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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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er sie abgelegt hatte. »Wieder hinlegen.«
    Painter gehorchte. »Mich hat’s nur gejuckt.«
    »So ein Pech aber auch.«
    Painter seufzte. Er wartete, bis die Aufmerksamkeit des Mannes wieder ein wenig nachließ, und bewegte dann seinen freien Fuß zu dem gefesselten. Er hatte es geschafft, sich die Nadel zwischen den großen Zeh und seinen Nachbarn zu klemmen. Jetzt versuchte er, das Schloss der Handschelle zu knacken, was blind und mit den Zehen ziemlich schwierig war.
    Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
    Er schloss die Augen und bewegte sich unter der Decke so wenig wie möglich.
    Schließlich spürte er erfreut, dass der Druck an seinem gefesselten Knöchel nachließ. Er war frei. Er lag still da und schaute zu seinem Wächter hinüber.
    Und jetzt?
16:45
    Cassandra kauerte im Bug des Zodiak-Pontonbootes. Der Motor hinter ihr lief leer. Sie hatte ihr Nachtsichtgerät auf das gegenüberliegende Ufer gerichtet. Drei Leuchtkugeln hingen über der Stadt, sodass sie durch das Gerät strahlend hell erschien. Trotz der Situation konnte Cassandra nicht anders als staunen.
    Vom anderen Ufer war unaufhörlich das Geräusch berstenden Glases zu hören.
    Noch eine Raketengranate stieg von einem der Jetskis auf. Als blendender Blitz raste sie durch ihr Nachtsichtgerät und traf dann das Zentrum der Stadt. Sie nahm das Gerät ab. Die Leuchtkugeln tauchten die Stadt in Karmesin- und Feuertöne. Rauch stieg auf und hing still in der Luft. Über ihr an der Decke sprühte Energie, anschwellend, knisternd, wirbelnd, ein tiefblauer Mahlstrom.
    So viel Schönheit lag hier in dieser Zerstörung.
    Das Knattern eines Maschinengewehrs lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zum gegenüberliegenden Ufer. Ein zweites Zodiac fuhr parallel zum Ufer und bedeckte die Stadt mit Dauerfeuer.
    Wieder sausten Raketengranaten über das Wasser und krachten in die Stadt. Glassäulen stürzten um wie gefällte Bäume.
    Wirklich wunderschön.
    Cassandra zog ihr tragbares Suchgerät aus einer Tasche ihrer Kampfweste. Sie schaute den LCD-Monitor des Geräts an. Der blaue Kreis leuchtete noch, er entfernte sich von ihr, stieg in die Höhe.
    Das Artillerie-Sperrfeuer hatte nur den Zweck, sie mürbe zu machen.
    Renn, solange du noch kannst. Der Spaß fängt eben erst an.

16:47
    Safia stieg mit den anderen eine enge Wendeltreppe hoch. Überall krachten Explosionen und hallten von der Glasblase wider. Rauch verdickte die Luft. Sie liefen im Dunkeln, alle Taschenlampen waren ausgeschaltet.
    Omaha blieb dicht bei ihr und stützte Lu’lu. Safia führte ein Kind an der Hand, obwohl sie dem Mädchen keine große Hilfe war. Bei jeder Explosion zog Safia den Kopf ein, sie fürchtete das Ende, hatte Angst, dass die Glaskuppel einstürzen würde. Kleine Finger drückten ihre.
    Die anderen gingen vor und hinter ihr. Kara stützte eine alte Frau. Danny, Clay und Coral hinter ihr hatten ebenfalls Kinder an der Hand. Einige Rahim waren davongeschlüpft, in Nebenstraßen und auf Terrassen, um dort als Heckenschützen in Position zu gehen. Andere waren einfach verschwunden, hatten sich aus dem Staub gemacht, um ihnen den Rücken zu decken.
    Safia hatte gesehen, wie eine Frau einige Schritte in eine dunkle Straße hineinging und dann vor ihren Augen verschwand. Vielleicht war es nur das Spiel von Glas und Schatten … vielleicht war es aber auch eine Demonstration der Gabe , von der Lu’lu Safia erzählt hatte. Die Wahrnehmung zu vernebeln und zu verschwinden.
    Die Gruppe erreichte das Ende der Treppe. Safia drehte sich um. Jetzt konnte sie die untere Stadt und das Ufer überblicken. Die Leuchtkugeln über ihr machten die Stadt strahlend hell, tauchten sie in Rot.
    Die königliche Barke unten auf dem Wasser war nur noch ein schwelender Haufen zerborstener Planken. Der steinerne Pier war zertrümmert, das Glasufer von tiefen Einschlägen gesprenkelt.
    »Sie haben das Bombardement gestoppt«, sagte Omaha.
    Safia merkte, dass er Recht hatte, es war nur noch das Echo der Explosionen, das ihr im Kopf dröhnte.
    Auf dem See stürmten Cassandras Einheiten heran. Jetskis und Pontonboote sausten fächerförmig in Richtung Ufer, wie ein Geschwader bei einem Luftangriff. Dichter am Ufer pflügten kle inere Vs d urch das Wasser.
    Safia kniff die Augen zusammen und entdeckte Männer in Taucheranzügen auf motorisierten Surfbrettern. Sie ließen sich von den auslaufenden Wellen an den Strand tragen, rollten sich von den Brettern und gingen, die Gewehre bereits in der Hand, tief geduckt

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