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Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Titel: Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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das Zelt das macht.
    Jedenfalls gebe ich eine Party für etwa dreißig Leute, die sich wunderbar amüsieren und mir zu dem wahnsinnig fantastischen alten Haus gratulieren, das etwa gegen 1627 in Fachwerk gebaut wurde und jetzt von mir vollkommen restauriert worden ist. Dabei habe ich nicht die geringste Ahnung, was denn aus meinem bescheidenen Einmann-Zelt geworden ist.
    Die Hecke ist übrigens auch verschwunden, vom Zickzacktunnel keine Spur mehr, und hinter dem Haus stehen drei Autos, die ich abwechselnd benutze. Ich sammle auch keinen Sauerampfer mehr, und ich fühle mich auch nicht mehr so allein, nachdem eine der schönsten Frauen, die ich jemals gesehen habe, meine Lebensgefährtin sein will.
    Ich schäme mich natürlich für diesen raschen, traumhaften sozialen Aufstieg, habe aber immer noch die Möglichkeit, das Einmannzelt zu dementieren und in den Bereich der reinen Erfindung zu verweisen. Ich meine, welcher Idiot träumt davon, in einer sehr wilden Hecke in Eintracht mit der Natur sein Leben zu leben?
    Ich verließ Harry also nach einer halben Stunde und machte mich auf den Rückweg nach Brück. Ich musste an Heyroth vorbei und fuhr auf einen Abstecher zu Emma und Rodenstock, weil ich versprochen hatte, mich zu melden. Sie hockten hinter dem Haus an einem Gartentisch und aßen genüsslich eine Pizza Hawaii.
    »Wir haben dich angerufen«, sagte Rodenstock ausgesprochen freundlich, »aber du warst mal wieder nicht da.«
    »Was heißt denn >mal wieder    »Und, was ist?«, fragte Emma.
    »Es ist Schluss. Sie hat gesagt, sie kann das nicht mit mir, sie hat gesagt, ich kümmere mich nicht um unsere Beziehung.«
    »Sieh da!«, bellte Rodenstock beißend.
    »Willst du ein Stück Pizza?«, fragte Emma.
    Ich wollte, setzte aber angriffslustig nach: »Das ist auch verdammt gut so.«
    »Na denn«, murmelte Rodenstock ergeben. Dann erhob er sich und verschwand im Haus, um mit seinem Laptop wieder aufzutauchen. »Hier, Post von Kischkewitz, die Bilder von Jamie-Lee«, sagte er. »Du musst zugeben, dass das verdammt ekelhaft aussieht.«
    Es sah ekelhaft aus. Das Mädchen lag auf dem Rücken, trug Jeans mit einem weißen Top, auf dem vorne in knalligem Rot Darling stand. Sie war hübsch mit langem, mittelblondem Haar, sie wäre wohl eine schöne Frau geworden, und sie war im Begriff gewesen, einen Busen zu bekommen.
    »Achte mal auf das Make-up«, sagte Emma und stellte einen Teller vor mich hin.
    Das Make-up machte das Mädchen irgendwie obszön, sie hatte etwas von einer Nutte, blutrot und tief schwarz.
    »Sieht aus wie von einem Profi«, sagte ich.
    »Ja«, nickte Rodenstock. »Die Lippen sehr voll, die Augen schwarz gerandet und außen ausschwingend in einer leicht ansteigenden Spitze. Ja, sieht aus wie von einer Maskenbildnerin. Gut gemacht, sehr gut. Und hier ein Foto, wie sie real aussah. Wir würden sagen, ein süßes Ding.«
    »Gibt es irgendetwas Neues aus der Gerichtsmedizin?«
    »Nein«, sagte Emma. »Bediene dich. Damit werden wir bis morgen warten müssen. Aber, man hat zwei Leute entdeckt, die möglicherweise mit dem Tod von Jamie-Lee zu tun haben. Gothics.«
    »Was bedeutet das?«
    »Habe ich auch gefragt, und meine kluge Frau hat mich belehrt. Gothics sind meistens junge Leute, die einer bestimmten Form von Satanismus anhängen«, führte Rodenstock aus. »Sie tragen in der Regel schwarze Kleidung und schminken sich auch sehr stark schwarz. Dazu bleich geschminkte Gesichter mit stark schwarz umrandeten Augen. Sehr dunkle Figuren. Sie beten Satan an, sagt man, sie stellen Kreuze verkehrt herum dar, also auf dem Kopf stehend. Aber die meisten sind nur Modefreaks und wollen sich interessant machen. Das Christentum wird verballhornt und verhöhnt, es gibt Rituale auf Friedhöfen, die Gothic-Szene jagt einfach Schrecken ein, und darauf fahren sie alle ab, und …«
    »Ich weiß doch nicht mal, was Satanismus bedeutet«, unterbrach ich. »Erscheint da der Teufel persönlich? Kann man mit ihm sprechen? Kommt er mit seinem Pferdefuß angehoppelt?«
    »Wenn ich Rodenstock zuhöre, liegt der Schluss nahe, dass diese ganze Szene eigentlich nur blöde ist und harmlos, was für spielende Kinder. Aber das ist eben nicht so«, sagte Emma bestimmt. »Es kann sein, dass darunter richtige Schweine sind, es kann sein, dass diese Schweine Jugendliche verführen. Es gibt Fachleute, die behaupten, dass die Wellen von Selbstmorden unter Jugendlichen, die in den

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