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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wissen. »Warum kann sie nicht selbst mit mir sprechen?«
    Tim wußte, daß er jetzt lieber auflegen sollte, aber Laceys Mutter klang so verzweifelt, daß er es nicht übers Herz brachte.
    Hilflos hörte er sich ihre Sorgen und Ängste an und warf nur immer wieder ein: »Es geht ihr gut, Miss Farrell, glauben Sie mir, es geht ihr gut.«
    Lacey hatte ihn gebeten, nicht zu lange am Apparat zu bleiben. Bedauernd legte er auf, obwohl ihn Mona Farrell immer noch beschwor, ihr mehr zu sagen. Auf dem Rückweg entschloß er sich, über die Fifth Avenue zu gehen. Deshalb fiel ihm nicht auf, daß ein ungekennzeichnetes Polizeiauto auf die Telephonzelle zuraste, die er eben benutzt hatte. Und es blieb ihm auch verborgen, daß der Apparat sofort nach Fingerabdrücken untersucht wurde.

    Mit jeder Stunde, die ich hier verbringe und nichts tue, rückt der Augenblick näher, in dem mich Caldwell findet oder Baldwin verhaften läßt, dachte Lacey. Ich fühle mich wie in einem Spinnennetz.
    Wenn ich doch nur mit Kit reden könnte. Kit hat Köpfchen.
    Lacey trat ans Fenster und spähte durch einen Spalt zwischen den Vorhängen hinaus auf die Straße.
    Im Central Park wimmelte es von Joggern, Rollschuhläufern,
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    Spaziergängern und Eltern mit Kinderwagen.
    Natürlich, dachte sie. Es war Sonntag. Kurz vor zehn, Sonntag vormittag. Bestimmt waren Kit und Jay jetzt in der Kirche. Sie gingen immer zur Zehn-Uhr-Messe.
    Sie gingen immer zur Zehn-Uhr-Messe.
    »Ich kann ja doch mit ihr reden!« sagte Lacey laut. Kit und Jay gehörten seit Jahren zur Gemeinde von St. Elisabeth. Jeder kannte sie. Laceys Laune besserte sich schlagartig. Sie rief die Auskunft von New Jersey an und erhielt die Nummer der Pfarrei.
    Hoffentlich ist jemand da, dachte sie und hörte schon, wie sich der Anrufbeantworter einschaltete. Sie konnte nicht mehr tun, als eine Nachricht hinterlassen, und hoffen, daß Kit sie bekam, bevor sie die Kirche verließ. Ihre Nummer anzugeben, und sei es in einer Pfarrei, hätte ein zu großes Risiko bedeutet.
    Lacey sprach langsam und deutlich. »Ich muß dringend mit Kit Taylor sprechen. Ich glaube, sie besucht die Zehn-Uhr-Messe. Ich rufe um elf Uhr fünfzehn wieder hier an. Bitte versuchen Sie, sie an den Apparat zu holen.«
    Lacey legte auf. Sie fühlte sich hilflos und wie eine Gefangene. Eine ganze Stunde noch, bis sie mit Kit sprechen konnte.
    Sie wählte Jimmy Landis Nummer, die sie von Tim bekommen hatte. Niemand meldete sich, und als sich der Anrufbeantworter einschaltete, zog sie es vor, keine Nachricht zu hinterlassen.
    Lacey wußte nicht, daß sie bereits eine Nachricht hinterlassen hatte. Jimmy Landis Telephon zeigte nicht nur die Nummer eines jeden Anrufers, sondern auch seinen Namen und seine Adresse.
    Die Nachricht lautete, daß ein Anruf von Anschluß 555-8093
    erfolgt war, der Nummer von Heather Landi in der 70. Straße
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    Ost.
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    Detective Sloane hatte nicht vorgehabt, am Sonntag zu arbeiten.
    Er hatte keinen Dienst, und seine Frau Betty wollte, daß er die Garage aufr äumte. Aber als sich der diensthabende Sergeant aus dem Revier meldete und sagte, ein Freund von Lacey Farrell habe ihre Mutter von einem Münztelephon an der 74. Straße Ecke Madison Avenue angerufen, hätten ihn keine zehn Pferde mehr aufhalten können.
    Als er ins Revier kam, nickte ihm der Sergeant zu und wies auf die Bürotür des Captains. »Der Chef will mit Ihnen reden«, sagte er.
    Captain Frank Deleo war hochrot im Gesicht, normalerweise ein Warnsignal, daß etwas oder jemand seinen Zorn heraufbeschworen hatte. Heute sah Sloane jedoch sofort die Sorge und Trauer in Deleos Augen.
    Er wußte, was die gemischten Gefühle seines Chefs zu bedeuten hatten. Die Falle war zugeschnappt, und der korrupte Cop war aufgeflogen.
    »Die Jungs im Labor haben gestern abend diese Videoaufzeichnung rübergeschickt«, sagte Deleo. »Sie wird Ihnen nicht gefallen.«
    Wer? fragte sich Ed, während er die Gesichter seiner langjährigen Kollegen vor seinem inneren Auge Revue passieren ließ. Tony… Leo… Adam… Jack… Jim W….. Jim M….
    Er blickte auf den Bildschirm. Deleo schaltete den Recorder ein und drückte auf PLAY.
    Ed Sloane beugte sich vor. Er sah seinen Schreibtisch mit der verkratzten Platte, auf der sich Papiere stapelten. Seine Jacke hing über der Stuhllehne, aus der Tasche baumelten wie zufällig
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    die Schlüssel, um den Dieb in Versuchung zu führen, der Beweismittel aus dem Büro entwendet hatte.
    In der

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