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Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Titel: Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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uns als Freunde trennen.«
    »Ja«, sagte ich schon wieder, und allmählich ging mir das auf die Nerven. »Du kannst die Sachen, die du hier hast, auch gleich mitnehmen.«
    »Das ist nicht wichtig«, wehrte sie ab. »Du kannst sie mir auch im Geschäft vorbeibringen, wenn du mal wieder in der Prümer Gegend bist.« Dann wandte sie sich ab. Satchmo kam von irgendwoher und hielt sie ein paar Sekunden auf, während sie über den Rasen davonging. Sie drehte sich nicht mehr um, sie sagte nur zu Satchmo: »Mach es gut, mein Lieber.«
    Ich blieb sitzen und starrte in das Wasser. Ein paar Teichrosenblätter zuckten wild umher, weil die Fische unter ihnen sich jagten.
    Ich dachte an den Willisohn-Titel Im a heartbroken man und kam mir gleichzeitig kindisch vor. Ja, klar, sie hatte irgendwie recht, irgendwie vermasselte ich jede Beziehung. Und immer auf die gleiche Weise. Emma hatte gesagt, ich ziehe den Schwanz ein. Dann drehte ich mich herum, aber sie war schon vom Hof gefahren, und ich hatte es nicht einmal gehört. Aber vielleicht war es auch so, dass ich eine wirklich intensive Beziehung gar nicht wollte.
     
    2. Kapitel
     
    Ich weiß nicht, wie lange ich da am Teich hockte. Ich kam wieder zu mir, als Satchmo sich an meinen Beinen rieb und über irgendetwas klagte. Also ging ich hinein und gab ihm eine Portion seines geliebten Industriefleischs. Dann fuhr ich zu Harry.
    Harry war mittlerweile achtzig, er lebte noch immer ohne Strom und Wasser, ohne Telefon und Handy, ohne Fernseher und MP3-Player, mit nichts als seinem Mut und seiner Zuversicht, mit nichts als seinen drei Katzen und seinen drei Pferden. Seit zwanzig Jahren. Und er trug noch immer diesen uralten Hut, der aus den Tagen des Häuptlings Sitting Bull zu stammen schien. Und immer noch trug er an seiner schwarzen Weste den Messingstern, auf dem Sheriff stand. Er grinste mit tausend Falten, wenn er mich sah, und breitete die Arme aus, als habe er mich herbeibeten müssen, als habe er den ganzen Tag gewartet. Und irgendwie stimmte das auch immer.
    Ich stellte den Wagen am Steinbruch ab und ging die letzten paar Schritte zu Fuß. Ich sah ihn nicht, er stand irgendwo und frickelte an irgendwas herum. Aber als ich nahe genug war, tauchte er aus dem Schatten seiner hölzernen Behausung auf und sagte: »Verdammt, da ist irgendwas undicht, und ich kriege nachts kalte Füße, weil es zieht. Das ist wieder so ein Scheiß, den ich nicht brauchen kann. Junge, wie geht es dir?«
    »Mittelprächtig«, antwortete ich. »War schon mal besser. Und dir? Wie geht es dir?«
    »Am liebsten gut«, sagte er. »Du kannst ja nichts dran ändern. Ist ja vielleicht auch ganz gut so, sonst würden wir ständig dran drehen. Sieh mich an, ich lebe hier immer lieber. Und daran soll man ja nichts ändern. Sonst würde jeder dran drehen und es käme das Chaos.« Dann betrachtete er mich eine Sekunde lang und setzte hinzu: »Du bist blass um die Nase.«
    »Ich hatte gerade Besuch von einer Freundin. Sie sagte, ich würde nur zu Anfang einer Beziehung gut sein, anschließend würde ich nur noch auf der Bremse stehen. Das hat mich ziemlich fertig gemacht.«
    »Wenn es dich fertig macht, dann hat sie recht«, erklärte er sachlich nach kurzem Nachdenken. »Aber, mach dir nichts draus, es kommen andere. Jeder geht zu dem Napf, zu dem er will. Und wenn es nicht schmeckt, wechselt er eben. Du weißt doch, wie das Leben geht. Also bei mir war das mal so, dass ich zu einer Frau ging. Hin und wieder. Und sie machte meine Wäsche, und ich durfte bei ihr baden. Meine Dusche hier hat ja den Nachteil, dass sie immer funktioniert, aber immer eiskalt ist. Und eines Tages sagt die zu mir: >Ich heirate!< Ich hab vielleicht einen Schrecken gekriegt, weil ich dachte, sie meint mich. Aber sie meinte nicht mich, sie meinte einen anderen Kerl. Aber ich könnte weiter zu ihr kommen und die Wäsche mitbringen und in die Badewanne steigen. Da kannst du mal sehen, wie Menschen manchmal so denken.« Dann legte er den Kopf schief und linste mich an: »Erzähl ich zu viel?«
    »Nein, Harry, nein.«
    »Aber du weißt doch wie das Leben geht, oder? »Manchmal, manchmal nicht.«
    »Aber richtige Sorgen hast du keine.«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Sieh mich an. Ich habe drei Katzen und drei Pferde und meinen Grund und Boden.« Dann grinste er. »Mit Frauen läuft es weniger gut im Moment. Übrigens, die Wühlmaus war wieder bei mir.«
    »Welche Wühlmaus?«
    »Na, meine Wühlmaus. Also, ich liege da im Bett und lese. Und

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