkte den Blick und sagte dann: »Verdammt noch mal, du mußt mich heiraten!« Dann sah sie ihn wieder mit feurigen Augen an. »Willst du nun, oder nicht?«
    Er zögerte, und ein Lächeln begann sich auf seinem Gesicht auszubreiten.
    »Wenn du nur gekommen bist, um mich zu quälen, dann laß mich bitte los...«
    »Ich soll dich also heiraten? Natürlich, mit dem größten Vergnügen. Wie könnte ich dir einen solchen Herzenswunsch abschlagen?«
    Ein Geräusch an der Tür ließ ihn herumfahren. Verdammt sollte sie sein! So einfach hatte sie ihn alle Vorsicht vergessen lassen. Aber es war nur Pater Vickery, der junge Episkopalpriester aus Georgia.
    »Es tut mir leid, daß ich so lange gebraucht habe«, sagte er entschuldigend und strich sich nervös das strohblonde Haar zurück, während er sich beeilte, ins Innere der Kirche zu gelangen. »Ich wollte nur sichergehen, daß ich den Spruch für die Heirat auch richtig aufsagen kann, damit alles legal ist.«
    »Natürlich!« sagte Rhiannon freundlich. »Man hat Sie bestimmt hergeschickt, damit Sie uns helfen, nicht wahr?« erkundigte sie sich dann.
    Julian beobachtete sie. Hatte sie damit gerechnet, daß ein Priester auftauchen würde? Oder nahm sie an, daß Vickery von ihren Yankee-Kohorten geschickt worden war?
    Der junge Priester räusperte sich und sagte dann: »Wir brauchen auch Trauzeugen.« Mit diesen Worten öffnete er die Tür noch ein paar Zentimeter weiter und ließ zwei junge Frauen herein. »Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, diese beiden Damen so schnell wie möglich aufzutreiben!« Die Mädchen lächelten.
    »Das ist alles so romantisch!« sagte die etwas Rundlichere von beiden. »Ich bin Emma Darrow, und das ist meine Schwester Lucy.«
    »Es ist einfach wunderbar, so wunderbar!« pflichtete ihr die andere bei.
    »Danke, daß Sie gekommen sind«, murmelte Rhiannon.
    »Wir fühlen uns geehrt«, warf Emma ein und kicherte.
    »Es ist einfach wunderbar!« sagte Lucy wieder.
    »Wir müssen uns beeilen, damit wir schleunigst zurückkönnen. Die Sonne geht bald auf, und nur Gott weiß, welche Schrecken dieser Tag wieder bringen wird!« stieß Pater Vickery hervor, während er Rhiannon bei der Hand faßte und mit ihr in Richtung Altar hastete. »Sie stellen sich dorthin. Ich werde Sie selbst zum Altar geleiten. Sie sind doch die Dame, die sich trauen lassen will, oder?«
    »Ja, das muß sie wohl sein, Pater«, entgegnete Julian trocken, da Rhiannon neben den Trauzeuginnen doch die einzige Frau war, die sich noch in der Kirche befand. Wenn das Ganze nicht so traurig gewesen wäre, hätte ihn der Pater wirklich amüsiert.
    Vickery, der ziemlich nervös zu sein schien, hatte sich schließlich so weit gesammelt, daß er mit dem Zeremoniell beginnen konnte. Er redete sehr schnell, aber deutlich.
    Als Rhiannon an der Reihe war, Julian ihr Jawort zu geben, starrte sie ihn bloß an und sagte nichts. Julian drückte ihre Hand so fest, daß ihr ein Schrei entfuhr, aber dann sprach sie die Worte, die ihr zuvor im Halse steckengeblieben waren, laut und deutlich aus. Julian, der ihre Hand weiterhin fest umklammert hielt, versprach seinerseits, sie zu lieben und zu ehren, solange sie beide lebten. Dann steckte er ihr seinen Siegelring mit dem Familienwappen als Trauring an den Finger.
    »Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Küssen Sie Ihre Braut, und dann nichts wie raus hier und zurück zum Camp!« sagte Pater Vickery und machte sich eiligst auf den Weg zur Kirchentür. »Emma, Lucy, kommt schon. Julian muß sich beeilen. Küssen Sie jetzt endlich Ihre Frau, und kommen Sie mit uns!« Das war seine letzte Warnung, bevor er mit den beiden Trauzeuginnen aus der Kirche stürmte. Aber

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